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7. September 2011 | Deutschland | 

Familienfest im „Kleinen Paradies“


Familienfest im "Kleinen Paradies" (Foto: kleines-paradies-hig.de)

Familienfest im "Kleinen Paradies" (Foto: kleines-paradies-hig.de)

peb. „Wir kommen schon seit vielen Jahren zu diesem Familienfest. Unseren Kindern gefällt es, und wir nehmen immer etwas mit für unsere Partnerschaft, so auch diesmal." - Ein Echo am Ende eines intensiven Tages, eines Familienfestes, das unter dem Thema "Gott ist ein Gott des Lebens" im Schönstattzentrum „Kleines Paradies" am 28. August stattfand.

Kinder gestalten den Gottesdienst mit (Foto: kleines-paradies-hig.de)

Kinder gestalten den Gottesdienst mit (Foto: kleines-paradies-hig.de)

Buch des Lebens

Ein überdimensionales „Buch des Lebens“ blätterte Ehepaar Große am Beginn des Programmes auf. Sternstunden wie „der 1. Kuss“ oder „der Einzug in die neue Wohnung“ und Tiefpunkte wie „Arbeitslosigkeit“ oder „Schulprobleme der Kinder“ verdeutlichten, dass das Leben der Teilnehmer dieses Auf und Ab kennt. Aber deutlich wird auch, dass Gott es ist, der bei den Menschen ist und mitgeht. Beim Gottesdienst, der musikalisch vom Jugendchor St. Ägidien  gestaltet wurde, vertiefte Pater Elmar Busse in der Predigt diesen Leitgedanken des Tages, indem er eine spannende Episode aus dem Leben der jüdischen Familie Stern schilderte, die 1933 aus Kassel nach Frankreich in die freie Zone geflohen war und - als sie sich auch dort nicht mehr sicher fühlte - illegal in die Schweiz ging.

Das "Buch des Lebens" (Foto: kleines-paradies-hig.de)

Das "Buch des Lebens" (Foto: kleines-paradies-hig.de)

Ideal wäre der Weg über  den Schmugglerpfad am Samstag gewesen, nachdem der Schnee weggetaut war, aber als Jude hielt sich Vater Stern an den Sabbat und wartete – das Risiko des neuen Schneefalls riskierend – bis Sonntag. Das sollte sich als segensreich erweisen, denn am Samstag wären sie von Schweizer Zöllnern aufgegriffen  und abgeschoben worden. Am Sonntag aber versah die Armee den Grenzdienst und brachte sie in ein Auffanglager.

Im Vertrauen auf Gott etwas riskieren

Ein weiteres Beispiel, wie jemand im Vertrauen auf Gott etwas riskierte, schilderte Pater Busse, als er über den Gründer Schönstatts, Pater Kentenich, berichtete, der als Häftling im KZ Dachau die Chance des illegalen Briefverkehrs über die Lagerplantage nutzte und so in den 3 Jahren seiner Haft Hunderte von Seiten nach Schönstatt schmuggeln ließ.

Dieses Kreuz wird am 23. September seinen Platz bei der Kapelle in Etzelsbach finden. (Foto: kleines-paradies-hig.de)

Dieses Kreuz wird am 23. September seinen Platz bei der Kapelle in Etzelsbach finden. (Foto: kleines-paradies-hig.de)

Im Anschluss an die Predigt waren alle Mitfeiernden eingeladen, mit ihren eigenen Erlebnissen das große „Buch des Lebens“ mit Beiträgen zu füllen. Auch wenn die ausgefüllten Zettel nur stichwortartig und andeutungsweise das wiedergeben konnten, was Einzelne erlebt haben, so war diese Meditationspause doch geeignet, die eigenen Erlebnisse gläubig zu deuten. Manch einem war es ungewohnt, diese ganz konkrete Verbindung zwischen dem alltäglichen Erleben und Gott zu ziehen: „Darf ich das so sehen?“ – Doch wenn Gott wirklich der Gott meines Lebens ist, dann schreibt er auch mit mir Geschichte. Wer das eigene Leben so gläubig deutet, für den ist Glaube nicht nur das Für-wahr-halten von Glaubenssätzen, sondern ein spannendes Abenteuer zwischen Gott und mir.

Alternatives Programm

Im Vortrag nach dem Mittagessen entfaltete Pater Busse diesen Aspekt der Schönstatt-Spiritualität in einem Vortrag, während die Kinder und Jugendlichen ihren Spaß an der aufgebauten Spielstraße und der Hüpfburg hatten. Andere ließen sich von Gärtnerin Petra Hesse die neu errichtete Kräuterschnecke hinter dem Haus erklären und bekamen Tipps für den eigenen Garten. Auch ein Kreativangebot stand zur Auswahl.

Kreuz mit sprechender Symbolik

Mit der Marienvesper zur Vorbereitung des Papstbesuches endete das Programm. Dazu versammelten sich alle vor dem Heiligtum, wo das große Papstkreuz mit seiner sprechenden  Symbolik aufgestellt war. Dieses Kreuz wird am 23. September seinen Platz bei der Kapelle in Etzelsbach finden.

Eine Hüpfburg gehört zum alternativen Programmangebot. (Foto: kleines-paradies-hig.de)

Eine Hüpfburg gehört zum alternativen Programmangebot. (Foto: kleines-paradies-hig.de)

Viele nahmen sich an diesem sonnigen, aber nicht zu heißen Tag noch ausgiebig Zeit, um bei Kaffee und Kuchen  neue Bekanntschaften zu knüpfen oder frohes Wiedersehen zu feiern. Durch die Impulse des Tages wurde aus dem üblichen Smalltalk an manchen Tischen ein tiefergehendes Glaubensgespräch über die gläubige Deutung des eigenen Lebens.

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