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10. August 2011 | Deutschland | 

Weiter als DU denkst


Gipfelerlebnis in den Wolken (Foto: SMJ Trier)

Gipfelerlebnis in den Wolken (Foto: SMJ Trier)

Tobias Brehm. Die Luft ist dünner hier oben, auf 2073 m Höhe. Das selbstgebackene Brot schmeckt besser, das Wasser ist wesentlich kälter, der Blick reicht weiter, Gemeinschaft wächst schneller und tiefer und man fühlt sich dem Himmel ein kleines Stückchen näher. Unter dem Motto „Weiter als DU denkst“ machten sich 15 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren und drei Gruppenleiter auf den Weg Richtung Schweiz. „Himmelwärts“ – wortwörtlich ging es auf die Alp da Stierva im Bündnerland. Weit über der Baumgrenze, fernab von Fernsehen, PC und jeglicher Stromanbindung fällt es leicht, einen Schritt aus dem normalen Alltagstrott herauszutreten und sich einmal auf etwas völlig anderes einzulassen.

Alp da Stierva: Panorama im Bündnerland, Schweiz (Foto: SMJ Trier)

Alp da Stierva: Panorama im Bündnerland, Schweiz (Foto: SMJ Trier)

Schweizfahrt und Kreisgründungsfahrt der SMJ Trier

In diesem Alter geht es darum, seine Grenzen zu erforschen, zu testen, was alles in einem steckt, wie weit man gehen kann und sich selbst herauszufordern mehr zu tun und mehr zu wollen als gemeinhin „normal üblich“ ist.

„Wir wollen versuchen Grenzen zu überwinden“, sagt einer der Jugendlichen in der Erwartungen-Runde zu Beginn der Woche und dazu besteht auf der Alp jede Möglichkeit. Auf zwei großen Wanderungen kommt man näher an seine Grenzen als vielleicht manch einem lieb ist. Nach der sogenannten „Dschungeltour“ (Alphütte – Piz Toissa – Ratitsch – Alphütte), 26 Leistungskilometern, etwa 1800 Höhenmetern und einigen Litern Schweiß schläft man abends dann schon besonders gut. Aber gemeinsam lässt sich jedes Hindernis überwinden, ob der Schwächste am Ende eben getragen wird oder nicht – zusammen wurde an den Grenzen gekratzt und sich gegenseitig darüber geholfen.

An die eigenen Grenzen gehen (Foto: SMJ Trier)

An die eigenen Grenzen gehen (Foto: SMJ Trier)

Grenzen überwinden

Eine manchmal noch viel unangenehmere Grenze wurde vom allmorgendlichen Bäckerdienst regelmäßig überschritten, wenn man um 5 oder 6 Uhr aufstehen musste, um für alle anderen etwa 10 kg frisches Brot zu backen. Sogar aus den üblichen Verhaltensgrenzen sollte ausgebrochen werden, zum Beispiel indem jeder (auf freiwilliger Basis) zehn Liegestützen für jeden benutzten Fluch oder jedes Schimpfwort macht; eine Regel, die von den Teilnehmern so gefordert wurde. Oder in den Gruppenstunden, wenn es darum geht, zum Beispiel zum Thema „Werte“ Stellung zu beziehen in einer Welt in der sich Vieles nur noch um Spaß und Genuss dreht.

Gebet am Glockenturm der Alp da Stierva (Foto: SMJ Trier)

Gebet am Glockenturm der Alp da Stierva (Foto: SMJ Trier)

Unerreichbares erreichen

Aber hier oben ist die Welt eben eine andere, die Stimmung ist anders, die Tage scheinen länger, und das Unerreichbare erreichbarer. Aber was passiert, wenn die Luft wieder dicker wird, wenn die Sterne, von Großstadtlicht überdeckt, nicht mehr so klar am Himmel leuchten und wenn alle wieder - gute 2000 m tiefer - in den Alltag zurückfallen? Fällt man dann auch wieder in den alten Trott zurück?

Wer weiß das schon? Aber eines ist am Abschlussabend ganz klar und wird mit lautem Jubel in die Bergwelt hinausgeschrien: Wir machen weiter, weiter als WIR denken und das nicht nur im Geiste sondern auch ganz konkret und aktuell. Wir haben uns auf den Weg gemacht und werden ihn gemeinsam weitergehen. Und so geben wir mit Stolz die Gründung des 16ten Kreises der Schönstatt Mannesjugend Trier bekannt ...

… und vielleicht wartet da ja noch irgendwo die eine oder andere Grenze auf uns ;-)

Der neue 16. Kreis der Schönstatt Mannesjugend im Bistum Trier (Foto: SMJ Trier)

Der neue 16. Kreis der Schönstatt Mannesjugend im Bistum Trier (Foto: SMJ Trier)

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