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9. August 2011 | Rund ums Urheiligtum | 

Kräutersegnung auf der BUGA 2011 in Koblenz


Der Zweimillionste BUGA-Besucher schneidet Torte an (Foto: BUGA, Frey)

Der Zweimillionste BUGA-Besucher schneidet Torte an (Foto: BUGA, Frey)

Hbre. Zweimillionster Besucher auf der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz können Sie nicht mehr werden. Denn der steht schon seit 4. August fest: Er heißt Yannick Friedrich, stammt aus Blankenrath an der Mosel und ist 11 Jahre alt. Der Koblenzer Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas begrüßten und überraschten Yannik am Eingang Kastorkirche, der mit seinen Großeltern, seiner Tante, seiner Cousine und seinem Cousin die BUGA Koblenz besuchte.

Große Freude bei den BUGA Machern in Koblenz über den 2.000.000. Besucher: Yannick Friedrich (Foto: BUGA, Frey)

Große Freude bei den BUGA-Machern in Koblenz über den 2.000.000. Besucher: Yannick Friedrich aus Blankenrath an der Mosel (Foto: BUGA, Frey)

Binden von Kräutersträußen auf der BUGA

Der zweimillionste BUGA-Besucher können Sie also nicht mehr werden, aber sich an einem Angebot der Schönstattbewegung auf der BUGA beteiligen, das ist noch möglich. Am 14. und 15. August gibt es im Rahmen des Programmes „felsenfest wandelweise - Kirche auf der BUGA“ das Angebot „Binden und Segnen von Kräutersträußen“ im Paradiesgarten an der Basilika St. Kastor. Am Samstag, 14.08.2011 von 13 bis 16 Uhr und am Sonntag, 15.08.2011 von 13 bis 18 Uhr können sich die Gäste der BUGA an einer Kräutertheke unter Anleitung ihren eigenen Kräuterstrauß binden. Zu jeder vollen Stunde findet in der Kastorkirche eine kleine Segensfeier statt, bei der die Kräutersträuße und natürlich auch ihre Herstellerinnen und Hersteller gesegnet werden. Natürlich gibt es auch Informationen zum Thema Heilkräuter, die beigetragen werden von Heilkräuter-Gorges aus Buch/Hunsrück. Zum Paradiesgarten ist der Zutritt nur möglich mit einer Eintrittskarte zur BUGA Koblenz.

Zum Abschluss der Aktion wird es am Montag, 15. August, um 18.30 Uhr in der St. Kastorkirche zum Fest Maria Himmelfahrt einen Festgottesdienst geben, zu dem die Pfarrgemeinde St. Kastor in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Schönstattbewegung einlädt. Die St. Kastorbasilika ist über das Südportal für Gottesdienstbesucher geöffnet.

Mit dem Fest Maria Himmelfahrt (15. August) ist der Brauch des Bindens von Kräutersträußen verbunden

Mit dem Fest Maria Himmelfahrt (15. August) ist der Brauch des Bindens von Kräutersträußen verbunden (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Geschichte der Kräutersegnung

Mit dem Fest Maria Himmelfahrt (15. August) ist der Brauch des Bindens von Kräutersträußen (Buschen) verbunden, ein Volksbrauchtum mit weit zurück liegenden Wurzeln. Bei den Germanen und Kelten war die Kenntnis, das Sammeln und Anwenden von Heilkräutern ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Eine Segnung von Heilkräutern ist seit der Zeit Karls des Großen (8./9. Jahrhundert) im deutsch-sprachigen Raum bezeugt.

Heilkräuter (mancherorts zusammen mit Blumen aus dem Garten) werden als Strauß/Buschen gebunden und gesegnet. Der getrocknete Kräuterstrauß wird als Zeichen des Segens und Schutzes vor Krankheit, Blitzschlag, Seuchen usw. in Haus und Stall meist an der Wand (z. B. im Herrgottswinkel) angebracht.

So wie die Vegetation einer Region variiert, gibt es auch Unterschiede in der Zusammenstellung der Kräuterbuschen. Starre Regeln gibt es nicht. Sieben gebundene Kräuter sollten es mindestens sein.

Verbindung mit dem Marienfest

Die Kräutersegnung wird am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel (15. August) vorgenommen. Das Christentum erkennt in Maria den von Christus erlösten, ganz heil(ig)en Menschen. Jeder Mensch trägt in sich etwas von der heilbringenden und heilenden Kraft Gottes. Er kann diese Kraft ausprägen und für andere zum Segen werden – oder auch nicht. Maria ist die Frau voll der Gnade (vgl. Lk 1,26). Sie strahlt die heil(ig)ende Kraft der Liebe Gottes aus.

In Kunst und Literatur wird Maria immer wieder mit Blumen verglichen: als „Lilie des Feldes“ oder „Rose ohne Dornen“. Legenden erzählen, dass man im Grab Mariens nur noch ihre Leichentücher und wunderbar duftende Blumen und Kräuter vorgefunden habe. Die heilige Gertrud von Helfta (1256–1302) berichtet von einer Vision: Sie sah die sterbende Jungfrau Maria in einem Garten, umgeben von wohlriechenden Blumen. Blumen und Kräuter waren Symbole für den Reichtum ihrer Tugenden.

Für das 21. Jahrhundert ist Maria vor allem ein Zeichen für die Gott geschenkte Würde des Menschen. Der Psychologe Carl Gustav Jung war kein gläubiger Kirchenmann. Aber den 1. November 1950, den Tag der Verkündigung des Dogmas von der Aufnahme Marias mit Leib und Seele in den Himmel, beging er mit seinen Schülern bewusst als Seminartag. Denn diese Aussage erschien ihm als eine geniale Antwort der Kirche auf die Verachtung des menschlichen Lebens in der Zeit der Naziherrschaft und im Zweiten Weltkrieg. Heute hat die Missachtung der Würde des Menschen subtilere Formen angenommen.

Im Wandel der Zeit bezeugt Maria unwandelbar und felsenfest: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Mehr Informationen

 

Hinweisplakat auf den Beitrag der Schönstattbewegung zur Buga Koblenz 2011  (Plakat: Brehm)

Hinweisplakat auf den Beitrag der Schönstattbewegung zur BUGA Koblenz 2011 (Plakat: Brehm)

 


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