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19. Juli 2011 | International | 

Internationale Jahrestagung der Akademien für Familienpädagogik


Akademie für Familienpädagogik ÖsterreichEva & Erich Berger / Hertha & Martin Schiffl. Wie hat das Pater Kentenich gemacht? Wie konnte er die Menschen so berühren, dass sie gespürt haben: Dieser Mann kennt die Sehnsüchte, die wir haben, und hat die passenden Antworten darauf? Diese Frage verbirgt sich hinter dem sperrigen Titel „Arbeiten mit Wertkomplexen", dem Schwerpunkt der Jahrestagung 2011 der Akademie für Familienpädagogik International. Anwesend sind die Rhetoriklehrer der Akademie für Familienpädagogik - Schönstatt am Kahlenberg, Österreich, der Akademie für Familienpädagogik - Schönstatt auf'm Berg, Deutschland, der Akademie für Familienpädagogik - Neu-Schönstatt Quarten, Schweiz und die Gastgeber, die Családakadémia, Ungarn.

Tagung der Rhetoriklehrer 2011 in Tihany / Ungarn

Es ist dies die 11. Jahrestagung in dieser Zusammensetzung, und zum 3. Mal trifft man sich im Benediktinerkloster von Tihany am Plattensee in Ungarn, das ca. 30 km vom ungarischen Schönstattheiligtum in Obudavar entfernt liegt. Draußen ist es sehr heiß (37 Grad) und es herrscht großer Trubel. Die Wallfahrtskirche neben dem Kloster ist ein starker Anziehungspunkt für Touristen und Ungarn. Hinter den dicken Mauern des Klosters ist es dagegen angenehm kühl und ruhig.

Die Tagungsteilnehmer beim Besuch des ungarischen Schönstattheiligtums in Obudavar. (Foto: Schiffl)

Die Tagungsteilnehmer beim Besuch des ungarischen Schönstattheiligtums in Obudavar. (Foto: Schiffl)

Arbeiten mit Wertkomplexen

Die anwesenden Ehepaare sind konzentriert auf die Ausführungen von Pfr. i. R. Erhard, der über Video den Vortrag zum Hauptthema „Arbeiten mit Wertkomplexen" hält. Anschaulich schildert er mit dem einfachen Wort „Ausgewogenheit der Nahrung", wie Pater Kentenich für seine Zuhörer einen Mix für „Verstand, Wille und Gemüt" zubereitet, wie er „Aufbau-, Betriebs- und Erhaltungsnahrung" verabreicht und wie er auf die Personalisierung der Werte achtet, vor allem in der Person der Gottesmutter. Er spricht von „marianischen Wertkomplexen" und dem Hunger nach Werten in der heutigen Zeit. Eine Stunde zuhören - ein Jahr nacharbeiten - das ist das Lebensgefühl der Zuhörer.

Videovortrag von Pfr. i.R. Erhard (Foto: Schiffl)

Videovortrag von Pfr. i.R. Erhard (Foto: Schiffl)

Verschiebungen im Wertebewusstsein erfordern neue Antworten

Ihre Beobachtungen an jungen modernen Familien dienen als Anwendungsbeispiel. Sie sind anders als vor 10 oder 15 Jahren. Im Themenbereich „Frau, Mutter, Beruf, Kinder" ist der Wert bzw. die Wichtigkeit der „Bindungen" umstritten. Ideologien und Erkenntnisse der Naturwissenschaften (Bindungsforschung) klaffen immer weiter auseinander, so formulierte es ein Teilnehmer. Die Frage, wie man in dieser Situation den Familien helfen kann, sich frei dafür zu entscheiden, was Gott von ihnen möchte, bewegt die Teilnehmer.

Die Rhetoriklehrer suchen nach neuen Wegen, und sie orientieren sich an Pater Kentenich. Verstand, Wille und Gemüt gilt es anzusprechen. Aber womit? Und auf welche Art? Dieses Wochenende ist mit weiterer Forschungsarbeit verbunden.

Neubeginn erforderlich

Nach 3 Tagen intensivem Erfahrungsaustausch sind sich alle einig: Wir stehen an einem Neubeginn, und wir müssen im kommenden Arbeitsjahr intensiv daran gehen, das Thema „Arbeiten mit Wertkomplexen" durchzukneten, und uns auf die Suche machen, wie wir die objektiven Werte zu subjektiven machen können, die dann den Menschen über seinen Willen antreiben.

Im Jahr 2012 wird die Tagung in Schönstatt am Kahlenberg in Österreich stattfinden, und dann steht eine Erweiterung an, denn die Familienakademien in Kroatien, Tschechien und Litauen sind auch bereits am Arbeiten bzw. starten gerade.

Infos über die Akademien für Familienpädagogik:

Eva & Erich Berger und Hertha & Martin Schiffl; Akademie für Familienpädagogik - Schönstatt am Kahlenberg / Österreich

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