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9. Juli 2011 | Kirche | 

Auftakt des Dialogprozesses gelungen


Logo Gesprächsprozess "Im Heute glauben" (DBK)Hbre. In einer konstruktiven und offenen Atmosphäre hat der Dialogprozess in der deutschen Kirche unter dem Thema „Im Heute glauben“ bei einer Veranstaltung von 8. bis 9. Juli 2011 in Mannheim begonnen. Unter den etwa 300 Teilnehmern des Forums waren 30 Bischöfe sowie Vertreter aus allen deutschen Diözesen, aus kirchlichen Verbänden, Ordensgemeinschaften und geistlichen Bewegungen.

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg, der bereits in seinem Grußwort zur Eröffnung der Veranstaltung formuliert hatte, dass das Gespräch und der Dialog gelingen, „wenn wir die nötige geistliche Offenheit mitbringen“, sprach von einer neuen „Kommunikations- und Sprachfähigkeit“, die während der Gespräche in Mannheim innerhalb der Kirche erlebbar gewesen seien.  Zollitsch kündigte an, dass die Ergebnisse des Treffens in den kommenden Wochen ausgewertet werden. Auf der Herbstvollversammlung der Bischöfe würde dann darüber gesprochen werden, wie mit den angeschnittenen Fragen, wie z.B. das Thema der Seelsorge für Wiederverheiratete Geschiedene oder die Frage nach einer stärkeren Beteiligung von Frauen in kirchlichen Leitungsfunktionen, umgegangen werden solle. Zollitsch machte allerdings deutlich, dass es nötig ist, sich für solche Themenkreise die nötige Zeit zu nehmen: „Solche Fragen löst man nicht mit einem Schnellschuss.“

Gesprächsauftakt ein erster und guter Schritt

Bei der Abschlusspressekonferenz der Veranstaltung zeigten sich die beiden Bischöfe Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück) und Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen), die zur Steuerungsgruppe des Dialogprozesses gehören, sowie der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, P. Dr. Hans Langendörfer SJ,  beeindruckt von der Bereitschaft aller Beteiligten, in einem offenen Gespräch auf einander zu- und einzugehen. Auch die Vertreter der Laien, Sr. Miriam Altenhofen SSpS, Stellvertretende Vorsitzende der deutschen Ordensoberenkonferenz, Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des ZdK  und Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) unterstrichen, dass dieser Gesprächsauftakt ein erster und guter Schritt gewesen sei.

Bischof Bode wies darauf hin, dass der beginnende Dialogprozess natürlich zunächst ein Anfang sei, dass dieser Anfang aber einen Stil gebildet habe, der nicht unterschätzt werden dürfe. Bode wörtlich: „Deshalb bin ich davon überzeugt, dass das nicht fruchtlos bleibt. Ich habe gestern gesagt, der Grundwasserspiegel des Vertrauens und des Miteinanders hat sich gehoben, und auf einem solchen Grundwasserspiegel lässt sich dann auch weiter über schwierigere Fragen nachdenken.“

Besseres Zusammenspiel der Charismen

Die Teilnehmer der von www.domradio.de live übertragenen Pressekonferenz waren sich einig, dass es nicht weiterführt, mit dem Benennen von Schlagworten wie  z.B. "Abschaffung des Zölibates" oder "Zulassung von Frauen zum priesterlichen Amt" und dem Ruf nach schnellen Veränderungen in der Kirche den Dialogprozess unter Druck setzen zu wollen. Bischof Bode hierzu wörtlich: „Wie gestalten wir Kirche überhaupt im Miteinander von Männern und Frauen, in Partizipation, im Umgang mit Scheitern, mit schwierigen Lebenssituationen, wie werden wir kommunikationsfähig in einer Gesellschaft, die so viele Krisen durchlebt … was machen wir in diesem Heute eigentlich mit Kirche? Dann werden manche Fragen etwas relativiert, weil es noch um viel herausforderndere Dinge geht als um die, die manchmal als erste genannt werden.“

„Ich sehe nach dem heutigen Tag die Chance, im Hören aufeinander zu einem besseren Zusammenspiel der Charismen zu  kommen“, fasste Sr. Miriam Altenhofen ihren Eindruck des Treffens zusammen. Es sei - auch bei den Bischöfen - eine große Bereitschaft zu erkennen, die verschiedenen Fähigkeiten und Charismen, die es in den einzelnen Gruppierungen gäbe, wahrzunehmen, sie zu schätzen und diese auch als erwünscht zu betrachten. Sie erhoffe sich von der bei dieser Begegnung gemeinsam gemachten Erfahrung, dass das Zusammenspiel der unterschiedlichen Charismen zunehme und sich verbessere.

 


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