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7. Juli 2011 | Kirche | 

Dialogprozess: „Im Heute glauben – wo stehen wir“


Im Heute glaubenHbre. Mit einer ersten Veranstaltung am 8. und 9. Juli 2011 in Mannheim beginnt der von den deutschen Bischöfen auf der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz beschlossene Dialogprozess in der deutschen Kirche. Etwa 300 Teilnehmer werden unter dem Thema „ Im Heute glauben – wo stehen wir“ über die Situation des Glaubens und die Zukunft der Kirche in Deutschland ins Gespräch kommen.

Auftaktveranstaltung zum Dialogprozess in der Deutschen Kirche beginnt am 9. Juli in Mannheim

Für das Gesprächsforum haben die deutschen Bischöfe eine Bandbreite von Themen gewählt und eine Teilnehmerschaft eingeladen, die die breite Vielfalt und Vielstimmigkeit der katholischen Kirche in Deutschland abbildet.  Neben rund 30 Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz sind haupt- und ehrenamtliche Teilnehmer aus den 27 deutschen Diözesen eingeladen. Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Vertreter von kirchlichen Verbänden, der Deutschen Ordensobernkonferenz, der katholischen theologischen Fakultäten, der kirchlichen Bewegungen und geistlichen Gemeinschaften nehmen ebenfalls am Dialogprozess teil.

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch bei der Oktoberwoche 2010 in Schönstatt (Foto: Brehm)Der Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg, machte in einem KNA-Interview am 4. Juli deutlich, dass es ihm um die Perspektive gehe: „Mannheim soll eine Möglichkeit zur Ortsbestimmung sein: ‚Im Heute glauben - wo stehen wir?‘ So lautet die Leitfrage. Dabei geht es um Analyse und die Entwicklung von Perspektiven. Aber eben nicht um das Aufstellen von Maßnahmenkatalogen, die der Reihe nach abgearbeitet werden.“ Erzischof Zollitsch präzisierte: „Ich verstehe die Debatten in Mannheim als ein geistliches Geschehen, ein Geschehen, in dem der Heilige Geist zugegen ist und wirkt. Gott hat mit uns viel vor, auch Überraschungen. Deshalb sollten wir alle nach Mannheim reisen ohne übertriebene Erwartungen im Hinblick auf sogenannte Durchbrüche, aber mit einem gesunden Gottvertrauen.“

Pater Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstattbewegung in Deutschland (Foto: Brehm)Gemeinsames Hören auf die Pläne und Absichten Gottes

Für Pater Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstattbewegung in Deutschland, der ebenfalls an der Veranstaltung teilnehmen wird, ist es wichtig, den Dialogprozess zunächst auch als geistlichen Prozess zu sehen. „Die unterschiedlichen Mentalitäten und Interessen in unserer Kirche zerstreiten sich mitunter bei der Frage, welche Prioritäten gesetzt werden sollen“, sagte Penners. Der Dialogprozess könne nur gelingen, wenn es zu einem gegenseitigen Verstehen komme. „Das setzt voraus, wirklich auf einander zu hören. Nur im gemeinsamen Hören auf die Pläne und Absichten Gottes können Antworten auf die gegenwärtigen Fragen der Kirche gefunden werden. Ein neuer Aufbruch wäre die Folge. Eine mitreißende Vision!“ Deshalb habe sich die Schönstattbewegung im Vorfeld des Gesprächsprozesses mit der Durchführung des „Pfingstgebetes für den Dialogprozess der Kirche in Deutschland“ und mit der Herausgabe einer entsprechenden Arbeitshilfe dafür eingesetzt, in besonderer Weise für das Gelingen dieses Dialoges der Teilnehmer untereinander aber auch des Dialoges mit Gott zu beten.

Elisabeth Rutzmoser (Foto: privat)Den Blick auf die positiven Ressourcen richten

Elisabeth Rutzmoser, Mitglied im Schönstatt-Familienbund Deutschland, die als Vertreterin des Erzbistums München und Freising am Gesprächsprozess in Mannheim teilnehmen wird, fährt nicht mit festen Statements nach Mannheim, sondern mit Offenheit und Bereitschaft zum Hören und zum Austausch. Sie wünscht sich eine Atmosphäre des respektvollen Gesprächs und hofft „das die Veranstaltung nicht im üblichen Schubladendenken der Fronten von progressiv und konservativ verharrt, sondern ein Klima des geschwisterlichen Miteinanders entsteht, das die Kirche voranbringen kann.“ Dabei wäre es wichtig, so betont Rutzmoser, dass einerseits die Schwächen nicht aus den Augen verloren würden, aber andererseits der Fokus besonders auf die positiven Ressourcen der Kirche gerichtet werden würde.

Bischof Dr. Stephan Ackermann, Trier, Wallfahrt nach Schönstatt (Foto: Brehm)Einen neuen Weg zu den Menschen finden

Bischof Dr. Stephan Ackermann, Trier, ist es vor allem wichtig, „dass es uns gelingt, in Mannheim eine gute Atmosphäre für den Gesprächsprozess zu etablieren.“ Der Gesprächsauftakt müsse „in einer Atmosphäre des respektvollen Aufeinanderhörens und Ernstnehmens stattfinden“. Das unterstreicht auch Weihbischof Robert Brahm, Trier. Er wünscht sich, „dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber sprechen, wo die Kirche das Leben der Menschen stärkt oder schwächt und wie sie einen neuen Weg zu den Menschen finden kann.“ Die gemeinsamen Gebetszeiten, das Hören auf Gottes Wort, könne eine wichtige Basis sein „für das Aufeinander hören und Voneinander lernen“, betont Brahm.

Arbeitseinheiten eingebettet in geistlichen Rahmen

Eingebettet in einen geistlichen Rahmen, eine Andacht zum Heiligen Geist zu Beginn, ein meditatives Nachtgebet in der Mannheimer Heilig Geist-Kirche am Abend, ein Morgenlob am Samstag und eine festliche Eucharistiefeier zum Abschluss, werden die Gespräche in vier Arbeitseinheiten erfolgen. Überwiegend in kleineren Gruppen soll in einer offenen und vertrauensvollen Atmosphäre über die Stärken und Schwächen der Kirche sowie über die Glaubensinhalte, die die Kirche den Menschen nahe bringen will, gesprochen werden und darüber, wo Weiterentwicklung nötig ist. Es geht um eine vertiefte Klärung und Vergewisserung des Zeugnisses der Kirche in der Welt und ihrer Sendung zu den Menschen.

Der Dialogprozess ist auf einen Zeitraum bis ins Jahr 2015 angelegt

Dialogprozess in der deutschen Kirche

2011
2012
2013
2014
2015
Im Heute glauben
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