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4. Juli 2011 | Rund ums Urheiligtum | 

Diamantenes Priesterweihejubiläum zum Kirchweihfest in der Pilgerkirche


Pater Theo Breitinger, Pater Rudolf Mosbach, Pater Lothar PennersSr. Bernadett-Maria / Lothar Herter. Sonntagvormittag, 3. Juli, eine Stunde, bevor die Heilige Messe in der Pilgerkirche beginnt. Eine Schwester wird in der Pilgerkirche von einem älteren Herrn angesprochen: „Wo finde ich Pater Mosbach? Ich war mit ihm auf der Penne. Jedes Jahr treffen wir uns hier in Schönstatt – und gerade heute zu diesem Jubiläum!“ Zum Kirchweihfest in der Pilgerkirche gibt es an diesem 1. Sonntag im Juli ein besonderes Jubiläum: Rudolf Mosbach wurde vor 60 Jahren – am 1. Juli 1951 – in Rom zum Priester geweiht.

Vor 12 Jahren wurde die große Pilgerkirche eingeweiht. Symbolisch stellt sie das Zelt Gottes dar: Gott – mitten unter den Menschen. Die Pilgerkirche wurde gebaut, damit die vielen Pilger, die zum Urheiligtum wallfahren, einen vor Wind und Wetter geschützten Raum für die gottesdienstlichen Feiern haben. In diesem Zelt Gottes wollte Pater Rudolf Mosbach sein diamantenes Priesterweihe-Jubiläum feiern. Mit über 20 Mitbrüdern, dem Kirchenchor aus St. Ingbert im Saarland, Pilgern aus den Diözesen Köln und Würzburg, Verwandten und Schulfreunden, Mitgliedern der Schönstattgemeinschaften, in denen er wirkt und gewirkt hat, dankt er für die Erfahrungen mit dem Gott des Lebens.

Eucharistiefeier zur Feier des Diamantenen Priesterjubiläums von Pater Rudolf Mosbach (Foto: Brehm)Gott ist erfahrbar an heiligen Orten und durch gotterfüllte Menschen

Gott sei besonders erfahrbar an Orten, an denen der Himmel die Erde berührt, und ein solcher Ort sei Schönstatt, sagt Pater Mosbach in seiner Festpredigt. Gott sei aber auch erfahrbar durch Menschen, die so von Gott erfüllt sind, dass die Begegnung mit ihnen zur Gottesbegegnung wird. Als Beispiele nennt er neben dem Heiligen Vater, Papst Johannes Paul II., auch Pater Kentenich, den Gründer Schönstatts.

Pater Mosbach erzählt, dass er als junger Priester nach Schönstatt versetzt wurde, um als Wallfahrtsseelsorger zu arbeiten. „Ich war zunächst nicht sonderlich begeistert, als ich die Aufgabe übertragen bekommen habe. Doch bald schon spürte ich, dass es eine der schönsten Aufgaben ist, die Menschen zum Heiligtum zu führen, damit sie dort in der Begegnung mit der Gottesmutter von Schönstatt eine Gottesbegegnung haben und heil werden.“ Menschen, die hier ihre Heimat gefunden hätten, erlebten, dass Maria als Erzieherin wirkt, und ihnen hilft, aus ihrem Leben etwas macht. „Sie erfahren Lebenshilfe und werden zu Mitarbeitern am Reich Gottes“ sagt Pater Mosbach

Viele reihten sich in die Runde der Gratulanten ein. (Foto: Ulmer)

Was Papst Benedikt XVI. und P. Mosbach gemeinsam haben

Was der Papst und P. Mosbach gemeinsam haben? Beide sind jung geblieben bis ins hohe Alter und haben im Herzen das Feuer behalten; sie haben eine eher scheue zurückhaltende aber menschenfreundliche tiefe Art; großes Wissen zeichnet sie aus, verbunden mit der Fähigkeit zur Vermittlung; beide sprechen etliche Sprachen und erreichen Menschen durch ihren pastoralen Dienst in der universalen Kirche. Beide wurden fast auf den Tag genau vor 60 Jahren zum Priester geweiht: P. Mosbach in Rom am Grab des damals gerade seliggesprochenen Vinzenz Pallotti, Papst Benedikt XVI. steht heute in Rom an der Spitze der weltweiten Kirche.

„Gerne hätte ich die Glückwünsche des Heiligen Vaters für P. Mosbach zur Feier des Tages verlesen,“ sagte der Provinzial der Schönstattpatres, P. Theo Breitinger, in seiner Festansprache im Anschluss an die liturgische Feier „aber der Papst ist durch die Feier des eigenen diamantenen Priesterjubiläums zu sehr beansprucht worden.“  Den Dank der Kirche und Schönstatts für 60 Jahre Treue und fruchtbaren Dienst als Priester dürfe er nun stellvertretend für die Vielen zum Ausdruck bringen, die jetzt nicht persönlich anwesend sein könnten.

Provinzial Pater Theo Breitinger überreicht P. Mosbach ein Geschenk (Foto: Ulmer)Festlicher Rahmen für das Jubiläum in der Bildungsstätte Marienland

Nach ihm folgten weitere Gratulanten. Unter ihnen waren Familienangehörige, Mitglieder seiner Gemeinschaft der Schönstatt-Patres und die Vertreter der Gemeinschaften und Gliederungen, für die P. Mosbach im Laufe seines Lebens als Priester da war und teilweise bis heute da ist: Schönstattbewegung Frauen und Mütter, Mütterbund, Akademikerinnen,  Frauenliga, Berufstätige Frauen, Kranken-Bund, Institut der Schönstatt-Familien. Besonders bedankten sich Vertreter der ersten Familien aus Belgien, die P. Mosbach persönlich begleitete. Den festlichen Rahmen für das Dankeschön bot das Haus Marienland, wohin die Marienschwestern alle eingeladen hatten, die mit P. Mosbach verbunden sind.

Aufgaben annehmen bringt Segen

P. Mosbach gab den vielfachen Dank zurück und leitete ihn nach oben: Pater Kentenich verdanke er viel. „Als der Gründer zurück nach Schönstatt kam, hat er mich aus dem Gefängnis geholt.“ In der Verbannungszeit des Gründers war P. Mosbach zunächst in der Schönstatt-Wallfahrt eingesetzt und musste dann als Religionslehrer arbeiten. Danach war er für 7 Jahre Gefängnisgeistlicher. Er schaffte den Umstieg von männlichen Schwerverbrechern zur Arbeit mit den Müttern, wie er sich immer wieder neu auf die gestellten Herausforderungen einlassen konnte. So wuchs seine Überzeugung: „Wenn wir die Aufgaben annehmen und tun, was der liebe Gott schickt, dann kommt auch der Segen.“ Das bestätigte auch eine Gratulantin: „Wir sind froh, dass P. Mosbach nicht Papst geworden ist, so konnte er ganz für uns da sein.“

 

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