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19. Juni 2011 | Rund ums Urheiligtum | 

Das Heiligtum, unser Tabor


Sr. M. Isabel Machado. Es war Pfingsten und ein schöner Sonnentag stieg am Horizont auf - ein spezielles Geschenk der Gottesmutter für die portugiesisch Sprechenden aus Deutschland, die zum ersten Mal zu einer Wallfahrt nach Schönstatt kamen.

 

Pater Marcus - Pfarrer der Mission für portugiesisch-sprachige Katholiken in der Erzdiözese Köln - hatte diesen Kontakt angeregt. Die heiligen Messen der portugisischen katholischen Mission in Köln finden seit vielen Jahren in der Elendskirche statt, neben dem Schönstatt-Heiligtum. Er fand Mitarbeiter in Pater Raimundo und Mitgliedern religiöser Gemeinschaften, die in Gemeinden unter den portugiesisch-sprachigen Gläubigen tätig sind.

Mit einer beachtlichen Gruppe von nahezu 250 Personen jeglichen Alters und aus verschiedenen Städten fanden sie sich in Schönstatt ein: aus Bonn, Burscheid, Euskirchen, Köln, Neuss, Remscheid, der Erzdiözese Köln, und außerdem Pilger aus Frankfurt und Wittlich. Es war Pfingsten und der Heilige Geist offenbarte sich wie am Tag der Gründung der Kirche, indem er unter den Pilgern, die zum ersten Mal nach Schönstatt kamen, eine Atmosphäre der Freude, Tiefe und Einheit schaffte.

Ein schöner Ort

Die heilige Messe um 11.00 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche war der Anfang dieses Gnadentages. Eine Kindergruppe mit Blumen und Lichtern eröffnete die Prozession, in der das Bild der Fatima-Madonna, der Patronin von Portugal und "Unsere Liebe Frau von der Erscheinung" - Nossa Senhora Aparecida - der Landespatronin Brasiliens, ebenfalls von Kindern getragen, einzogen.

So wie an Pfingsten, war auch jetzt die Gottesmutter jene, die die Herzen einte und sie ihrem Sohn zuführte. Während der Feier wurde die Geschichte und das Charisma des Gnadenortes Schönstatt erklärt. Die Gottesmutter, die eingeladen wurde, das Liebesbündnis mit den jungen Heldensodalen und Pater Kentenich zu schließen, wandelte das kleine Kapellchen in einen Gnadenort - in eine "schöne Statt". Die Einladung wendet sich heute auch an die, die bei dieser Wallfahrt zugegen sind, um ihre Herzen für Maria zu öffnen, die im Heiligtum gegenwärtig ist und auch unsere Herzen, unsere Heimstätten und unsere Familien in eine "schöne Statt" verwandeln kann!

Begegnung mit Maria

Am Schluss der Eucharistiefeier gab es eine Information über Pater Kentenich - den Gründer Schönstatts - und die Einladung, sein Grab zu besuchen, um ihn um seine Fürsprache in den vielen Anliegen zu bitten, die die Pilger mitgebracht hatten.

Danach ging es ins Tal, wo das Mittagessen und das Nachmittagsprogramm auf die Pilger warteten. Viele nahmen die Gelegenheit wahr, einen persönlichen Besuch im Heiligtum zu machen und eine persönliche Begegnung mit der Gottesmutter von Schönstatt zu suchen.

Ab 15.00 Uhr war das Angebot zum Rosenkranzgebet, zu dem sich alle beim Heiligtum einfanden. Die Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse, die Marienlieder und die Schönheit der Natur um das Urheiligtum halfen mit, ein sehr schönes Klima unter den Pilgern zu schaffen.

Die Freude, die die Herzen erfüllte, offenbarte sich auf dem Rückweg in einer gestalteten Prozession mit vielen Liedern und Händeklatschen, hin zum Pilgerplatz, wo sich eine frohe Runde bildete.

Unterdessen hatten auch die Kinder ihr Programm mit vielen Liedern und Spielen, das vor allem von Pater Marcus und einigen Jugendlichen gestaltet wurde.

Zum Urheiligtum

Kurz vor 17.00 Uhr begaben sich alle zur Pilgerkirche. Als Kirche versammelten sie sich hier bei Jesus, um ihn anzubeten, zu loben und Dank zu sagen für ihr Leben und seine Gegenwart in seiner Kirche. Das Gebetsklima, die Tiefe und Sammlung wurde auch von anderen Pilgern wahrgenommen, die sich in dieser Stunde in der Kirche befanden.

Nach dem Segen mit dem Allerheiligsten pilgerten alle wieder in Prozession zum Urheiligtum, voran zwei Bilder der Pilgernden Gottesmutter, die ausgesandt sollten, um ihren Besuch bei den Familien der Stadt Köln zu beginnen. Mit Liedern und Gebeten näherten sich die Pilger dem Heiligtum. Schon auf dem Weg wurde ihnen erklärt: So wie Unsere liebe Frau am 18. Oktober 1914 eingeladen wurde, ins Heiligtum zu kommen, so ist sie es, die heute jede Familie einlädt, ins Heiligtum einzutreten, um einen besonderen Segen zu empfangen.

Mit gefüllten Herzen zurück in den Alltag

Nach dem Segen und der Missionarischen Verpflichtung der beiden Missionare konnte jede Familie ins Heiligtum und den Segen empfangen.

Vorher legten alle Zettel mit ihren Beiträgen zum Gnadenkapital in den Krug. Auf diese Weise formulierte sich der schöne Ausdruck "Nichts ohne dich, nichts ohne uns": Wir übergeben unsere Gaben und Bitten fürs Gnadenkapitel und die Gottesmutter segnet uns mit ihrem Sohn Jesus und verspricht uns ihre Gegenwart und ihren Segen in unserem Leben und in unseren Familien.

Der Tag neigte sich dem Ende zu ... aber die Pilger hatten keine Eile, in ihre Häuser und Städte zurückzukehren ... viele blieben noch beim Heiligtum, um zu beten, zu danken oder auch um sich ganz einfach auszutauschen über die schönen Erlebnisse dieses Tages.

"Ich gehe von hier weg mit einem gefüllten Herzen". - "Was für einen gesegneten Tag hatten wir heute!" - "Wir kommen nächstens wieder!" - Schwester, ist es nicht möglich, für immer hier zu bleiben?" - "Wann wird die nächste Wallfahrt sein?" - Das waren Sätze, die die Marienschwestern von den Pilgern vor ihrem Rückweg hörten ... und sie erinnerten sich an die Bitte Pater Kentenichs am 18. Oktober 1914: "Möge das kleine Heiligtum zu einem Tabor werden, wo alle ausrufen können: 'Hier ist gut sein! Hier wollen wir drei Hütten bauen.' "

Mit Sicherheit bleibt dieser Pfingsttag in den Herzen dieser Pilger lebendig, aber auch im Herzen unserer Mutter und Königin und unseres Gründers, der vor nahezu 100 Jahren in prophetischer Schau voraussagte, dass dieses kleine Heiligtum sich in einen Gnadenort für die Heldensodalen, die Pallottiner-Provinz ... und vielleicht darüber hinaus verwandeln würde.

Übersetzung: Sr. M. Reginita, Atibaia, Brasilien


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