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11. Mai 2011 | Deutschland | 

Damit sie nie vergessen sind


65. Jahrestag der Befreiung von DachauDEUTSCHLAND, Sr. M. Elinor Grimm. Am 29. April 2011, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau, war um 11.00 Uhr im Kinosaal die Präsentation des „Gedenkbuches für die Toten des Konzentrationslagers Dachau“. Es ist das Ergebnis eines umfangreichen Forschungsprojektes. In jahrelanger Recherchearbeit sind die Namen und weitere biografische Daten der im Konzentrationslager Dachau Getöteten zusammengetragen worden. Von den weit über 40.000 Todesopfern können nun mehr als 33.000 Opfer aus nahezu vierzig Nationen namentlich genannt werden – weit mehr als aufgrund der ursprünglich bekannten Quellenlage zu erwarten war.

Eintrag im Totenbuch für P. Albert Eise

Gedenkbuch für die Toten des KZ Dachau - Präsentation am 29. 4. 2011

Blick insTotenbuch von DachauDas Gedenkbuch ist all jenen gewidmet, die die Befreiung des Konzentrationslagers Dachau nicht mehr erleben konnten. Für die Nachkommen der Toten ist dies von großer Bedeutung, denn ihre Vorfahren erfahren mit dem Gedenkbuch eine angemessene Würdigung. Auch die überlebenden ehemaligen Mithäftlinge und die diplomatischen Vertreter der betroffenen Nationen schätzen den Stellenwert des Gedenkbuches hoch ein.

Dies stellte Frau Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, bei der Begrüßungsansprache heraus. Bei den weiteren Ansprachen kam immer wieder der Dank für dieses Werk zum Ausdruck. Besonderer Dank ging an den Archivar Hr. Knoll und sein Team. Er leitete den Dank weiter an den Überlebenden Stanislav Zamecnik. Der tschechische Historiker konnte leider aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. Musikalisch wurde die Feier würdig umrahmt.

Hier sind Heilige gewachsen

Zwanzig Biografien wurden stellvertretend für alle Opfer des Konzentrationslagers Dachau in der jeweiligen Muttersprache der Toten verlesen. Sie spiegeln die Vielzahl der Nationalitäten und beruflichen Hintergründe der Toten ebenso wider wie die vielfältigen Verfolgungs- und Inhaftierungsgründe. Als Beispiel für die Geistlichen wurde die Kurzbiographie von Michal Kozal vorgetragen. Der polnische Geistliche wurde wenige Wochen nach der Ernennung zum Weihbischof im November 1939 verhaftet und kam Ende April 41 nach Dachau. Geschwächt durch die schwere Arbeit in der Plantage war er am 26. 1. eines der ersten Todesopfer bei der Typhusepidemie 1943. Papst Johannes Paul II. hat ihn 1987 seliggesprochen.

Würdigung auch der  Schönstatt-Priester

Priesterblock 26Vikar Heinz König und Pater Albert Eise, Schönstattpriester, die in Dachau ihr Leben aus dem Liebesbündnis für Schönstatt gegeben haben, sind im Totenbuch gewürdigt, ebenso wie Priester, die erst in Dachau zu Schönstatt und zum Liebesbündnis gefunden haben – wie der im letzten Jahr seliggesprochene Kaplan Georg Hirschfelder oder Alois Andritzki, der Pfingsten in Dresden seliggesprochen wird.

Im Anschluss wurde die digitale Version des Gedenkbuchs an zwei Medienterminals im Gedenkraum der Gedenkstätte vorgeführt. Durch sie ist das Gedenkbuch für alle Besucher der Gedenkstätte dauerhaft einsehbar.

Quelle: www.schoenstatt.org


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