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22. April 2011 | International | 

Die Walliser Schönstattfamilie schaltet sich ein in die Vorbereitung auf 2014!


Glaubensfest am Heiligtum in Brig, WallisSCHWEIZ, Sr. M. Joseline Becchio. In der Einladung zum diesjährigen Glaubensfest  in Brig, Wallis, am 9. April hieß es: Als internationale Schönstattfamilie bereiten wir uns auf das Jubiläumsjahr 2014 vor: 100 Jahre Schönstatt. Pater Josef Kentenich hat mit jungen Menschen die Schönstatt-Bewegung ins Leben gerufen. Ihm ist dieses Jahr gewidmet. Sein Wort aus der Anfangszeit: „Ich stelle mich euch hiermit vollständig zur Verfügung mit allem, was ich bin und habe: mein Wissen und Nichtwissen, mein Können und Nichtkönnen, vor allem aber mein Herz", gilt heute uns und lässt uns fragen: Was kann Pater Kentenich uns modernen Menschen für das Leben mitgeben? Was bedeutet er uns? Was bedeutet es mir persönlich?

Glaubensfest am 9. April 2011 in Brig, Wallis

Darum galt das Motto dieses Tages ‚MIT DIR‘ vor allem unserem Vater und Gründer. Ihm wollten sie begegnen, ihn noch besser kennen lernen.

Herrliches Frühlingswetter und die Feier der Eucharistie um neun Uhr trugen dazu bei, die Herzen zu öffnen. Die Geschichte vom Seiltänzer, die mit Figuren dargestellt wurde, stimmte in das Thema des Tages ein.

Hoch über dem Marktplatz einer kleinen Stadt hatte ein Seiltänzer sein Seil gespannt und machte dort oben unter den staunenden Blicken vieler Zuschauer seine gefährlichen Kunststücke. Gegen Ende der Vorstellung holte er eine Schubkarre hervor und fragte einen der Anwesenden: „Sagen Sie, trauen Sie mir zu, dass ich die Karre über das Seil schiebe?" „Aber gewiss", antwortete der Gefragte fröhlich und auch mehrere andere der Untenstehenden stimmten der Frage sofort zu. „Und auch, dass ich einen Menschen hinüberfahren kann?" - „Äh, - ja." - „Würden Sie sich dann meiner Geschicklichkeit anvertrauen, sich in die Karre setzen und von mir über das Seil fahren lassen?" fragte der Seiltänzer weiter. Da wurden die Mienen der Zuschauer ängstlich. Nein, dazu hatten sie keinen Mut! Nein, das trauten sie sich und ihm nicht zu. Plötzlich meldete sich ein Junge. „Ich setze mich in die Karre", rief er und kletterte hinauf. Unter dem gespannten Schweigen der Menge schob der Mann das Kind über das Seil. Als er am anderen Ende ankam, klatschten alle begeistert Beifall. Einer aber fragte den Jungen: „Sag, hattest du keine Angst da oben?" „Oh, nein", lachte der Junge, „der, der mich über das Seil schob, ist ja mein Vater!"

Ja, dann ist es klar, wenn der Vater die Karre schiebt, kann ich mich ihm überlassen und ihm sagen: MIT DIR wage ich es! -

Nach dem Schluss-Segen trugen Angela und Marcel Schwestermann ein großes Bild Pater Kentenichs nach vorne  und stellten es zur dargestellten Geschichte als ein Zeichen: Er ist unserer Mitte. Wir sagen ihm: MIT DIR! Und sie bekommen noch zwei Wochen danach glänzende Augen, als sie davon erzählen...

Zeugnis von Pater Josef Fleischlin

P. Josef FleischlinZu Freude aller durfte die Walliser Schönstattfamilie zum Vortrag Herrn Pater Josef Fleischlin begrüßen.

Er hat Pater Kentenich noch erlebt und führte ihn lebendig vor Augen. Pater Kentenich war in Milwaukee, als Pater Fleischlin Schönstatt kennen lernte. Er hatte viel von Pater Kentenich gelesen, sich intensiv mit seiner Pädagogik auseinandergesetzt und war fasziniert. Dann kam der Tag, an dem er ihm auch persönlich begegnen konnte. Darüber berichtete er: „Ich bin mir nie so wertvoll vorgekommen wie bei Pater Kentenich. Er sieht den Menschen in seinem Beziehungsnetz, in seinem Umfeld, von seinen Wurzeln her." Nicht die kleinste Spur von Verbitterung nach der 14jährigen Verbannung durch die Kirche merkte er ihm an. Froh und frei hat Pater Fleischlin unseren Vater und Gründer erlebt. Er hat die Menschen miteinander, aber auch mit Gott verknüpft. Ein Wort von ihm: „Ich habe das ganze Leben nichts anderes getan als kleine Maschen gestrickt." Pater Kentenich hat den Menschen im Nebel seiner Unsicherheiten abgeholt und zur Sonne geführt. Er selber ist ein Mann, der im Licht steht, aber den Weg mitgeht. Er sieht alles in der Liebe Gottes, alles hat Sinn. Pater Fleischlin staunte: „Und dieser Mann war im KZ und in der Verbannung und jetzt kann er so reden!" - Bei den Vorträgen erlebt er Pater Kentenich als einen, der jedem Zuhörer schluckweise gibt, was er braucht. Er ist für ihn ein Mann einer unerschütterlichen Gottesgewissheit. Gott ist jetzt da, in meinem Herzen, in allem was geschieht. In Kurzform heißt das: DU bist DA. Woher aber hat Pater Kentenich diese Gottesgewissheit? „Das ist alles nur zu verstehen aus einem unfassbar tiefen Gotteserlebnis", hat er selber einmal bekannt. Als Student hatte er eine existentielle Krise, einen Kampf, bei dem es um die Frage ging: ‚Gibt es überhaupt eine erkennbare Wahrheit?‘ In dieser Situation hat sich Pater Kentenich vertieft der Gottesmutter geschenkt und erfahren: DU bist DA. - Es ist das Erlebnis, welches Mose beim brennenden Dornbusch gehabt hat: ‚Ich bin der, der da ist!‘ Genau das braucht die heutige Zeit, das Wissen und Erleben: Gott ist Person, Gott ist wirklich da!

Vater des Glaubens

So wie die Israeliten sich am Glauben von Mose und Abraham festmachen, ist Pater Kentenich für uns Vater des Glaubens. An ihm können wir uns festmachen und sagen: MIT DIR! Es ist der Auftrag eines jeden Christen, füreinander Vater und Mutter des Glaubens zu sein. Im Walliser Heiligtum „Quelle lebendigen Glaubens", aber auch im Haus- und Herzensheiligtum dürfen alle erfahren: DU bist DA.

Bilder von Pater Kentenich

Vor dem Mittagessen wurde zu einem speziellen Apéro eingeladen. An verschiedenen Bildern von Pater Kentenich mit pointierten Begebenheiten aus seinem Leben durften sich die Teilnehmer erfreuen. Seine Freude, sein Humor, seine Menschlichkeit kamen zum Zug.

Ateliers

Atelier 2: Sr. Lea, Ehepaar SchwestermannNach der ausgiebigen Mittagspause konnte man eines der drei Ateliers wählen:

  • Was ich gerne einmal fragen wollte - mit Pater Josef Fleischlin
  • MIT DIR ... mit Angela u. Marcel Schwestermann und Sr. M. Lea Zweifel
  • Dem Vater und Gründer begegnen mit Jacqueline Schmidt und Sr. M. Joseline Becchio

 

Bei allen drei Angeboten stellten sich die Referenten den verschiedenen Fragen. Jeder hatte etwas ganz Besonderes zu bieten:

Sr. M. Lea Zweifel hat selber Pater Kentenich noch erlebt und schilderte ihn lebendig.  Ehepaar Schwestermann erzählte, wie sie durch das Familienseminar eine Beziehung zu Pater Kentenich aufbauten und ihn in seiner neuen Daseinsweise erfahren. Sie sind fasziniert vom Führungsstil Pater Kentenichs und seiner Sicht über die Ehe als Berufung. Er ist ihnen zum Vater auf dem Lebensweg geworden. Zwei Worte sagen alles und für immer: Mit dir.

Das Besondere vom Atelier drei war der Film, in dem Pater Kentenich „lebendig" zu sehen war, für einige der Teilnehmer ein großes Erlebnis.

Bündniserneuerung im Heiligtum

Der Tag endete im Heiligtum mit der Bündniserneuerung. Die Teilnehmer beteten:

„Gott, wir loben dich in deinem Heiligtum! Wir preisen dich für deine großen Gaben. Wir danken dir für alles, was du uns im Liebesbündnis schenktest: Wir danken dir für deinen Sohn Jesus Christus.Wir danken dir für Maria, die du uns als Mutter und Königin geschenkt hast.Wir danken dir für unseren Vater und Gründer, Prophet für unsere Zeit. Mit einem dankbaren Herzen sind wir hier im Heiligtum ‚Quelle lebendigen Glaubens‘. Wir durften uns als Familie erleben! Vieles haben wir gehört, gesehen und aufgenommen. In einer kurzen Stille danken wir für das, was jede(n) persönlich angesprochen hat, was jede(n) berührt hat. Froh und dankbar gehen wir nun weiter auf dem Weg auf das große Jubiläumsjahr 2014: 100 Jahre Schönstatt. In der Vorbereitungszeit sind wir verbunden mit der weltweiten Schönstattfamilie. Im Urheiligtum, dort wo alles begonnen hat, treffen wir uns immer wieder im Herzen der Gottesmutter und unseres Vaters und Gründers. „MIT DIR", sagen wir und brechen jeden Tag neu auf."

Ein Echo

„Ich gehe froh, zufrieden und glücklich nach Hause. Es war für mich ein besonderes Erlebnis. Pater Kentenich kam mir näher, weil ich Menschen erlebte, die ihn noch gekannt haben".


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