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22. März 2011 | Deutschland | 

Lust auf christliche Familie und ein attraktives Miteinander


Familiengruppe in PaderbornDEUTSCHLAND, Dieter Große Böckmann. Der Frühling lockt mit Sonnenschein und die FamilienOase in Paderborn genießt beim Heiligtum in Benhausen aufs Neue Begegnung miteinander und mit der Gottesmutter.

 

 

 

 

Was macht Lust auf Familie? Und ist das nochmal ein Unterschied, wenn wir uns fragen: was macht Lust auf christliche Familie? Schwester M. Kirstin Mackenbruck kommt seit vielen Jahren nach Benhausen und kann eine inzwischen miteinander vertraute Gruppe von sechs Familien begrüßen.

Dieter Große Böckmann moderiert den Nachmittag, Reinhild Große Böckmann, Josefa Tipp und Sarah M. betreuen die Kinder, spielen, basteln und genießen die Vorfreude auf Ostern.

Familie ist attraktiv

FrauenrundeSchwester Kirstin erzählt in ihrem Impulsreferat anschauliche Beispiele und Erlebnisse von Kindern mit ihren Müttern und Vätern. Allen ist klar, dass Familie immer die attraktive Erstlösung für Miteinander, für Erfahrung von Geborgenheit, Angenommensein, Wertschätzung ist und durch nichts ersetzt werden kann. Sie berichtet von Erfahrungen, die eine Schönstattfamilie beim Besuch von Priesterseminaren in den USA mitgebracht hat: die Hälfte der jungen Männer stammen aus zerbrochenen Familien und sie suchen nicht zuerst den Priesterberuf, sondern ein Nest! Folglich muss riesig viel Zeit und Kraft in die Aufarbeitung der familiären Defizite und die Persönlichkeitsbildung investiert werden. Da wird klar, dass es sehr viel besser ist, wenn eine Gesellschaft alle Anstrengungen macht und Familie als wichtigste Lebensform für ein gesundes und erfülltes Lebensglück fördert und wertschätzt. Für den Gründer Schönstatts ist von Anfang an klar: „Die Erneuerung der Familie ist das Allerwichtigste, was wir tun können, um die Welt zu erneuern."

Das ist eine große Vision und Riesenaufgabe. Sie kann nicht von heute auf morgen bewältigt werden. Es braucht ein Netzwerk von christlich geprägten Häusern, in denen Familien auf eine gesunde Weise „normal" sind, indem sie anders leben als die Mehrheit, die nicht weiß, dass sie „unnormal" ist.

Unbegrenzt haltbar

MännerrundeVoraussetzung für gesunde Familien sind intakte Ehen. Schwester Kirstin schenkt allen Paaren ein kleines Glas Konfitüre mit der Aufschrift „Unbegrenzt haltbar". Diese Idee hat sie von einem jungen Paar, das am Tag ihrer Hochzeit allen Gästen ein solches Gläschen schenkte und auf diese originelle Weise deutlich machen wollte: unsere Beziehung ist auf Dauer angelegt!

Das ist überhaupt nicht selbstverständlich, und in vielen Fällen geht es leider ganz anders aus. Hauptursache: zu hohe Erwartungen an den Partner/die Partnerin und zu geringe Erwartungen an sich selbst. Viele Menschen sind gar nicht reif für eine dauerhafte Beziehung. Viele haben auch im Erwachsenenalter noch immer eine Art „Baby-Erwartung": was meine Mutter alles für mich getan hat, das macht meine Frau/mein Mann jetzt für mich. Klar, kann nicht klappen, schafft Frust und Unlust und Zank und Streit und Vorwürfe und und... endet entweder in Scheidung oder in angestrengter Beziehungsarbeit. Alle, die „durchgehalten" haben, wissen, dass es neben den Hochzeiten die Alltagstiefen gibt. Und was hat sie befähigt durchzuhalten?

Wir befragen unsere eigene Lebenssituation und die Gefahren, die in Überforderung, Routine und Lustlosigkeit lauern: wie geht es uns selbst als Mutter/Vater/Paar? Setzt sich der Druck in der Firma fort, wenn ich nach Hause komme und mit ungezählt vielen Ansprüchen überhäuft werde, bevor ich auch nur ausschnaufen kann? Oder fragt sich die Frau nicht oft: wozu mache ich das alles für meine Familie, wenn meine Arbeit anscheinend gar nicht wahrgenommen oder für selbstverständlich gehalten wird nach dem Motto: bin ich die Minna für alle?

Für ein gutes Miteinander

Die Männer beschäftigen sich mit einem Text, den ein Mann über seine 50jährige Ehe geschrieben hat, und die Frauen lesen den Text der Frau. Danach tauschen sie die Texte aus. Was würden wir jungen Leuten als Erfahrung für ein gutes Miteinander sagen?

  • In jeder Beziehung Selbstständigkeit und Eigenverantwortung pflegen
  • Und dann sich gegenseitig helfen
  • Auf den Ausgleich von Nehmen und Geben achten
  • Aufgabenteilung, auch in der Kindererziehung
  • Eigene Hobbies nicht völlig aufgeben
  • Freundschaften pflegen
  • Das gemeinsame Streben nach Begegnung mit Gott wichtiger nehmen als alles andere
  • Liebe macht erfinderisch: nicht in Routine erstarren, Abwechslung, Ideenreichtum pflegen

Nach einer kurzen Pause schauen sich alle gemeinsam eine Präsentation der spanischen Schönstatt-Familien-Bewegung an und lassen sich anregen, über die Zukunftsfähigkeit von Familienarbeit zu sprechen.

Am Ende des Nachmittags sind Eltern und Kinder dankbar vereint im Heiligtum.


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