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25. Oktober 2010 | Oktober-Treffen | 

Gott ist ein Gott des Lebens


Festgottesdienst am Morgen des 18. Oktobermkf. „Gott ist ein Gott des Lebens": Unter diesem Motto beging die deutsche Schönstatt-Bewegung am 18. Oktober in Schönstatt den „Schönstatt-Tag". Die katholische Kirche befindet sich nach Ansicht von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch am Beginn eines Veränderungsprozesses. „Wir ersehnen die Kirche am neuen Ufer und tragen die Sehnsucht nach Reform und Belebung mit", sagte der Erzbischof des Erzbistums Freiburg beim Festgottesdienst in der gut besetzten Pilgerkirche, an deren Stirnwand jetzt ein großes Transparent mit dem Motto: „Gott ist ein Gott des Lebens" hängt.

Bündnniserneuerung am Nachmittag, am Urheiligtum

Die Veränderung der Kirche muss sich nach den Worten von Erzbischof Zollitsch konkret und in Orientierung am Leben der Menschen von heute vollziehen: „Es geht um mehr als bloße Reparaturen: Es geht um die Verlebendigung des kirchlichen Lebens."

Gerade in einer Zeit des Abbruchs religiöser Traditionen, der Auflösung des kirchlichen Milieus und einer negativen öffentlichen Meinung sieht Erzbischof Zollitsch die Gelegenheit zur Glaubensverkündigung: „Gott will die Menschen einladen. Dazu braucht er uns - eine pilgernde, eine dienende, eine kontaktfreudige und kontaktfähige Kirche. In uns allen lebt der unstillbare Wunsch nach einer ursprungstreuen Kirche, die den Geist Jesu und der Urkirche in unsere moderne Welt hineinträgt."

Dialogprozess der Kirche mittragen

Erzbischof Dr. Robert ZollitschErzbischof Zollitsch würdigte die Verdienste Pater Kentenichs um eine Erneuerung der Kirche: „Seine Einstellung hilft uns, das Wirken Gottes in unserem Leben, in unserer Familie, in der Kirche und in der Welt zu erspüren." Erzbischof Zollitsch rief die Schönstattfamilie wie bereits während der Oktoberwoche dazu auf, den von ihm angestoßenen Dialogprozess in der deutschen Kirche aktiv mitzutragen: " Ich rechne bei diesem Prozess auf die Schönstattfamilie - auf meine geistliche Familie - und bitte Sie um Ihr Mitgehen aus der Kraft des Liebesbündnisses. Ich bitte um Ihre Beiträge ins Gnadenkapital, damit der Gesprächsprozess ein gutes Miteinander im Heiligen Geist und ein gesegneter Weg wird. Ich bitte Pater Kentenich, mit seinem Charisma diesen Prozess zu begleiten.

Auf dem Weg nach 2014

Chor aus Mitgliedern der Schönstatt-Gemeinschaften„Eine internationale Vorbereitungs-Konferenz hat den Weg zum großen Jubiläum 2014 skizziert", so Erzbischof Zollitsch im Blick auf die internationale Eröffnung des Trienniums am Vorabend. „Es ist selbstverständlich, dass wir als Schönstattfamilie des Ursprungslandes diesen Weg mit ganzem Herzen mitgehen. Der Weg beginnt heute, darum sind wir bereits am Vorabend zum Urheiligtum gepilgert; er beginnt dort, wo die göttliche Vorsehung, die Schönstatt ins Leben gerufen hat, selbst begonnen hat: bei unserem Vater und Gründer. Bevor Schönstatt am 18. Oktober 1914 gleichsam zur Welt kam, war es herangewachsen in der verborgenen Lebens- und Seelengeschichte des Kindes, des Jugendlichen und jungen Priesters Josef Kentenich (...) Helfen wir alle mit, dass in den Jahren der Vorbereitung auf das Jubiläum 2014 viele Menschen das Liebesbündnis als ihren Weg entdecken und die Sendung Schönstatts mittragen. Möge der heutige Tag bewirken, dass unsere Herzen neu Feuer fangen und wir uns die Grundinspiration unseres Vaters und Gründers zu eigen machen."

Die heilige Messe wurde musikalisch gestaltet von einem Projektchor aus der Schönstatt-Bewegung, der zu Beginn mit einem neu verfassten Lied zum Jahresthema der deutschen Schönstattfamilie überraschte: Er lebt! Hör auf seine Stimme.

Spuren Gottes

Gott des Lebens: Prof. Brantzen im GesprächIn der Mittagszeit nutzten viele Schönstattmeile und Segen im Urheiligtum als bewährte Elemente früherer „Schönstatt-Tage".

Um 15.00 Uhr führte Professor Dr. Hubertus Brantzen, ausgehend vom konkreten Leben, in den Umgang mit dem Gott des Lebens ein. „Er hat die Menschen wirklich da abgeholt, wo sie stehen, bei den konkreten Erfahrungen im Leben", so einer der Teilnehmer aus dem Kreis der Oktoberwoche. „Und dann ganz einfach Schritte gezeigt, um von da aus zu Gott zu finden, seine Spuren zu suchen."

Persönliche Zeugnisse von Erfahrungen mit dem Gott des Lebens rundeten die Darbietung ab.

Bündniserneuerung

Prozession zum UrheiligtumGott ist ein Gott des Lebens: das Motto stand auch über der Bündniserneuerung am Nachmittag, gut sichtbar in einem riesigen Transparent vor dem Urheiligtum. Von Fahnen angeführt, zog eine Prozession von der Pilgerkirche zum Urheiligtum, wo sich gegen halb fünf einige hundert Menschen einfanden. Mit Texten zum Gott des Lebens und dem Vorsehungsglauben, zum Liebesbündnis und Worten aus der Gründungsurkunde leiteten Pater Franz Widmaier, Pater Theo Breitinger und Pater Dr. Lothar Penners auf die Bündniserneuerung hin, die von kräftigen Posaunenstößen begleitet wird.

Übergabe der Transparente

Vertreter der Diözesen erhalten je ein TransparentEs werden einige Bilder der Pilgernden Gottesmutter neu ausgesandt, und dann ruft Pater Penners noch einmal den Einsatz in Erinnerung, den die deutsche Schönstatt-Bewegung sich im Blick auf ihr Gott-des-Lebens-Jahr vorgenommen hat. Die verschiedenen Varianten von Aufklebern und Transparenten werden vorgestellt, dann ruft Pater Penners die Vertreter der deutschen Diözesen einzeln vor, um ihnen die zuvor gesegneten Transparente mit dem Leitwort: „Gott ist ein Gott des Lebens" feierlich zu überreichen.

Der Schönstatt-Tag klingt aus mit einem gemeinsamen Abendessen der Delegierten der Oktoberwoche und aller, die noch dazu kommen mochten, im Pilgerheim. Dort ist viel Zeit für Austausch und Kennenlernen, Gespräch und Miteinander.

Predigt von Erzbischof Dr. Zollitsch (pdf)

Video: Bündnisfeier am Nachmittag


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