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27. April 2019 | Deutschland | 

100 Jahre Lichtrahmen - Lebensbekenntnis und Vermächtnis


Fritz Esser (Archiv-Foto: Schönstatt)

Fritz Esser hatte die Idee zum Lichtrahmen des Gnadenbildes im Schönstatt-Heiligtum (Archiv-Foto: Schönstatt)

Ursula Doll. Wer ein Schönstatt-Heiligtum betritt hat ihn vor Augen, den Lichtrahmen, der um das Gnadenbild der Gottesmutter Maria leuchtet, die hier als „Dreimal Wunderbare Mutter“ (Mater ter admirabilis – MTA) verehrt wird. Nicht jeder Besucher kennt aber den Namen dessen, der diesen Lichtrahmen in solch ansprechender Weise umgesetzt hat. Es war Fritz Esser, dessen Grabstätte sich neben dem Schönstatt-Heiligtum in Weiskirchen, Diözese Mainz, befindet. 2019 ist es 100 Jahre her, dass Fritz - gerade 18 Jahre jung und Schüler im Studienheim der Pallottiner in Vallendar-Schönstatt - in jeder freien Minute an einem Lichtrahmen aus Sperrholz gesägt und gebastelt.

Lichtrahmen von Fritz Esser im Urheiligtum 1923 (Archiv-Foto: Schönstatt)

Lichtrahmen von Fritz Esser im Urheiligtum 1923 (Archiv-Foto: Schönstatt)

Ein Stück vom Originalrahmen ist beim Schönstatt-Heiligtum in Weiskirchen, Diözese Mainz, zu besichtigen (Foto: Ursula Doll)

Ein Stück vom Originalrahmen ist beim Schönstatt-Heiligtum in Weiskirchen, Diözese Mainz, zu besichtigen (Foto: Ursula Doll)

Initiative aus einer glühenden Liebe zur Gottesmutter Maria

Fritz war ein Schüler von Pater Kentenich, mit schwacher Gesundheit, der stets zu ringen hatte, um das Klassenziel zu erreichen. Dieser Jugendliche, der einmal von sich sagte, dass er zehnmal dümmer sei als er aussehe, entwickelte eine glühende Liebe zur Gottesmutter, der zuliebe er viele Opfer brachte und der immer mithelfen wollte, dass seine Mitschüler sich gerne im Heiligtum in Schönstatt aufhielten. Er schmückte und heizte es nach seinen Möglichkeiten und legte sogar ein Gärtchen davor an.

Fritz schaffte mit viel Mühe, Abschreiben und Gebeten das Einjährigen-Examen, das er trotz vieler, schwerer Krankheitsausfälle erreichte. Dank für die Hilfe der Gottesmutter im Studium, beim Aufbau von Gruppen im  Ersten Weltkrieg, Erfolge in seinem apostolischen Eifer, Treue zur Berufung, Hilfe in Krankheit und das 5-jährige Bestehen der Marianischen Kongregation, die am 19. April 1914 gegründet wurde, waren die Triebfeder für das Umsetzen seiner Idee, der MTA einen Lichtrahmen zu schenken. Er bekam dabei tatkräftige Unterstützung von Pallottiner Brüdern. Mit ihrer Hilfe wurde der Rahmen dann sogar mit elektrischem Licht ausgestattet.

Ein Diener Mariens geht nie zugrunde

Der Schriftzug: SERVUS MARIAE NUNQUAM PERIBIT (Ein Diener Mariens geht nie zugrunde) sollte das Bekenntnis seines jungen Lebens sein - und das der Marianischen Kongregation, wofür die zwei abgeschrägten Zahlen 1914 - 1919 sprechen. Vermutlich wurde er zum 5-jährigen Jubiläum der Marianischen Kongregation am Weißen Sonntag, den 27. April 1919 angebracht.

Bis 1934 hing dieser hölzerne Lichtrahmen im Urheiligtum, wo er dann beim Abnehmen zerbrach. Dazu hatte sicher auch die ständige Wärme der Glühbirnen beigetragen. Die Schönstätter Marienschwestern hatten schon vor 1934 eine originalgetreue Kopie dieses Rahmens angefertigt, der am 8. Dezember 1928 in deren Hauskapelle aufgehängt wurde und sich heute bei den Anbetungschwestern auf Berg Schönstatt befindet. Der neue Lichtrahmen wurde in Metall für das Urheiligtum angefertigt und ist damit heute weltweit auch in über 220 Filial-Heiligtümer zu sehen.

Ein Bild von dem viel Licht ausgeht

Wie viel Licht strahlt seit nunmehr 100 Jahren von diesem Rahmen um das Bild der Gottesmutter in den Heiligtümern aus und gibt unzähligen Menschen Hoffnung und Trost!

Vom Originalrahmen, den Fritz Esser aussägte, besitzt die Mainzer Schönstattfamilie ein ca. 10 cm langes Stück, das im Schönstatt-Zentrum Weiskirchen besichtigt werden kann.

Die Grabstätte von Fritz Esser befindet sich am "Schönstatt-Heiligtum der Werktagsheiligkeit" in Rodgau-Weiskirchen (Foto: Anne Etz)

Die Grabstätte von Fritz Esser befindet sich am "Schönstatt-Heiligtum der Werktagsheiligkeit" in Rodgau-Weiskirchen (Foto: Anne Etz)


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