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18. Oktober 2018 | Worte des Bewegungsleiters | 

Aus dem Blick zurück ein Neuanfang im Heiligen Geist


Jahresmotiv 2019 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland (Grafik: POS Brehm)

Jahresmotiv 2019 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland (Grafik: POS Brehm)

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Schönstatt–Bewegung,

Noch ganz unter dem Eindruck der festlichen Begegnungen hier in Schönstatt am Wochenende des 15. September schreibe ich diesen Impuls. In Deutschland und in der weltweiten Schönstatt-Bewegung wurde der 50. Todestag unseres Gründers Pater Josef Kentenich festlich begangen. Das Kentenich-Jahr hat viele Initiativen hervorgebracht, die das Charisma und die Sendung Pater Kentenichs heute verwirklichen.

Die Erinnerung an den Tag vor 50 Jahren hat uns die geistliche Dichte seines Sterbens neu zum Bewusstsein gebracht. Die Gründerkapelle, der Ort, wo heute Pater Kentenich begraben liegt, ist ein dauernder stummer Zeuge. Pater Kentenich verstarb ja unmittelbar, nachdem er zum ersten Mal in der neuen Dreifaltigkeitskirche die heilige Messe gefeiert hatte. Es ist wie eine Bestätigung des Himmels für den Lebensweg Pater Kentenichs und für den spirituellen Weg, den er in Schönstatt ausgestaltet hat. Der Bund Gottes mit jedem Menschen hat sich in Schönstatt entfaltet und vollendet von einem Liebesbündnis mit Maria zu einem ganzheitlichen Hineingenommensein in die Liebe des dreifaltigen Gottes.

Im Blick auf die vielen Schönstatt-Heiligtümer und Schönstatt-Zentren in unserem Land darf ich von Schönstatt aus ganz vielen Menschen und Gruppen in unserer Bewegung herzlich danken, dass so viele eigene Veranstaltungen entstanden sind. Und ich danke ganz besonders auch dafür, dass die Feiern dieses Jahres zu einem wirklichen Mitgehen geworden sind mit dem Grundmotiv unseres Jahres. Das Zentral­wort GRÜNDERGEIST hat sich wirklich in der doppelten Weise ausgewirkt: Sich am Geist des Gründers orientieren einerseits und sich andererseits auch herausfordern lassen, selbst Initiativgeist und Kraft für Neugründungen zu entwickeln.

Die Gründernacht, der Vigilabend am Vorabend des 15. September, ist wirklich zu einem inneren geistlichen Schritt geworden, den viele Gemeinschaften und auch viele persönlich mitgegangen sind: Auf die je eigene Weise haben wir unsere Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, mit unserem Gründer und für seine Sendung für die Neugründung und den Neuaufbau Schönstatts in unserem Land zu wirken. Die weltweite Verbundenheit in dieser Bereitschaft kam dann in der internationalen Feier am Nachmittag des 15. September zum Ausdruck und wurde durch Schönstatt-TV weltweit übertragen.

Das neue Fenster in der Gründerkapelle

Unser Gründer hat oft betont, dass Bilder und Symbole einen tieferen und größeren Reichtum vermitteln können als Worte und Erklärungen. Vieles hat sich gefügt, dass am 15. September ein neu gestaltetes Fenster in der Gründerkapelle enthüllt und gesegnet werden konnte. Es bringt unseren „Neuanfang im Heiligen Geist“ zum Ausdruck (siehe die neue Rückseite des Bündnisbriefes).

Der Raum des Pfingstsaals, der Raum des gemeinsamen Betens mit Maria um den Heiligen Geist, das Miteinander der Gemeinschaft wird zum Ort, wo die Kraft des Heiligen Geistes geschenkt wird und die göttliche Befähigung in den Jüngern aufbricht und sie zu Aposteln macht. Die Erfahrungen mit Jesus und das Wissen um die Auferstehung sind eine Vorbedingung. Erst das Ergriffenwerden von der Wirklichkeit des Heiligen Geistes und die Wirksamkeit seiner Gaben in der Seele eines jeden macht aus ihnen Apostel.  Die Flamme über jedem Haupt macht sie zu Zeugen, die mit der Botschaft auch die Glaubenserfahrung selbst weiterschenken dürfen.

Ein ähnlicher Vorgang ist uns mit unserem Gründer geschenkt. Neben der Orientierung an seinen Impulsen und Ausrichtungen geht es darum, dass wir Anteil erhalten an seinem Charisma und seiner Sendung. Jede einzelne Berufung hat darin ihre Bedeutung, und Ganzheit und Fruchtbarkeit des Charismas liegen im Miteinander der ganzen Schönstatt-Bewegung und aller ihrer Gemeinschaften.

Unser neues Jahresmotto

„Der göttliche Einbruch von oben will aber auch von unten nach oben gesehen werden. Und dann verstehen wir darunter den Aufbruch des Göttlichen in den einzelnen Seelen und von da aus den Durchbruch hinein in die ganze Familie“, so beschreibt es unser Gründer im Blick auf seine Schönstatt-Bewegung. „Hereinbruch von oben – Aufbruch in den einzelnen Seelen – Durchbruch hinein in die ganze Familie“, dafür steht das neue Pfingstfenster. Es sendet uns hinein in das neue „Schönstatt-Jahr“ (von Oktober bis Oktober, von Gründungstag zu Gründungstag).

„In allen Heiligtümern soll die Bitte: „Komm, Heiliger Geist“ – „Veni sancte Spiritus“ nicht mehr verstummen. Heiliger Geist, gib uns Anteil am Geist des Gründers. Heiliger Geist, lass uns erkennen, was wir tun sollen. Ja, Heiliger Geist, lass uns deinen Willen und den Willen des himmlischen Vaters erkennen.“ So haben wir in der Gründernacht gebetet.

In der Kraft des Heiligen Geistes gehen wir hinein in das neue Jahr mit unserem neuen Jahresmotto:

APOSTELZEIT – „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen!“ (Apg 1,8)

Miteinander leben wir die Antworten aus dem Charisma unseres Gründers, die Gesellschaft und Kirche in turbulenter Zeit brauchen.

Mit herzlichen Grüßen aus Schönstatt

Ihr

P. Ludwig Güthlein


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