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25. März 2010 | International | 

Pater Kentenich kommt nach Rom – „unglaublich!“


Detail der Pater-Kentenich-Statue in MilwaukeeROM, Rainer Birkenmaier. Es war wenige Tage nach dem 15. September 1965. Wir erzählten unserem Religionslehrer, dass Pater Kentenich aus dem Exil nach Rom zurückgekommen sei; er schüttelte unentwegt den Kopf und murmelte vor sich hin: unglaublich, unglaublich, unglaublich! „Wir", das waren einige Schönstätter in der 12. Klasse; und unser Religions- und Hebräisch-Lehrer war ein Geistlicher, der einen lockeren Kontakt zu Schönstatt hatte. Noch immer sehe ich ihn vor mir, wie er den Kopf schüttelt: unglaublich, unglaublich!

22. Dezember 1965Nach 14 Jahren Verbannung steht „der Vater" plötzlich, unangekündigt in Rom - mitten in der Schlussphase des Konzils. Es war höchste Zeit: Die Kirche braucht ihn für die Verwirklichung dessen, was das Konzil angestoßen hat. Noch immer tut sich Kirche sehr schwer mit der Umsetzung ihrer nachkonziliaren Sendung. Es ist an der Zeit, dass Pater Kentenich mit seinem Charisma zum Zuge kommt.

Aus Milwaukee nach Rom

Im Juni 2010, genau zum Abschluss des Priesterjahres kommt Pater Kentenich wieder von Milwaukee nach Rom - jedenfalls in einem eindrücklichen Symbol: Eine Bronze-Statue aus Milwaukee, dem Ort seines 14-jährigen Exils, „fliegt" nach Rom und wird beim internationalen Schönstatt-Zentrum Belmonte aufgestellt. Bei der Entstehung der Statue durch die in den USA bekannte Künstlerin Gwendolyn Gillen waren viele Marienschwestern beteiligt, die P. Kentenich aus nächster Nähe und über lange Zeit erlebt hatten.

Begegnung in MilwaukeeDiese Statue spielt erfahrungsgemäß für die Milwaukee-Pilger eine wichtige Rolle; das Standbild bringt „Father" nahe und ermöglicht eine neue persönlichen Beziehung zu ihm.

Die Exilsjahre (1951-1965) sind leider für viele noch „verborgene Jahre". Mehr als ein Viertel der Zeit, die Pater Kentenich für den Aufbau seines Werkes zur Verfügung stand, verbrachte er im Exil!! Es ist Zeit, dass diese Phase von der Schönstattfamilie als „Schatz im Acker" und als eine besondere Gnadenzeit entdeckt und in die Kirche eingebracht wird.

Nachkonziliare Sendung der Kirche

Zum Ende des Konzils hat P. Kentenich am 22. Dez. 1965 dem Heiligen Vater versprochen, dass sich die Schönstattfamilie ganz für die nachkonziliare Sendung der Kirche einsetzt. Seitdem sind 45 Jahre vergangen und es hat sich viel ereignet in der Welt und in der Kirche. Pater Kentenich steht aber in gewisser Weise immer noch „ante portas" („vor der Tür"). Schönstatt wird heute zwar nicht mehr bekämpft, aber Pater Kentenich kann sich mit seinem Charisma immer noch nicht ungeniert einbringen in die Erneuerung und Entwicklung der Kirche, wie er es vor Augen hatte. Ist er gleichsam immer noch auf dem Weg von Milwaukee nach Rom? Ist jetzt die Zeit gekommen, dass sich die Türen vollends öffnen?

Am 8. Dez. 1965 wurde in Rom das 2. Vatikanische Konzil beendet. An diesem Tag hat Pater Kentenich bei einer symbolischen Grundsteinlegung für das Heiligtum „Matri Ecclesiae" und für das künftige internationale in mutiger Weise die Linien des Konzils aufgegriffen und den Weg Schönstatts damit verknüpft. Er betrachtete diesen Akt als Abschluss der Visitationsgeschichte und damit der Exilszeit.P. Josef Kentenich und Bischof Tenhumberg, Belmonte

Geschenk zum Priester-Jahr und Priester-Jubiläum

Seit dem Konzilsschluss sind 45 Jahr vergangen. Viel Wasser ist den Tiber und den Rhein hinunter geflossen. Wir stehen kurz vor dem Abschluss des Priesterjahres. Es ist eine eigenartige Fügung der Vorsehung, dass das Priesterjahr der Kirche unmittelbar vor dem 100. Priesterweihejubiläum von Pater Kentenich liegt. Die Priester stehen im Zentrum vieler Spannungen und Veränderungen der Kirche. Zum Abschluss des Priesterjahres am 11. Juni 2010 wird die Statue in Rom errichtet. Pater Kentenich, stellt sich in diesem Symbol zu den Priestern heute, wie er es ein Leben lang getan hat. Er kann Orientierung und Mut schenken.

Priesterjahr - Weihejubiläum - Krise

Die Kirche begeht das Priesterjahr; die Schönstattfamilie bereitet sich auf das 100. Weihejubiläum Pater Kentenichs vor. Und ausgerechnet in dieser Zeit bricht ein Sturm los - das Stichwort lautet „Missbrauch". Es ist höchste Zeit für das Charisma Pater Kentenichs, der ein großer Priestererzieher war und der Kirche einen neuen „Typ" von Priester schenken wollte: den prophetischen Priester, der eher ein Pfadfinder und Anführer im Glauben als ein Verwalter und Manager ist. Wird es gelingen, Priester nach seinem „Guss" in der Kirche zu erziehen?

Geschenk an die Kirche

Die Künstlerin gestaltet die Schuhe Die Statue aus Milwaukee ist ein Geschenk der Milwaukee-Pilger, der Verbandspriester und vieler Belmonte-Freunde. Sie ist Geschenk an Pater Kentenich zu seinem Jubiläum, aber auch ein Geschenk an die Kirche. Unser Vater ist ein Geschenk des Heiligen Geistes an die Kirche; dass soll immer mehr ins öffentliche Bewusstsein treten und dann in der Heiligsprechung manifest werden.

Den Weg mitgehen

Am Beginn der Exilszeit stand die Frage: „Gehst Du mit?" Die Frage richtete sich damals stellvertretend an P. Menningen; gemeint war die ganze Schönstattfamilie. Wir können uns gut vorstellen, dass P. Kentenich bei seinem Weg von Milwaukee nach Rom nochmals die Frage an uns richtet: Geht Ihr mit? Der Weg der Statue von den USA nach Rom - die Ankunft in Rom ist für Pfingsten erhofft - will als Symbol verstanden werden. Alle sind eingeladen mitzupilgern. (schoenstatt.de wird den Weg der Statue mitverfolgen und darüber informieren.)

Abbilder des Vaters

In den letzten Tagen wurde in Rom die Statue gegossen. Wie schon zur Zeit der Griechen und Römer wird von einem Modell eine Wachsform erstellt, die als „verlorene Form“ ausgegossen wird.In den letzten Tagen wurde in Milwaukee die Statue gegossen. Wie schon zur Zeit der Griechen und Römer wird von einem Modell eine Wachsform erstellt, die als „verlorene Form" ausgegossen wird.

Es ist ein langwieriger und anspruchsvoller Vorgang, eine solche Statue abzugießen.

Die Schönstattfamilie hat den Wunsch, dass es der Gottesmutter durch das Liebesbündnis gelingt, in vielen Priester ein Abbild des Vaters zu formen. Das gelingt ihr wohl am besten, wenn viele Priester einen persönlichen Zugang zu Pater Kentenich finden und sich vom ihm führen lassen.

Verbindung schaffen

Wenn man in einer Pantomime eine „typische Handbewegung" Pater Kentenichs in der Milwaukee-Zeit darstellen wollte, dann müsste man mit großer Herzlichkeit etwas verschenken. „Der Vater" hat immer beschenkt.

Verschenkende HandBei der Errichtung der Statue zum Abschluss des Priesterjahres (11. Juni 2010; 17.30 Uhr) werden etwa 250 Schönstatt-Priester aus aller Welt erwartet. Was wird Pater Kentenich den Priestern schenken? Die Verbandspriester haben folgende Idee: Pater Kentenich schenkt jedem Priester ein „Zingulum" als Zeichen der Bindung an Christus und die Kirche und ein Symbol der Verbundenheit untereinander. Dazu brauchen die Verbandspriester Hilfe. Sie laden Einzelpersonen und Gemeinschaften der Schönstattfamilie ein, eine ausreichende Anzahl von Zingula zu eropfern und zu schenken, damit P. Kentenich mit vollen Händen an die Priester austeilen kann. Das könnte ein schönes Zeichen der Solidarisierung mit den Priestern zum Abschluss des Priesterjahres sein!

Wer dabei mithelfen will, melde die Anzahl der geschenkten Zingula an: Generalrektor Dr. Peter Wolf
Priesterhaus Berg Moriah

56337 Simmern
e-Mail: sekretariat.generalrektor@moriah.de


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