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27. Februar 2018 | Deutschland | 

Säkularinstitute Schönstatts treffen sich mit Pater Kentenich


Tagung der Schönstätter Säkularinstitute im Priester- und Gästehaus Moriah (Foto: Neiser)

Tagung der Schönstätter Säkularinstitute im Priester- und Gästehaus Moriah (Foto: Neiser)

Harald M. Knes. Das letzte Mal, dass sich die Säkularinstitute Schönstatts mit Pater Kentenich getroffen haben, war in der spannungsreichen Atmosphäre von 1965, als Pater Kentenich nach den 14 Jahren Exil in Milwaukee nach Rom gekommen war. Damals waren Verantwortliche aller Führergemeinschaften Schönstatts mit ihm zusammen. Jetzt, im Kentenich-Jahr, trafen sich Vertreter der Verbände (Säkularinstitute) in Schönstatt. Vom 9. bis 11. Februar 2018 tagten sie in Haus Moriah. Und wieder stand Pater Kentenich ganz im Mittelpunkt und eine freudige Aufbruchstimmung lag in der Luft.

Pater Dr. Mario Romero bei seinem Impulsreferat  (Foto: Neiser)

Pater Dr. Mario Romero bei seinem Impulsreferat  (Foto: Neiser)

Gemeinsame Gebetszeiten und Eucharistiefeiern prägten die Tagung ebenso wie die thematische Arbeit (Foto: Neiser)

Gemeinsame Gebetszeiten und Eucharistiefeiern prägten die Tagung ebenso wie die thematische Arbeit (Foto: Neiser)

Der Austausch zwischen den einzelnen Instituten wurde als große Bereicherung erlebt (Foto: Neiser)

Der Austausch zwischen den einzelnen Instituten wurde als große Bereicherung erlebt (Foto: Neiser)

Ein Vater, wie man ihn sich wünscht

Die Erfahrungen sind bei allen sechs Instituten gleich: Pater Kentenich war in spezieller Weise für jede Gemeinschaft da und gab sein Letztes, um ihr Wachsen zu fördern. Die Berichte der Gemeinschaften zeigten seine väterliche Sorge: Die Idee einer Marienbrüder-Gemeinschaft trug er nach der Hörder Tagung 1919 bis zur Gründung im KZ Dachau 1942 immer im Herzen und ließ nie davon ab. Die Entschädigung des Staates für seinen KZ-Aufenthalt schenkte er der neuen Brüder-Gemeinschaft, damit sie am Ort Schönstatt ihr erstes Haus kaufen konnten.

Den Frauen von Schönstatt schenkte er völlig überraschend das Original des Kreuzes der Einheit und stellte sie damit in eine große Sendung hinein. Die Gründung des Familien-Instituts ist der kirchlichen Entwicklung seiner Zeit wohl am weitesten voraus. Den Familien widmete Pater Kentenich vor allem in den Exilsjahren in Milwaukee viel Zeit und prognostizierte ihnen eine ganz wichtige Rolle in der zukünftigen Schönstatt-Bewegung. Den Marienschwestern schenkte er am meisten Zeit. Vieles, was später auch für die anderen Institute wichtig wurde, entwickelte und experimentierte er in dieser seiner ersten Gründung. Das Institut der Diözesanpriester hatte Pater Kentenich ebenfalls schon sehr früh im Blick. Er traute den Priestern eine Menge zu, als er ihnen die Verantwortung für das Schönstattzentrum in Rom übertrug. Die bewegte Geschichte, die zur Gründung der Schönstatt-Patres führte, spiegelt eine dramatische Phase der Schönstattgeschichte.

50 Jahre danach aus dem „Nähkästchen“ geplaudert

Bei der Tagung ging es unter verschiedenen Gesichtspunkten um die Aufgabe der Schönstätter Säkularinstitute im Blick auf das Charisma des Gründers, um ihre Verantwortung für das Gesamtwerk, ihr Miteinander und ihre gemeinsame Berufung, Gott in der heutigen Gesellschaft erfahrbar zu machen.

Die intensive Arbeit an Themen wurde ergänzt durch besondere Momente der Familienhaftigkeit: Eine gemeinsame Stunde am Grab des Gründers zu Beginn der Tagung und ein Abend, an denen die Gemeinschaften einander an Begegnungen mit Pater Kentenich teilnehmen ließen. Es gab Zeugnisse bereits verstorbener Persönlichkeiten in Film- und Tonaufnahmen, aber auch von lebenden Zeugen: Monsignore Dr. Peter Wolf gab Zeugnis, wie sie als junge Theologen den 15. September 1968 erlebten, als eine „nachösterliche“ Zeit für Schönstatt, als eine Zeit des Heiligen Geistes. Pater Bodo Erhard erzählte von mancher Begegnung mit Pater Kentenich, Humorvolles, aber auch Ernstes. Er machte deutlich, wie sehr der Gründer im Blick auf die authentische Entfaltung des Werkes auf die Kerngemeinschaften gesetzt hatte.

Ein Herz mit sechs Herzkammern

Am Ende der Tagung war es gemeinsame Überzeugung, dass nach der Phase der Profilierung und Konsolidierung der einzelnen Gemeinschaften jetzt ein Prozess zu stärkerem Miteinander in der gemeinsamen Aufgabe ansetzen sollte. Nur alle Institute zusammen können Schönstatt weiterbringen und das Charisma des Gründers überzeugend sichtbar machen. Jedes Institut soll auf seine vom Gründer vorgesehene Art und Weise Herz und Seele sein, in selbstlosem Dienst für die verschiedenen Gemeinschaften der Schönstatt-Bewegung da sein.

Diese Tagung im Kentenichjahr war ein Anfang. Es wird spannend sein, wohin die damit geöffnete Tür führt. In genau einem Jahr ist das nächste Treffen dieser Art geplant und man darf gespannt sein, welche der ins Auge gefassten Ideen weiter zur Entfaltung kommen.

Die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Säkularinstitute freuen sich auf die Fortsetzung der Tagung im nächsten Jahr (Foto: Neiser)

Die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Säkularinstitute freuen sich auf die Fortsetzung der Tagung im nächsten Jahr (Foto: Neiser)


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