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9. November 2017 | Deutschland | 

Hand am Puls der Zeit und Ohr am Herzen Gottes - Berlin bewegt Würzburger Ehepaare


Schönstätter aus Würzburg beim nächtlichen Besuch am Brandenburger Tor (Foto: Fella)

Schönstätter aus Würzburg beim nächtlichen Besuch am Brandenburger Tor (Foto: Fella)

Wolfgang Fella. Zum zweiten Mal lud die Würzburger Familienbewegung Ehepaare zu ihrem neuen Angebot „Herbsttage mit Geist und Kultur“ ein. Nach dem Schönstattzentrum in Heiligenstadt 2016, war in diesem Jahr das Zentrum in Berlin-Frohnau Ziel der Reise. Dort verbrachten fünf Ehepaare sehr geist- und kulturreiche Tage mitten in einer herbstlich-stürmischen Stadt.

Schwestern in der pulsierenden Stadt

Das Motto der diesjährigen Herbsttage hatte man sich direkt vom Schönstattgründer entliehen, der sich selbst einmal damit umschreiben ließ. Bereits bei der Einführung am ersten Abend wurde deutlich, dass man beim Puls der Zeit in Berlin natürlich am richtigen Ort war, denn die pulsierende Stadt hat natürlich jede Menge zu bieten. Aber auch der eigene Pulsschlag sollte in den gemeinsamen Tagen nicht zu kurz kommen. Immer wieder ging es um Achtsamkeit und um das Hinhören auf den eigenen Körper und die eigenen Gedanken und Sorgen, die man im Koffer mit nach Berlin gebracht hatte. Wie pulsierend das Leben mitunter auch am Berliner Schönstattzentrum ist, davon konnte Sr. M. Blanka Gremler berichten. Als sie Bilder von den verschiedenen Veranstaltungen und den noch verschiedeneren internationalen Gästen des Zentrums zeigte, da wurde auch schnell deutlich wie sehr sie dabei durch das Wirken ihrer kleinen Marienschwesterngemeinschaft auch das Ohr am Herzen Gottes zu haben scheint. Die Würzburger Ehepaare waren jedenfalls sehr beeindruckt von der Arbeit und dem besonderen Geist, der durch die Schwestern im Zentrum gelebt wird.

Die Gruppe am Schönstatt-Heiligtum in Berlin Fronau (Foto: Fella)

Die Gruppe am Schönstatt-Heiligtum in Berlin Fronau (Foto: Fella)

Auch der Checkpoint Charlie durfte auf dem Programm nicht fehlen (Foto: Fella)

Auch der Checkpoint Charlie durfte auf dem Programm nicht fehlen (Foto: Fella)

Lebendige Diaspora

Das Staunen der Würzburger Schönstätter wurde am folgenden Tag fortgesetzt. Denn in der scheinbaren katholischen Diaspora erlebte die Gruppe einen Sonntagsgottesdienst in der benachbarten Pfarrei St. Hildegard, nach dem man sich im katholischen Frankenland vielerorts sehnen dürfte. Junge Menschen in den Kirchenbänken, buntes Leben im ungewöhnlichen Kirchenschiff und ein Orgelspieler, dessen Tempo man kaum folgen konnte. So macht Kirche Spaß – ausgerechnet in Berlin. Etwas von dieser Power konnten die Gäste aus Franken in den folgenden Tagen zurückgeben. Im Schönstatt-Kapellchen steuerte man nämlich die Lieder zu den Gottesdiensten am Reformationstag und an Allerheiligen bei.

Kentenich der Preuße

Nach so viel lebendiger kirchlicher Hochkultur, durfte aber auch die weltliche Kultur nicht fehlen. Ein Ausflug ins Berliner Kabarett-Theater der „Wühlmäuse“ brachte auch hier Kultur vom Feinsten. Das Ensemble zeigte bei der „ver(f)logene Gesellschaft“ ihr ganzes Können und begeisterte auch die Gäste aus Franken. Die erfuhren tags darauf etwas überrascht, dass der vermeintliche Rheinländer Josef Kentenich - in der damaligen preußischen Rheinprovinz geboren und aufgewachsen - eigentlich auch ein echter Preuße ist. Von den Reisen des Preußen Kentenich wusste Schönstatt-Pater Klaus Krenz allerhand zu berichten. Er wies auf die verschiedenen Orte hin, in denen Pater Kentenich bei seinen Berlinbesuchen weilte oder von wo aus er in östlichere Landesteile weiterreiste. So konnte man sich in den folgenden Tagen an verschiedenen Punkten in der Stadt auch daran erinnern, dass der Schönstattgründer lange Zeit zuvor auch einmal hier gewesen sein muss.

Im Bikini bei den Affen

Im Bus ging es dann durch die ganze Stadt mit Abstechern am Brandenburger Tor, Potsdamer Platz, der Mauergedenkstätte und der Gedächtniskirche. Unweit davon lud das „Bikini“ sogar zum stylischen Shoppen ein oder als Alternative zum direkten Durchblick auf das Affengehege im benachbarten Zoo. So sammelte man eine Vielzahl von Eindrücken in der Großstadt die recht wenig schläft. Das wiederum wollte die Gruppe nicht mitmachen und fuhr abends mit der S-Bahn wieder zurück ins gemütliche Schönstattzentrum. Nach dem Abendgebet klangen die Tage in gemütlicher Runde aus. Dass die gemeinsamen Zeit so gelungen war, dazu trugen nicht zuletzt auch Schwester Blanka und ihre Mitschwestern bei, die den Tag mit einem unverwechselbar liebevollen Frühstücksbuffett so einladend gestalteten und mit ihrer ganzen Art für ein gastfreundliches Berlin standen, das man so gerne in Erinnerung behält.


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