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8. November 2017 | Deutschland | 

Durch dich wird’s richtig schön – ein gold-echter Mädchentag


Freizeit für Mädchen in Naundorf (Foto: Engelhardt)

Freizeit für Mädchen in Naundorf (Foto: Engelhardt)

Sr. M. Alena Engelhardt. In der Werkstatt des Goldschmieds passiert Unglaubliches an diesem goldenen Herbstmorgen: Eine Kundin bringt eine Tasche voller Familienschmuck, um Geld für die Anfertigung einer Krone flüssig zu machen. Der vermeintliche Schmuck entpuppt sich aber komplett als Imitate. Da ist guter Rat teuer. Dem Goldschmied ist die Sache sowieso irgendwie suspekt: Wieso eine Krone – und wer soll da gekrönt werden – und überhaupt: Könige im 21. Jahrhundert? Das ist doch nur was für Nostalgiker! „Wir brauchen keine Könige, die nur würdevoll „daher schreiten“, damit die Krone nicht runterfällt. Wir brauchen Menschen, die Verantwortung übernehmen, die mutig und stark ein Land regieren, die Ausstrahlung haben und sich für die Würde des Menschen einsetzen“, so der Goldschmied.

Der Krönungsgeschichte auf die Spur kommen

Die 16 Mädchen, die am 14. Oktober 2017 nach Naundorf/ Sächsische Schweiz gekommen sind, verfolgen nicht nur gespannt die Szenerie im Laden, sondern sind selber Teil des Geschehens. Denn spielerisch dürfen sie der ganzen Krönungsgeschichte auf die Spur kommen. Sie erfahren, wer die Königin ist und wo sie ihren Thron hat, und sie finden heraus, was sich hinter ihrem Krönungstitel „MTA“ verbirgt.

Die Mädchen hatten beim Tag für Mädchen in Naundorf, Sächsische Schweiz, viel Spass und Freude (Foto: Engelhardt)

Die Mädchen hatten beim Tag für Mädchen in Naundorf, Sächsische Schweiz, viel Spass und Freude (Foto: Engelhardt)

Wieso Maria, die Mutter Jesu, als Königin nicht von gestern ist, finden die Mädchen durch die Beschäftigung mit der Bibelstelle „Hochzeit zu Kana“ heraus. Hier zeigt sie nämlich ihren Einfluss und ihre Verantwortung den Menschen gegenüber. Und das setzt sie bis heute fort.

Gold-echtes Mädchensein - Kapital für die Königin

„Ja, Gott gab uns allen eine Mutter, die uns liebt und immer für uns sorgt; die uns täglich ihre Hand reichet, uns als ihre Kinder ganz bejaht.“ So singen die Mädchen im Krönungslied.

Dass auch diese Königin nicht ohne Kapital regieren kann, wird den Mädchen bald klar. Beim „Dalli-Dalli-Spiel“ fällt ihnen vieles ein, was man ins Kapital „einzahlen“ kann: alles, was der Tag so bringt, alles, wofür ich dankbar sein kann usw.

Und welche Überraschung: Das Gold für die Krone der Königin dürfen die Mädchen selber liefern – durch ihr gold-echtes Mädchensein als „Marias treue Apostel“ im Alltag.

Krönungsstunde im kleinen Kapellchen

In der Mittagszeit bereiten die Mädchen alles für die Krönung der Gottesmutter vor. Das Bild der Gottesmutter mit dem Lilienrahmen wurde bereits vor Jahrzehnten von der ostdeutschen Schönstattjugend erarbeitet. Die Krone, die Maria heute bekommen soll, haben zwei der Trägerinnen am Vorabend aus goldenem Karton entworfen. Nun fügen die Mädchen Goldblättchen mit ihrem Namen ein. Gemeinsam mit den Trägerinnen besprechen sie ihr Krönungsgebet, und jede ist eingeladen, einen persönlichen Brief an die Königin zu schreiben.

In der Kirche wird von einigen der Königsthron gerichtet und ausgeschmückt. Schließlich ist es soweit: Die Krönungsstunde wird im kleinen Kapellchen eingeläutet. Von hier aus begleiten die Mädchen ihre Königin mit Schönstattfahnen, Liedern und Gebeten zum Krönungsort. In einer echten Krönungsfeier wird der Königin die Krone geschenkt. Die Mädchen selber erhalten von ihr als Gegengeschenk ebenso eine kleine Krone und einen „Brief“ von ihrer Königin.

In der goldenen Herbstsonne klingt die Feier mit einer königlichen Torte, Tänzen und Spielen aus.

Ein Foto der gekrönten Königin begleitet die Mädchen mit nach Hause. Im Urheiligtum in Schönstatt wandern die Briefe von „Marias treuen Aposteln“ am Vorabend des Bündnistages in den Krug. Die Königin wird die Mädchen – jede einzelne von ihnen – sicher gut im Blick behalten.


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