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3. September 2017 | Nacht des Heiligtums | 

Schönstatt, ein geistiges Fitnessstudio, um den Gottesmuskel zu stärken


Abschluss der NdH mit einer neuen Ausgabe der "Night of the Shrine" (Foto: Brehm)

Abschluss der NdH mit einer neuen Ausgabe der "Night of the Shrine" (Foto: Brehm)

Cbre / Hbre. Mit einem schwungvollen Schlussgottesdienst geht die Nacht des Heiligtums 2017 in Schönstatt / Vallendar zu Ende. Mehr oder weniger ausgeschlafene Teilnehmer der NdH kommen am Sonntagmorgen im Festzelt zusammen, um im Sonntagsgottesdienst ihren Glauben zu feiern. Ausgehend vom Matthäus Evangelium als Christus sein Leiden ankündigt und Petrus ihn davor bewahren möchte und von Jesus hart zurückgewiesen wird, stellt Kaplan Frank Blumers, Mainz, in der Predigt die sich immer wieder aufdrängende Frage: „Warum Kreuz und Prüfung? Warum Kreuz und Prüfung auf dem Weg mit Gott?“ Er könne sich sehr gut in Petrus hineinversetzen, so Blumers, der dem Leid gerne aus dem Weg gegangen wäre, seinen Freund Jesu davor bewahren wollte und dabei eine gehörige Lektion zu lernen bekommt. An Prüfung, Kreuz und Leid komme man im Leben nicht vorbei, es gehöre zum Leben dazu, so Blumers.

Bindungen haben etwas Heilsames

Es sei deprimierend zu sehen, wie wenig in der „mad world“ Gott eine Rolle spiele. Als Christ komme man sich in der „verrückten Welt“ schnell als Einzelkämpfer vor, weitab vom Mainstream. „Warum sich also engagieren, warum bei Schönstatt mitmachen?“ Der Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, habe ein Zauberwort genannt. Um in dieser Welt bestehen zu können brauche es einen „Bindungsorganismus“, einen lebendigen Organismus vielzahliger Bindungen, mit Gott, mit den Menschen, mit dem Alltagsgeschäft, mit … Kentenich habe schnell erkannte, dass Bindung etwas Heilsames habe: „da kann etwas wachsen, da können ‚blühende Landschaften‘ in Menschen entstehen.“ Bindung mache heil und frei. „Ihr seid jung“, so der Kaplan, „bei jungen Bäumen stellt man drei Pfähle auf und bindet sie fest, um ihnen Halt, Stand und gerades Wachstum zu ermöglichen. Es braucht Bindungen auch in eurem Leben!“

Hauptzelebrant und Prediger: Kaplan Frank Blumers, Mainz (Foto: Brehm)

Hauptzelebrant und Prediger: Kaplan Frank Blumers, Mainz (Foto: Brehm)

Schlussgottesdienst im NdH Festzelt (Foto: Brehm)

Schlussgottesdienst im NdH Festzelt (Foto: Brehm)

Für ihn, so Blumers weiter, sei Schönstatt so eine Bindung geworden. Er schätze an Schönstatt die Bodennähe, das Geerdete und gleichzeitig die Bindung nach oben, zu Gott und der Gottesmutter. Dazu gehöre auch das Kreuz im Leben, die leidvollen Erfahrungen. Das sei auch der Weg Jesu. „Bleibt nicht stehen beim Kreuz, geht weiter“, so Blumers, „lasst euch hochziehen und Kraft geben von der Gottesmutter, die alles dafür tun möchte, dass ihr gut steht auf der Bühne eures Lebens!“

Den Gottesmuskel in mir stärken

Schönstatt sei ein geistiges Fitnessstudio, „um unsere geistlichen Muskeln zu trainieren, um den Gottesmuskel in mir zu stärken.“ In Fitnessstudios gäbe es auch Menschen, die kaum trainierten, sondern dort eher Brezeln essen und Weißbier trinken. Das dürfe man, wie in Schönstatt auch. Aber wer nach Schönstatt ausschließlich zum Feiern und Bier trinken käme und zum Spaß haben, dem fehle etwas Zentrales. Hier gehe es um die Herausforderung, Wachstum in der Seele passieren zu lassen, das Bündnis als etwas ganz Persönliches und Lebendiges zu erfahren und sich an Gott und die Gottesmutter zu binden, für das Leben in der Schule, der Ausbildung und der Universität, eben auf der ganz normalen Bühne des Lebens.

„Warum ich mich also engagiere?“, kam er auf seine eingangs gestellte Frage zurück: „Weil ich will, weil ich ergriffen bin, weil Schönstatt mir Freiheit und Leben gibt und Kraft in den Prüfungen meines Lebens.“

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Brehm)

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Brehm)

Sendungswort des Bewegungsleiters

Am Ende des Gottesdienstes zeigte sich Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, in einem Sendungswort dankbar dafür, dass das Projekt NdH, das immer mehr Tiefgang gefunden habe, weitergehe. Er sei gespannt, ob auch in diesem Jahr das neue Mottolied der NdH der gesamten Bewegung in Deutschland einen Impuls geben könne. Es habe gute Chancen, "weil es das Thema 'Gründergeist', das wir uns für das Jahr vorgenommen haben im Blick auf den 50. Todestag von Pater Kentenich, interessant umsetzt." Natürlich sei der Gründer gemeint, aber es sei eben auch gemeint, "dass Schönstatt eine Gründerszene sein soll, wo Menschen zusammen sind, die etwas gründen wollen, die etwas empfangen wollen, die einen aktiven Geist haben, selber etwas zu initiieren." Schönstatt müsse sich immer neu die Frage stellen: "Sind wir eine Bewegung mit immer wieder neuen Start-Up's, mit Menschen, die wach sind, immer neu Antwort zu geben auf das Leben und die zuversichtlich sind?" Das Sendungswort, das er sagen wolle, stamme aus dem Mottolied: "Fehler riskier'n, Show und Maske brauchst du nicht. Was wirklich zählt, ist dein Gesicht!"

Neue „Night of the Shrine“ Ausgabe erschienen

Nachdem das Motto-Lied noch einmal von den mehr als 500 Jugendlichen begeistert gesungen wurde, betritt das Team Öffentlichkeitsarbeit die Bühne, das die vergangenen Tage und Nächte versucht hat, über alle möglichen Kanäle die Botschaft der „Nacht des Heiligtums“ an die weiterzugeben, die nicht persönlich kommen konnten. Zu den neuen Verbreitungswegen gehören z.B. Facebook, Instagram und Snapchat. Doch auch ein traditioneller medialer Weg, die Erfahrungen der Nacht des Heiligtums den Jugendlichen zugänglich zu machen, ist die Zeitschrift „Night of the Shrine“, deren Redaktion und Helfer wieder Großartiges geleistet haben. So kann Sebastian Roth, der die Verantwortung für das PR-Team hatte, den Reportern und Fotografen des PR-Teams für allen Einsatz danken und Chefredakteur Emanuel Engel den Teilnehmern die neue „Night of the Shrine“ Ausgabe präsentieren, in der diese drei intensiven Tage in Wort und Bild eingefangen sind.

Schon vor dem Gottesdienst wurde dem großen Helferteam und dem Teamchef Johannes Höfle, durch deren Einsatz das NdH-Erlebnis für viele erst möglich wurde, herzlich gedankt. Der Dank richtete sich aber vor allem auch an den Dreifaltigen Gott und an Maria, die Mutter Jesu, deren Gnadenort auch in diesem Jahr wieder viele Jugendliche zur „Nacht des Heiligtums“ angezogen hat.


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