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28. August 2017 | Rund ums Urheiligtum | 

Aus der Wildburg soll eine Seniorenresidenz und Kindertagesstätte werden


Die Wildburg - ein historisches Gebäude in Vallendar (Foto: Brehm)

Die Wildburg - ein historisches Gebäude in Vallendar (Foto: Brehm)

Hbre. In unmittelbarer Nähe zum Vallendarer Stadtkern liegt das Wildburg-Gelände, ein Gebäudekomplex mit historischer Bebauung, neueren Anbauten und einem Park. Seit 1930 war dieses Gelände im Besitz der Schönstätter Marienschwestern, die es bis vor Kurzem als Wohngebäude, Schule und Internat nutzten. Nun sollen auf diesem Gelände eine neue Kindertagesstätte, modernes barrierefreies Wohnen für Senioren sowie ein Ärztehaus entstehen. Zusammen mit einem vorhandenen Haus für Studenten, soll so nach den Vorstellungen von Dirk Hillesheim, Geschäftsführer der Inovavita GmbH, die in enger Abstimmung mit den bisherigen Eigentümern die Planung und Vermarktung des Areales übernommen hat, ein Mehrgenerationenkonzept entstehen, das Lebensräume für Menschen schafft, die unabhängig und eigenständig auch im Alter leben möchten.

Südansicht - Simulation des geplanten sanierten Gebäudes (Foto: Inovavita GmbH)

Südansicht - Simulation des geplanten sanierten Gebäudes (Foto: Inovavita GmbH)

Wildburg-Verkauf keine leichte Entscheidung für die Schönstätter Marienschwestern

„Es ist für uns eine sehr schwere Entscheidung gewesen, die Wildburg zu verkaufen“, sagt Schwester Marisa Spickers, Provinzoberin der zuständigen Gymnich-Provinz der Schönstätter Marienschwestern. „Immerhin war es auf Initiative unseres Gründers, Pater Josef Kentenich, eines der ersten Häuser unserer Gemeinschaft in Vallendar und es ist verbunden mit der Geschichte und wesentlichen Entwicklungen der Schönstätter Marienschwestern.“ In den Zukunftsplanungen der inzwischen in der ganzen Welt verbreiteten Gemeinschaft sei für die Wildburg aber einfach kein Bedarf mehr gewesen. „Es war uns ein Anliegen, die Wildburg und das dazugehörige Areal nur als Ganzes und am liebsten mit einem Wohn- und Lebensraum schaffenden sozialen Konzept zu veräußern“, so die Provinzverantwortliche weiter. Dass nun einerseits die Stadt Vallendar auf einem Teil des Geländes eine Kindertagesstätte errichten wolle und der andere Teil, inclusive der historischen Gebäude und einiger Neubauten, zu altengerechtem Wohnen in Stadtnähe entwickelt werden solle, sei ganz im Sinne der Gemeinschaft. „Wir hoffen mit den Investoren, dass sie die Zustimmung des Denkmalschutzes zu ihrem Konzept erhalten.“ Die notariell beurkundeten Verkaufsverträge seien unterschrieben, stünden aber bis zur Genehmigung der Realisierung des Gesamtprojektes leider noch unter Vorbehalt.

Ansicht aus dem Wildburg-Park - Die Simulation zeigt den geplanten außen angebauten Treppen-/Aufzugsturm über den die Wohnungen von aussen erschlossen werden sollen (Foto: Inovavita GmbH)

Ansicht aus dem Wildburg-Park - Die Simulation zeigt den geplanten außen angebauten Treppen-/Aufzugsturm über den die Wohnungen von aussen erschlossen werden sollen (Foto: Inovavita GmbH)

Inovavita GmbH: „Leidenschaft für Menschen“

„Unsere Zielsetzung ist es Menschen bei der Umsetzung Ihrer persönlichen Bedürfnisse zu begleiten, ihnen Wohnraum und Konzepte anzubieten, die Ihren Vorstellungen auch im Alter entsprechen“, betont Dirk Hillesheim im Gespräch. Eine „Leidenschaft für Menschen“, die er als Philosophie der Inovavita GmbH bezeichnet, ist ihm deutlich anzumerken und lässt wenig Raum an Gedanken, dass das gesamte Projekt noch scheitern könne. Das Vorhaben werde derzeit mit der Landesdenkmalpflege im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens abgestimmt. Die Investoren hofften, von dort bald grünes Licht zu bekommen. „Geschaffen werden soll barrierefreier Wohnraum für Senioren mit unmittelbarer Angliederung an die Infrastruktur der Kernstadt mit Verwaltung, Ärzten, Café, Restaurant, Stadthalle und Einkaufsmöglichkeiten, sowie dem Bus vor der Haustür“, so Hillesheim, der auch noch wünscht, dass Pater Kentenich ein Auge auf das Projekt werfen möge: „Ich glaube es wäre ganz in seinem Sinne.“

Über 70 barrierefreie oder barrierearme Wohnungen

Die Investoren stehen bereit, die Anlage in der Tradition der Schönstätter Marienschwestern und ihres Gründers Pater Kentenich und unter der Überschrift „Residenz Wildburg“ wieder zu beleben. „In der Altbausubstanz der Wildburg, in der umzubauenden ehemaligen Kapelle sowie in Neubauten entstehen insgesamt 71 barrierefreie oder barrierearme Wohnungen von 40 bis 120 qm Größe. Im Erdgeschoß ist ein Allgemeinbereich mit Lounge, Tagescafé und Rezeption für die Bewohner geplant, ein Treffpunkt für Gemeinsamkeiten der zukünftigen Bewohner sowie die Möglichkeit der Beratung durch Fachkräfte in allen Lebenslagen.“ Dazu sei eine Kooperation mit Trägern örtlicher Alten- und Pflegeeinrichtungen geplant, sodass den Bewohnern nach Bedarf Unterstützung durch ein Notfallsystem, hauswirtschaftliche, pflegerische, technische und persönlich beratende Leistungen angeboten werden könnten. „ Wir möchten den Menschen die Sorgen des Alltags abnehmen“, so Hillesheim, wozu auch noch ein Ärztehaus in unmittelbarer Nähe beitragen solle.

Ab August 2018 soll die „Residenz Wildburg“ bewohnbar sein

„Unterstützt durch ein Quartiersmanagement sollen im neuen Areal mit den Bewohnern, Nachbarn, Studenten, Ärzten, Geschäften, Restaurants, der Kita und der Verwaltung neue Räume der Begegnung entstehen“, so formuliert der Inovavita Geschäftsführer seine Vision. Unter dem Motto „man kennt sich, schätzt sich und unterstützt sich“ solle der Gedanke der Nachbarschaft ausgebaut werden. „Feste, Feiern, Begegnungen, Ausstellungen und Gesprächskreise werden als Basis hierfür geschaffen und moderiert.“

Menschen im dritten Lebensabschnitt und gerade auch aus der Schönstatt-Bewegung auch von außerhalb von Vallendar seien herzlich eingeladen sich die Wohnangebote und das Konzept für die „Residenz Wildburg“ anzuschauen. Hillesheim: „Es herrscht bereits rege Nachfrage nach den Wohnungen, die sowohl Mietern wie auch Eigentümern zur Verfügung stehen.“ Im August 2018 soll nach einer umfassenden Kernsanierung die „Residenz Wildburg“ fertiggestellt und bezugsfähig sein, so der Wunsch von Hillesheim.

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