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21. Juni 2017 | Rund ums Urheiligtum | 

50 Jahre Coenaculum-Heiligtum - ein geistbewegtes Familienfest


Festmesse vor dem Coenaculum-Heiligtum am Jubiläumstag  (Foto: Neiser)

Festmesse vor dem Coenaculum-Heiligtum am Jubiläumstag  (Foto: Neiser)

Kathrin Bieler. Als ein geistbewegtes Familienfest feierte der Schönstatt-Frauenbund am Pfingstwochenende 2017 das goldene Jubiläum des Coenaculum-Heiligtums bei Haus Mariengart. Das Fest stand unter dem Motto „...denn ohne Maß gibt er den Geist“ (Joh 3, 34c), und der Geist war ohne Maß greifbar nah: der Geist der Freude, der Geist des familienhaften Miteinanders und der Geist der Einheit in der Vielfalt. In einer pfingstlichen Zeugnisstunde, der Festmesse zur historischen Stunde und den einzelnen Begegnungen bei Kaffee und Kuchen und einem späteren Abendimbiss, zu dem der Frauenbund eingeladen hatten und zu denen die Bundesleiterin Marianne Mertke herzlich begrüßte, war sein Wirken deutlich spürbar. 

Zug zum Coenaculum-Heiligtum (Foto: Bieler)

Zug zum Coenaculum-Heiligtum (Foto: Bieler)

Internationales und generationsübergreifendes Fest des Schönstatt-Frauenbundes

Mitglieder des Schönstatt-Frauenbundes aus Argentinien, Brasilien, Chile, Deutschland, Paraguay, Polen, Portugal, Puerto Rico, Österreich und Tschechien waren zu den Feierlichkeiten des goldenen Heiligtumsjubiläums nach Schönstatt gekommen. Mit der Pfingstnovene im Urheiligtum wurde das Fest eröffnet und ging weiter mit einer internationalen Anbetungszeit im Coenaculum-Heiligtum als Pfingstvigil. Am Vormittag des Pfingstsonntags fand eine interne Feier der Gemeinschaft statt, bevor am Nachmittag die Gäste aus der Schönstattfamilie eintrafen und gemeinsam mit dem Schönstatt-Frauenbund das Jubiläumsfest in einem pfingstlichen Miteinander feierten.

Von Wattestäbchen, Steinen und Kranichen – der Heilige Geist zeigt sich in vielen Bildern

Das Podium: Unterschiedliche Gemeinschaften, vielschichtige Begegnungen mit dem Heiligen Geist (Foto: Bieler)

Das Podium: Unterschiedliche Gemeinschaften, vielschichtige Begegnungen mit dem Heiligen Geist (Foto: Bieler)

Aufmerksame Zuhörer beim Podium in der Aula in Haus Mariengart (Foto: Bieler)

Aufmerksame Zuhörer beim Podium in der Aula in Haus Mariengart (Foto: Bieler)

Sr. Anrika Dold und Liesel Houx berichten vom Wirken des Heiligen Geistes in ihren Kursen und ihren Gemeinschaften (Foto: Bieler)

Sr. Anrika Dold und Liesel Houx berichten vom Wirken des Heiligen Geistes in ihren Kursen und ihren Gemeinschaften (Foto: Bieler)

Ein Zeugnis mit vielen Bildern: Ehepaar Frick (Foto: Bieler)

Ein Zeugnis mit vielen Bildern: Ehepaar Frick (Foto: Bieler)

Pater Heinrich Walter (Foto Bieler)

Pater Heinrich Walter (Foto Bieler)

In einer bewegenden pfingstlichen Zeugnisstunde mit verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern aus unterschiedlichen Schönstatt-Gemeinschaften konnten die zahlreichen Gäste, die zum Jubiläum gekommen waren, von lebendigen Begegnungen mit dem Heiligen Geist erfahren. In vielfältigen Bildern gaben die persönlichen Zeugnisse einen tiefen Einblick in die Wirkgeschichte und die Wirkkraft der Heiligen Geistes im Leben der Einzelnen, der Gemeinschaften und der Schönstattgeschichte.

So erzählte Sr. Arnika Dold von den Anfängen ihres Kurses im „Heilig-Geist-Jahr 1998“, wie diese „Zeitenstimme“ ihre Geschichte ihrer Kursgemeinschaft bei den Schönstätter Marienschwestern prägte und wie sie danach streben, ein Werkzeug des Heiligen Geistes zu sein. Sie fasste die Unbegreiflichkeit des Wirkens des Heiligen Geistes mit den Worten einer ihrer Kursschwestern zusammen: „Ich soll mein Leben mit jemandem verbringen, den ich nicht kenne und nach etwas streben, was ich nicht will“. Sie gab aber auch ein Bild mit auf den Weg. Im Hausheiligtum einer ihrer Kursschwestern findet sich ein Wattestäbchen. Es soll daran erinnern, die Ohren frei zu machen und auf den Heiligen Geist zu hören.

Auch Liesel Houx aus einem Heilig-Geist-Kurs des Schönstatt-Frauenbund ließ die Gäste teilhaben an der Geschichte ihres Kursgemeinschaft und der „Coenaculumgeschichte“ der Gemeinschaft. Sie berichtete von den Anfängen der Pfingstnovene am Urheiligtum, die vor 25 Jahren entstanden und heute schon eine liebgewonnene Tradition in Schönstatt ist und weite Kreise auch über den Ort Schönstatt hinausgezogen hat.

Vorgelesen wurde das Zeugnis von Birgit Feger aus dem jüngsten Kurs des Frauenbundes. Sie gab einen Einblick in ihre persönliche Berufung, die Beziehung zum Coenaculum-Heiligtum und ihre apostolische Tätigkeit in der Pfarrei. Aus dem Kursleben – ein lebendiges Coenaculum zu sein - trifft sie eine „missionarische Entscheidung“ im Heiligen Geist für ein Leben in und für die Kirche. 

Zur Hochzeit bekam Ehepaar Frick von einem Marienbruder als Geschenk eine rote Koralle, doch was es damit auf sich hat, wussten sie nicht. Die rote Koralle wanderte in ihrer Gruppe und später im Kurs des Familienbundes. Letztlich waren es ihre Kinder, die wissen wollten, was es mit diesem Stein auf sich hatte. Es war einer der sieben roten Steine für das Heilig-Geist-Symbol im Urheiligtum, die dann bei einer Renovierung angebracht werden durften. Um diesen roten Stein ranken sich bei Karola und Herbert Frick viele Heilig-Geist-Geschichten, dabei nehmen auch Heilig-Geist-Rosenkränze eine große Bedeutung ein. Tausende von diesen besonderen Rosenkränzen hat der Kurs bereits geknüpft, eingebetet und geschenkt. Der Ursprung liegt im Frauenbund und in Besuchen bei der „Bundeswalze“ Theresia Walz, die noch vor der Hochzeit unabhängig voneinander beiden einen Heilig-Geist-Rosenkranz schenkte.

Können Sie sich an die unzähligen Kraniche erinnern, die zur Eröffnung des Jubiläumsjahres 2013 in Pfeilform in die Zukunft weisend über das Urheiligtum zogen? Pater Heinrich Walter beschrieb dieses Bild, verbunden mit dem Wirken des Heiligen Geistes in allen Vorbereitungen auf 100 Jahre Liebesbündnis. Immer da, wo es in den Vorbereitungen zum Jubiläum nicht weiterging, stieß der Heilige Geist von außen Türen auf, um innere Blockaden zu lösen.

Die gemeinsame Erfahrung und das Resümee der Podium-TeilnehmerInnen war es, dass wir als Familie immer wieder besondere Coenaculummomente erfahren dürfen und uns vom Heiligen Geist stören lassen müssen.

Pfingstlich-festlich geschmücktes Coenaculum (Foto: Bieler)

Pfingstlich-festlich geschmücktes Coenaculum (Foto: Bieler)

Segen von Pater Otto Amberger (Foto Neiser)

Segen von Pater Otto Amberger (Foto Neiser)

Festgemeinde (Foto Bieler)

Festgemeinde (Foto Bieler)

Eine familienhafte Coenaculumzeit - Festgottesdienst zur historischen Stunde

Am 14. Mai 1967, einem Pfingstsonntag, weihte Pater Kentenich das Coenaculum-Heiligtum bei Haus Mariengart in Schönstatt ein. Den Festvortrag hielt er damals am frühen Nachmittag im Schulungsheim, die Einweihung des Heiligtums und die erste Heilige Messe feierte er um 17.00 Uhr. Die Gemeinschaft freute sich damals auf eine schöne Feierstunde gemeinsam mit dem Schönstatt-Gründer im „kleinen Kreis“. Doch dieser dachte anderes und wollte, dass alle, die am Ort waren, eingeladen wurden.

In Anlehnung an diese Erlebnisse fand zur „historischen“ Zeit und wiederum mit vielen Gästen der Festgottesdienst zum Goldenen Jubiläum des Heiligtums statt - allerdings nicht wie vor 50 Jahren nur in Deutsch, sondern ganz pfingstlich in den verschiedensten Sprachen.

Den Vorsitz der Festmesse hatte der priesterliche Assistent der Gemeinschaft, Pater Otto Amberger, der von neun Konzelebranten aus den verschiedenen Schönstatt-Priestergemeinschaften begleitet wurde. Er begrüßte die Festgemeinde in mehreren Sprachen. Die eigentliche Sprache des Heiligen Geistes, so Pater Amberger, ist jedoch die Liebe, eine Sprache, die wir alle verstehen und in der wir uns alle gegenseitig verständigen können.

Eine Musikgruppe, die sich zu diesem Anlass eigens aus Frauen von Schönstatt, Schönstätter Marienschwestern, Mitgliedern des Schönstatt-Frauenbundes und der Schönstattfamilienbewegung zusammengefunden hatte, unterstrich das Familienhafte durch die gemeinsame musikalische Gestaltung der Heiligen Messe.

Pfingstliche Begegnungen bei Kaffeetrinken und Abendimbiss

Bei Kaffee und Kuchen konnten die Gäste miteinander ins Gespräch kommen, ein Austausch von Lebens-Zeugnissen der ganz eigenen Art. Der Abendimbiss nach der Heiligen Messe lud ein, miteinander den Tag Revue passieren zu lassen und ein wenig zu verweilen.

Für alle, die dieses Fest erlebt haben, wurde deutlich: Es sollte nicht bei diesem einen Mal bleiben. Die Gemeinschaften sollten einander mehr teilhaben lassen an der Fülle, aus der sie leben und den Geist, der wirkt, nicht für sich behalten, sondern ihn mehr und mehr miteinander teilen.


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