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2. März 2010 | Rund ums Urheiligtum | 

Die Gottesmutter hat ihren Mantel über unser Heiligtum gebreitet... und über uns alle


27. Februar 2010: Rosenkranz für Chile im UrheiligtumChilemkf. Während am Morgen des 27. Februar im Urheiligtum die Heilige Messe der Schönstattfamilie auf dem Weg nach 2014 gefeiert wurde, in Spanisch und musikalisch gestaltet von Jugendlichen aus Chile, die in wenigen Tagen in ihre Heimat zurückkehren, verwüstete das schwere Erdbeben weite Teile Chiles, mit mindestens 300  Toten, unzähligen Verletzten und immensen Schäden ...

Jugendliche aus Chile beten und singen für ihr VaterlandUm 7.36 Uhr, als im Urheiligtum die Wandlungsworte gesprochen wurden, 3.36 Uhr in Chile, hat die Gottesmutter „wohl mit ihren Mantel unser Heiligtum bedeckt", die Heiligtümer aus Stein und die lebendigen, die Toten, die Verletzten, alle, die so viel verloren haben...

So schnell wie der Tsunami breitete sich in der Schönstattfamilie eine Welle des Gebets und der Solidarität aus, die im Rosenkranz für Chile am Nachmittag im Urheiligtum gemeinsamen Ausdruck fand, der zum letzten Mal in der Verantwortung der chilenischen Jugendlichen war. Zwei junge Frauen aus Argentinien, Marienschwestern aus Brasilien, Argentinien und Deutschland und einige Zufallsbesucher verbanden sich im Gebet für Chile, für alle, die vom Erdbeben und dem Tsunami betroffen sind. „Die Schönstattfamilie von Paraguay verbindet sich mit unseren Brüdern und Schwestern und dem ganzen chilenischen Volk", schreibt Alfredo Pereira. Aus Elgin (USA), San Isidro, Buenos Aires, Goya, Córdoba (Argentinien), Lima (Perú), Rom (Italien) kamen Gebetsversprechen. "Von unserem Bildstock in Bosque de Paz, Costa Rica, verbinden wir uns im Gebet mit dem ganzen chilenischen Volk und der Schönstattfamilie in diesem schönen Land. Das Vertrauen in Gott gebe ihnen allen in diesen Augenblicken viel Kraft", so Federico und Vanessa de González aus der Gruppe „Heiligtumspilger" in Costa Rica.

Lebenszeichen aus der Schönstattfamilie von Chile

Rosario, 27 de febrero de 2010 Kaum dass der Strom wiederkam, begannen die Korrespondeten des PressOffice Schönstatt, Lebenszeichen zu senden - mit der Bitte um Gebet und um zu danken, dass sie noch am Leben sind...

Carmen María Rogers erlebte das Erdbeben in Santiago: "Heute morgen, genau um 03.36 Uhr (7.36 Uhr im Urheiligtum) hat ein Erdbeben halb Chile getroffen, oder ein Drittel. Vom Coenaculum der Gründung bis Montahue, das heißt von Viña del Mar bis Concepción, die mittelsüdliche Region, die am dichtesten bevölkerte, das Zentrum mit der Hauptstadt Santiago.

Wir sind ein erdbebengefährdetes Land, Gott sei Dank vorbereitet, und hier, in diesem Wohngebiet von Santiago gibt es kaum sichtbare Schäden. In einem Drittel der Stadt funktionieren auch schon die wichtigsten Dienste wieder, Strom, Gas, Wasser - und Internet.

Persönlich habe ich das Erdbeben im achten Stock eines 15 Jahre alten Gebäudes erlebt, das sich als sicher erwiesen hat, aber das Geräusch berstender Fensterscheiben war angstmachend... Es dauerte 90 Sekunden, und danach folgten noch lange - sehr lange nach Ansicht der Experten - mehr oder weniger starke Nachbeben. Die Stärke des Bebens war mehrfach so hoch wie in Haiti, aber es traf ein viel besser darauf vorbereitetes Gebiet. Schwerer sind allerdings die Schäden in der Nähe von unserem Heiligtum in Montahue.

Als „alte Ligistin" kenne  ich viele aus der Gemeinschaft, die auch allein leben, ich habe sie alle inzwischen in den verschiedenen Regionen erreicht und indirekt damit auch den Mütterbund in Montahue.

Mehr weiß ich nicht, wir hängen alle überwach vor Fernseher und Internet. Das ist seit März 1985 das schwerste Erdbeben in der Mitte Chiles. Was nicht umgefallen ist, ist eine Scherbe von einem Tonkrug, der damals zerbrochen ist und die den Eingang zum Haus der Berufstätigen Frauen in Bellavista, heute Parkplatz, versperrte, und auf den ich geschrieben habe: „Ich möchte ein neues Gefäß sein", eine Zeile aus dem Lied: „Jesus, ich möchte mich ganz geben...", mit dem Datum: 3. März 1985. Es ist schon schwer. Es müssen viele Menschen umgekommen und betroffen sein. Darum bitte ich um Gebet für Chile."

"Es war fürchterlich, wir müssen für die Todesopfer beten. Danke für die Sorge und die Gebete", so Pfarrrer Mauricio Torres aus dem Institut der Diözesanpriester.

Alejandro Reid, Journalist aus Santiago, meldete sich kurz danach über Blackberry: Die Gottesmutter hat ihren Mantel über unser Heiligtum in Campanario gebreitet. Es hat nur geringfügigen Schaden in der Buchhandlung gegeben. In Santiago ist es nicht ganz so schlimm, manche Gebiete sind schlimmer betroffen als andere. In einigen Stadtteilen gibt es weder Strom noch Wasser. Sobald ich mehr weiß, gebe ich Nachricht. Und wir danken für jedes Gebet."

Una vela por Chile Die Madrugadores vom Heiligtum in Los Pinos berichten von ihrer ganz eigenen Erfahrung: „Hier in Reñaca und am Heiligtum von Los Pinos gibt es keine großen Schäden.

Wir sind mit fünf Männern trotz allem zur Morgenwache gekommen, und so öffneten wir bange die Tür des Heiligtums. Das Kreuz der Einheit, Petrus und Paulus lagen auf dem Altar, das Kreuz der Einheit zerbrochen, die Blumenvasen und Kerzen auf dem Boden, aber sonst gab es keine größeren Schäden. Wir haben aus ganzem Herzen gebetet und dann sind wir nach Hause gegangen, um Trümmer aufzuräumen und zu Hause Ordnung zu machen, was in der Dunkelheit gar nicht möglich gewesen war.

Im Süden sind viele Menschen gestorben, da wo das Epizentrum war. In Concepción liegt alles in Trümmern, dort ist das Heiligtum von Montahue, wir haben noch keine Nachrichten, was dort passiert ist, gerade erst gibt es hier wieder Strom...

Aus ganzem Herzen Dank für das Gebet. In solchen Stunden spürt man Schönstatt als Familie."

Am frühen Sonntagmorgen kam eine Nachricht von den Schönstattpatres aus Chile; Pater Horacio López schreibt: "Wir Patres sind alle wohlauf, wir waren alle zusammen zu unserer Jahrestagung in Santiago, wo das Erdbeben nicht so stark war. Die Stadt, in der ich arbeite, Concepción, war sehr nahe am Epizentrum; ich weiß noch nichts von den Leuten dort oder unserem Haus, es ist alles zusammengebrochen dort.

Eine Kerze für Chile

Im Urheiligtum steht eine Kerze mit der Aufschrift: Chile. In einem berührenden Moment am Ende des Rosenkranzes nahm eine der Jugendlichen ein abgegriffenen Kärtchen mit dem „Gebet für Chile" aus der Tasche. Und so beteten sie alle zusammen von diesem einen Kärtchen zur Gottesmutter: „Heute vertrauen wir dir an, was wir sind und haben; unsere Häuser, Schulen und Büros, unsere Fabriken, Stadien und Straßen; die Felder, die Weiden, die Bergwerke und das Meer. Bewahre uns vor Erdbeben und Krieg... Mutter der Kirche, du nimmst uns an und gibst uns Christus; mit dir schenken wir uns ihm, damit er über Chile die Erlöserarme seines Kreuzes ausbreite und die Hoffnung seiner Auferstehung. Amen."

Unidos en oración

Video: Rosenkranz im Urheiligtum für Chile

Video: Gebet für Chile (am Anfang etwas verwackelt, weil gerade in diesem Moment mehrere Pilger an der Kamera vorbei herausgingen)

 


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