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28. April 2017 | Demnächst | 

70 Jahre Schönstattkapelle Ulm


Das Käppele in Ulm Söflingen feiert 70. Einweihungstag (Foto: Schick)

Das Käppele in Ulm Söflingen feiert 70. Einweihungstag (Foto: Schick)

Bernhard Hyneck. Das „Regioheiligtum“ in Ulm-Söflingen liebevoll das Käpelle genannt, feiert Jubiläum. Nicht 50 Jahre oder 60 Jahre wie die meisten Heiligtümer in Deutschland, sondern 70 Jahre steht die Kapelle oben am Berg mit Blick über die Stadt Ulm. Dieses Ereignis soll gefeiert werden und zwar am Sonntag, den 28. Mai 2017 um 14.00 Uhr mit einem Festgottesdienst mit dem Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, Pater Ludwig Güthlein. Anschließend an den Gottesdienst findet das Familienfest mit Kaffee und Kuchen und Kinderprogramm im großen Festzelt auf dem Käpelle-Gelände statt. Am Vorabend des großen Tages steigt dort um 19.30 Uhr ein Konzert mit Wilfried Röhrig und seiner Band mit Liebesliedern aus seinem Programm "Trag mich" der als Abend der Begegnung von Jung und Alt gemütlich ausklingen wird.

Rund um diese Schönstatt-Kapelle gibt es ein reges Leben (Foto: Schick)

Rund um diese Schönstatt-Kapelle gibt es ein reges Leben (Foto: Schick)

Reges Leben ums „Heiligtum“

Seit mehreren Jahren wird jedes Frühjahr das sog." Käpellesfest" gefeiert - meist im kleineren Rahmen, aber mit Begeisterung, außer es ist ein Jubiläum, so wie dieses Jahr. Das zeigt, dass es um dieses „Heiligtum“ ein reges Leben gibt. Nicht ganz so zahlreich wie vor 70 Jahren, als zu den Andachten mehrere hundert Personen kamen. Aber es gibt immerhin auf männlicher wie weiblicher Seite Jugendgruppen, die u. a. jährlich ein gut besuchtes Zeltlager bzw. eine Ferienwoche anbieten. Weiterhin gibt es Familiengruppen, Pilgerheiligtumskreise und zahlreiche Müttergruppen, welche die tragende Stütze der Regio darstellen. Im Programm sind eine wöchentliche Abendmesse am Montag, Maiandachten, Elternsegen in verschiedenen Pfarreien, der Tag der Frau und der Regiotag.

Bau der Kapelle in Eigenleistung der Jugend

Die Ulmer Schönstatt-Kapelle ist sozusagen das erste und damit auch das älteste „Filialheiligtum“ in ganz Deutschland. Es wurde von der damaligen Schönstatt-Mädchenjugend initiiert und gleich nach dem Krieg aus den Trümmern der weitgehend zerstörten Stadt Ulm aufgebaut. Die Mädchen hatten schon seit 1944 die Idee für ein eigenes Kapellchen. Ein Jahr später errichteten sie einen Bildstock auf einem Grundstück, das von Familie Bezler zur Verfügung gestellt wurde. Am 16. Mai 1946 kam Pater Kentenich zum Bildstock. Er sagte, als er von dort aus das Ulmer Münster erblickte: „Seht das Ulmer Münster. Es ist wie ein Finger, der nach oben zeigt.“ Er traf damit das tiefste Anliegen der Jugend, dass Ulm mit seinem Marienmünster und die ganze Umgebung „heiliges Marienland“ werde. Solchermaßen ermutigt, wurde im Juli der erste Spatenstich gesetzt. Die Mädchen holten jeden Abend nach der Arbeit mit Handwagen Steine aus der Stadt. Die Mannesjugend hatte das Bauen übernommen, ohne dass eine Baufirma beteiligt gewesen wäre. Am 15. Mai 1947 war dann die feierliche Einweihung durch den Pfarrer von Söflingen.

Die Geschichte beginnt mit einem Bildstock ... (Foto: Archiv)... und geht weiter mit einem etwas vergrößerten "Schönstatt-Heiligtum" (Foto: Archiv)

Die Geschichte beginnt mit einem Bildstock ... (Foto: Archiv) ... ... und geht weiter mit einem etwas vergrößerten "Schönstatt-Heiligtum" (Foto: Archiv)

Ein Heiligtum in anderer äußerer Form

Die Kapelle bekam nicht die Originalform des Urheiligtums. Das hatte drei Gründe: Erstens lehnte man damals in Schönstatt den originalgetreuen Nachbau des Urheiligtums ab. Zweitens war die Baugenehmigung verbunden mit dem Bau eines Gruppenraums im Dachgeschoss. Und drittens hielt die damalige lokale Schönstatt-Familie die Originalform der Kapelle für die vielen Besucher als viel zu klein.

Heiligtum der Treue

Von allen Gliederungen wurden Symbole für die Kapelle eropfert und angebracht. Erst 1970 wurde der Name der Kapelle in einem längeren Prozess gefunden: Es sollte das „Heiligtum der Treue“ sein. Dieser Name weist auf eine reiche und gesegnete Geschichte der letzten 70 Jahre hin, aber auch auf die Sendung, die die lokale Schönstatt-Bewegung für sich sieht: in Treue zum Liebesbündnis und zum Vater und Gründer, Pater Josef Kentenich, stehen.

Am 7. Mai 1972 wurde die Gottesmutter in der Kapelle gekrönt und am Bild eine Krone angebracht mit der Aufschrift „Treue um Treue“.

„Im Sinne der Sendung dieses Heiligtums wollen wir uns weiter einsetzen für unsere engere und weitere Heimat“, heißt es im Kreis der Verantwortlichen, „damit die Verheißung unseres Gründers Wirklichkeit wird, der beim Besuch des Geländes gesagt hat: ‚Soweit der Blick reicht, so weit möge der Einfluss der Gottesmutter reichen.‘“

Einladung zum Festwochenende

An alle Interessierten und Neugierigen aus Nah und Fern ergeht herzliche Einladung zum Festwochenende am 27./ 28. Mai 2017.

Die Wände werden gemauert (Foto: Archiv)Richtfest (Foto: Archiv)

Die Wände werden gemauert (Foto: Archiv) und ein Richtfest wird gefeiert (Foto: Archiv)

Das Dach wird gedeckt (Foto: Archiv)

Das Dach wird gedeckt (Foto: Archiv)


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