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3. April 2017 | Deutschland | 

Albert Eise: Ein Leben für die katholische Schönstatt-Bewegung


Maria Gross, Freising (Foto: Robert Kiderle, http://www.gedaechtnisbuch.org/category/aktuelles/)

Maria Gross, Freising (Foto: Robert Kiderle, http://www.gedaechtnisbuch.org/category/aktuelles/)

Sr. M. Elinor Grimm/Hbre. Pater Albert Eise, Mitgründer Schönstatts und 1941 Opfer einer Hunger-Ruhr-Epidemie im Konzentrationslager Dachau, war eine der Personen, die in diesem Jahr ihren Platz im "Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau" gefunden haben. Jährlich veranstaltet der Gedächtnisbuch Trägerkreis (das Dachauer Forum – Katholische Erwachsenenbildung e.V., die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau, der Förderverein für Internationale Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit in Dachau, die Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau und das Max-Mannheimer Studienzentrum) die „Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs“, bei der unter dem Motto „Namen statt Nummern“, Lebensgeschichten ehemaliger Häftlinge des KZ Dachau präsentiert werden.

Autoren sind Ehrenamtliche des Gedächtnisbuch-Projekts und der Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau, unter ihnen auch Schüler und Schülerinnen der wissenschaftspropädeutischen Seminare (W-Seminar) in Bamberg und Freising. Wegen des großen Interesses an der Veranstaltung wird diese seit einigen Jahren in der Kirche des Karmel Heilig Blut abgehalten. Die in diesem Jahr wieder gut besuchte Veranstaltung hatte auch das Interesse eines Fernseh-Teams aus Japan gefunden. Projektleiterin Sabine Gerhardus machte bezugnehmend auf Rückmeldungen von Schülern deutlich, wie die Recherche-Arbeit für die Gedächtnisbuch-Beiträge die Einstellung von Jugendlichen positiv verändern können. Unter anderem zitierte sie eine Schülerin mit den Worten „Ich bin sehr viel intoleranter gegen Rechtsterrorismus geworden und toleranter gegenüber religiösen und ethnischen Minderheiten.“ Gerhardus machte darauf aufmerksam, dass wegen der inzwischen großen Zahl an Gedächtnisblättern – das Projekt laufe seit 1999 – die Seiten künftig statt im Ringbuch im Gesprächsraum der Evangelischen Versöhnungskirche digital zu lesen sein werden. Klaus Wenzel, Lehrer i. R., dankte im Auftrag des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) den Verfasserinnen und Verfassern der neuen Gedächtnisblätter - vor allem den Schülern, herzlich für ihren Einsatz.

Maria Gross, Freising, stellt ihre Recherchen zu Pater Albert Eise vor (Foto: Robert Kiderle http://www.gedaechtnisbuch.org/category/aktuelles/)

Maria Gross, Freising, stellt ihre Recherchen zu Pater Albert Eise vor (Foto: Robert Kiderle http://www.gedaechtnisbuch.org/category/aktuelles/)

Vorstellung neuer Biographien für das Dachauer Gedächtnisbuch

Von Musikeinlagen umrahmt, folgte die Präsentation von 11 ganz unterschiedlichen, aber sehr beeindruckenden Lebensgeschichten, die jetzt auf Gedächtnisblättern, standardmäßig vier Din A-3 Blätter mit dem Text der Biographie und dazu gehörende Illustrationen individuell gestaltet, festgehalten sind. Von manchen Häftlingen waren Angehörige anwesend, so auch von Pater Eise. Mit Vertretern des Schönstatt-Familienbundes, der Frauen von Schönstatt und der Schönstätter Marienschwestern war auch die Schönstatt-Bewegung gut vertreten.

Pater Albert Eise – portraitiert von Maria Gross

„Leid ist das Küssen Gottes. So wisst jedoch, dass nach Karfreitag immer Ostern kommt.“ Dieses Wort von Albert Eise, das er in einem Brief aus dem Konzentrationslager an seine Familie geschrieben hatte, stellte Maria Gross, Schülerin am Camerloher Gymnasium, Freising, an den Beginn ihres Statements. Man könne nur staunen über die Einstellung Pater Eises zu Kreuz und Leid, so jedenfalls sei es ihr bei der Recherche zu dem Pater ergangen, der Gründungsmitglied der Marianischen Kongregation in Vallendar-Schönstatt war, aus der später die Schönstatt-Bewegung geworden sei. Daraus könne man für das eigene Leben lernen: „Für mich ist Albert Eise ein Vorbild, wie man mit Tod und Leid umgehen kann, dass man auf Gott vertrauen kann, dass er auch wieder gute Zeiten geschehen lässt“, machte die Schülerin deutlich.

Mehr Informationen zum Gedächtnisbuch


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