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29. März 2017 | Deutschland | 

Miteinander für Europa – Politisches Abendgebet auf der Liebfrauenhöhe


Die Europa-Fahne heißt zum Politischen Abendgebet willkommen (Foto: SAL)

Die Europa-Fahne heißt zum Politischen Abendgebet willkommen (Foto: SAL)

Sr. M. Monika März. „Das war wunderbar.“ „Bitte wieder anbieten, wir sind dabei.“ „Dass die Kirche so etwas macht!“ Viele positive Echos überraschen. „Es hat alles gepasst. Und der weite Weg hat sich gelohnt“, freut sich eine Teilnehmerin, die eine Stunde Fahrt investiert hat. Etwa 150 Personen, darunter ganz neue und einige ganz junge, kommen am 26. März abends um 19 Uhr zu einem „Politischen Abendgebet“ in die Kirche Maria Königin im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe. Nach dem Eröffnungslied und der Begrüßung gibt es eine kurze Einführung in Sinn und Anlass dieses Abends.

Überraschend großer Teilnehmerkreis beim Politischen Abendgebet (Foto: Wehrle)

Überraschend großer Teilnehmerkreis beim Politischen Abendgebet (Foto: Wehrle)

Europa – frei und offen

Ortsvorsteher Horst Schuh aus Baisingen erzählt in seinem Statement „Europa frei und offen: Leben, Reisen, Arbeiten auf unserem Kontinent“ Erfahrungen aus dem eigenen Leben: mit Gastarbeitern, Reisepass und Visum, mit Grenzbeamten und Zwangsumtausch, vom Paradies für Reisende nach Öffnung der Grenzen und der Vorstellung, dass die Europäische Union ein „Selbstläufer“ wird, was sich in den letzten Jahren nicht bestätigt hat. Dennoch: Horst Schuh ist „als überzeugter Europäer froh und sehr dankbar, in dieser Zeit geboren zu sein und diese Entwicklungen miterleben zu dürfen“.

P. Dr. Lothar Penners führt in das Anliegen des Abends ein (Foto: Wehrle)

Initiator P. Dr. Lothar Penners (Foto: Wehrle)

Pfr. Klaus Rennemann, Vorsteher der Liturgie (Foto: Wehrle)

Pfr. Klaus Rennemann, Vorsteher der Liturgie (Foto: Wehrle)

Im Gespräch mit Landrat Roland Bernhard (Foto: Wehrle)

Im Gespräch mit Landrat Roland Bernhard (Foto: Wehrle)

Jetzt ist die Zeit zu beten

Pater Dr. Lothar Penners, priesterlicher Mitarbeiter am Schönstatt-Zentrum und der Initiator dieser „Novum-Veranstaltung“, bringt den heiligen Paulus ins Spiel: „Lasst nicht nach im Beten; seid dabei wachsam und dankbar…, seid weise im Umgang mit den Außenstehenden, nutzt die Zeit! Eure Worte seien immer freundlich, doch mit Salz gewürzt.“ (Kol. 4,2-6)

In der Schriftauslegung, die „mir sehr gut gefallen hat“, so eine evangelische Teilnehmerin, ermutigt er: Jetzt ist die Zeit zu beten! Europa ist nicht geworden ohne Dialog; Europa darf seine christlichen Wurzeln nicht vergessen. Helfen wir mit, dass Gottes Wort nicht gefesselt bleibt, dass sich Türen öffnen, dass wir weit werden in der Politik.

Herunter vom Sofa

Ob wir wüssten, dass es eine interessante Beziehung zwischen Europa und Schönstatt gibt? – So die Frage von Landrat Roland Bernhard, der als sechsfacher Vater schon einmal Europabeauftragter im Innenministerium war. Die Farben blau und gelb in den Fahnen – haben Sie’s gewusst? Damit hat der Landrat die Herzen gewonnen. Und er macht keinen Hehl daraus, dass ihm Europa ein Herzensanliegen ist. Krisen seien dazu da, dass sie überwunden werden, den Erfolg dürfe man nicht kleinreden. Sehr ans Herz legt er den Teilnehmenden die Verantwortung für die Weltgemeinschaft, vor allem für Afrika. Es müsse unser Ziel sein, Frieden, Freiheit und Wohlstand für alle zu erlangen. „Deshalb, liebe Christen, werdet aktiv, herunter vom Sofa, mischt Euch ein, wo es nur möglich ist!“

Geistliche Zeit

Stille – Orgelimprovisation: Komm, Heiliger Geist! Jetzt ist die Zeit zum Hören – in sich hinein hören.  Was sagt Gott mir in diesem Augenblick – als meinen Auftrag für Europa? „Vater unser, zu uns komme dein Reich“ – „Christus, durchdringe alle Dunkelorte Europas“. – Gemeinsam tragen 150 Frauen und Männer mit Klaus Rennemann, Pfarrer in Ergenzingen und Leiter der Schönstatt-Bewegung in der Diözese, Europa und seine Gestaltungsfragen vor Gott, das Europa wie es ist und wie wir es ersehnen. Der gegenseitige Friedensgruß, als Ausdruck des Aufeinanderzugehens, möge sich in unserem Alltag hoffentlich oft wiederholen.

Ein frohmachender Abend mit dem Erleben von Einheit in Vielfalt (Foto: Wehrle)

Ein frohmachender Abend mit dem Erleben von Einheit in Vielfalt (Foto: Wehrle)

„Miteinander für Europa“ hatte das Intiatorenteam inspiriert, dieses Angebot zu wagen. Und es gibt viel Lob dafür. Fröhlich gestimmt machen sich die einen auf den Heimweg, gehen die anderen zu Imbiss und Begegnung, verweilt eine Beter/innenschar noch lange bei der eucharistischen Anbetung. Ob Ärztin oder Student, ob Fokularbewegung oder evangelischer Christ, ob politisch interessiert oder neugierig, ob Traditionschrist oder kirchlich ungebunden – an diesem Abend ist Einheit in Vielfalt zu erleben. Eine neue Hoffnung für Europa beflügelt und das Erlebnis: Im gemeinsamen Gebet liegt eine große Kraft. Der Dank gilt allen, die mitgemacht und unterstützend mitgewirkt haben.


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