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27. März 2017 | Rund ums Urheiligtum | 

Josef-Kentenich-Institut verleiht den JKI-Preis 2017 an Andreas Stefan


JKI-Präsident Andreas Brüstle überreicht den JKI-Preis 2017 an Andreas Stefan (Foto: AUTOR)

JKI-Präsident Andreas Brüstle überreicht den JKI-Preis 2017 an Andreas Stefan (Foto: Brehm)

Hbre. Traditionell gehört die Verleihung des JKI-Preises zum Programm der Jahrestagung des Josef-Kentenich-Institutes. Am 26. März 2017 war es wieder soweit. Andreas Franziskus Stefan erhielt den mit 500 € dotierten Preis für seine wissenschaftliche Abschlussarbeit im Studiengang Master Lehramt Gymnasien an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, im Fach Pastoraltheologie. Die Arbeit hat das Thema: „Die Schatzkammer meiner Seele“ – Eine Gegenüberstellung des Persönlichen Ideals bei Josef Kentenich und des Züricher Ressourcen Modells.

Der Preisträger: Andreas Stefan, Mainz (Foto: Brehm)

Der Preisträger: Andreas Stefan, Mainz (Foto: Brehm)

Laudatio: Dr. Gertrud Pollak, Leiterin des Dezernates Schulen und Hochschulen des Bistums Mainz und Mitglied im Josef-Kentenich-Institut  (Foto: Brehm)

Laudatio: Dr. Gertrud Pollak, Leiterin des Dezernates Schulen und Hochschulen des Bistums Mainz und Mitglied im Josef-Kentenich-Institut (Foto: Brehm)

Professor Dr. theol. Phillip Müller, Pastoraltheologe an der Uni Mainz (Foto: Brehm)

Professor Dr. theol. Phillip Müller, Pastoraltheologe an der Uni Mainz (Foto: Brehm)

Preisverleihung: Prof. Dr. Joachim Söder, Andreas Stefan, Andreas Brüstle, JKI-Präsident, Dr. Peter Wolf (Foto: Brehm)

Preisverleihung: Prof. Dr. Joachim Söder, Andreas Stefan, Andreas Brüstle, JKI-Präsident, Dr. Peter Wolf (Foto: Brehm)

Die Preisverleihung fand im Priester- und Gästehaus Berg Moriah, Simmern /Ww. statt  (Foto: Brehm)

Die Preisverleihung fand im Priester- und Gästehaus Berg Moriah, Simmern /Ww. statt  (Foto: Brehm)

Interdisziplinäre Arbeit

Der JKI-Preis wird verliehen für Studienabschlussarbeiten, die sich mit Josef Kentenich und seinen Anliegen auseinandersetzen und sie in die wissenschaftliche Diskussion einbringen, wobei das Fachgebiet nicht auf die Theologie und auf angrenzende Disziplinen begrenzt sei, so die Laudatorin, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Leiterin des Dezernates Schulen und Hochschulen des Bistums Mainz und Mitglied im Josef-Kentenich-Institut mit Sitz in Schönstatt-Simmern/Ww. Der wesentliche Grund für die Preisverleihung an Andreas Stefan im JKI sei die Tatsache, dass er mit seiner Themenstellung einen „zentralen Lebensvorgang der schönstättischen Spiritualität aufgegriffen“ habe. Besonders interessant sei, dass das gewählte Thema sich nicht nur fromm oder allein theologisch fassen lasse. „Es hat zutiefst psychologische Implikationen und wirkt sich auch sozial, also im Miteinander von Individuen aus“, stellte Pollak fest. Dazu komme, dass die Interdisziplinarität der Arbeit - wie der betreuende Professor Dr. theol. Phillip Müller, Pastoraltheologe an der Uni Mainz, der zur Preisverleihung nach Schönstatt gekommen war, es in seinem Gutachten bereits festgehalten habe – „eine gleichermaßen wesentliche wie anspruchsvolle Seite praktisch-theologischen Arbeitens“ sei.

ZRM® basiert auf neuesten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen

Die Arbeit von Andreas Stefan ist in drei Teile gegliedert. Zunächst stellt er den Ansatz des Persönlichen Ideals (PI) bei Josef Kentenich vor. In einem weiteren Teil wird das Züricher Ressourcenmodell (ZRM®) theoretisch und mit praktischen Überlegungen beschrieben. Im dritten Teil widmet sich der Autor dem Vergleich der beiden Konzepte und fasst in einem Schlusswort „neue Perspektiven und Anknüpfungspunkte zusammen.

Bei der Vorstellung einiger wesentlicher Aspekte seiner Arbeit macht Andreas Stefan deutlich, dass das ZRM®, das von Dr. Frank Krause und Dr. Maja Storch für die Universität Zürich entwickelt wurde und heute unter werbenden Überschriften wie „Ressourcenorientiertes Selbstmanagement“ oder „Ressourcenorientiert coachen“ bekannt ist, auf neuesten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zum menschlichen Lernen und Handeln aufbaut. Mit Hilfe der systematischen Einbeziehung von Kognitivem, Emotionalem in und der Beachtung physiologischer Zusammenhänge (Stichwort „somatische Marker“) beim Prozess des Lernens, versucht ZRM® ein Selbstmanagement zu vermitteln, das im Alltag Freude und Motivation erhalten hilft.

Vergleichende Arbeit: Pi und ZRM®

Andreas Stefan komme zu dem Schluss, so die Laudatorin, dass sich der ganzheitliche Blick auf den Menschen bei Kentenichs Ansatz vom Persönlichen Ideal und beim ZRM® sehr ähnlich seien. Stefan sieht eine Deckungsgleichheit, wenn Kentenich von „Seelenstimmen“ und ZRM® von „somatischen Markern“ spricht. „Weitgehend kompatibel sind sie auch hinsichtlich ihrer Zielvorstellung, bei der die Ressourcenorientierung, Selbsterkenntnis und Selbstregulation als individuelle Entwicklungsperspektive erkennbar sind“, so Pollak. Unterschiedlichkeiten beider Ansätze zeigten sich vor allem hinsichtlich der Trainingsmethoden oder auch hinsichtlich der „theologischen Dimension“, die beim Konzept des Persönlichen Ideals dazukommt. „Wertvoll ist aber gerade“, so Pollak, „dass zwei Ansätze in Verbindung gebracht werden und ‚beide füreinander gewinnbringend ins Gespräch kommen‘, wie es in der Arbeit heißt.“

Mit Freude empfing Andreas Stefan, der nach seinen Angaben Schönstatt über seine Familie und durch Erfahrungen in der Schönstatt-Mannesjugend SMJ kenne, aus den Händen des JKI-Präsidenten Andreas Brüstle, Spiritual im Priesterseminar Freiburg, die Preis-Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 500 €. Gleichzeitig wurde er für ein Jahr kostenlos Mitglied im Josef-Kentenich-Institut.


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