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16. März 2017 | Rund ums Urheiligtum | 

#Networking #Wirnichtich #Vertrauenssache #Gemeinsamstärker - oder einfach: Junge-Frauen-Treffen in Schönstatt


Junge Frauen auf Exkursion in Koblenz Metternich (Foto: Heger)

Junge Frauen auf Exkursion in Koblenz Metternich (Foto: Heger)

Kerstin Schützendorf. Ob lang geplant oder kurzentschlossen: Hauptsache, mal wieder in Schönstatt! Vom 10.-12.03.2017 trafen sich die Jungen Frauen zum Thema „Weggemeinschaft“ in der Sonnenau. Schon in den ersten Gesprächen wurde klar, welche Wege jede Einzelne zurücklegte, um an diesem Wochenende dabei zu sein. Aus ganz Deutschland angereist, nach der Arbeit gleich losgefahren, noch ein paar Freundinnen abgeholt, Staus überwunden, endlich Wochenende! Gemeinsam aufgemacht Richtung Sonnenau, um „Weggemeinschaft“ zu erfahren. Ein Wort, das in Schönstatt Großes bedeutet, viel Geschichte in sich trägt, und die Jungen Frauen in vielem verbindet.

Die Teilnehmerinnen des "Weggemeinschaft"-Wochenendes (Foto: Becker)

Die Teilnehmerinnen des "Weggemeinschaft"-Wochenendes (Foto: Becker)

Gründerspuren zur „Weggemeinschaft“

Am Samstagmorgen durften sie in einem Vortrag von Pater Elmar Busse einige Gründerspuren entdecken und haben erfahren, auf welche Art und Weise „Weggemeinschaft“ in Schönstatt wichtig wurde. Pater Josef Kentenich ist viele Wege gegangen, auch dunkle und ausgesprochen schwere - gerade in der Zeit des 2. Weltkrieges: Nach Koblenz in die Dunkelhaft, ins Karmelgefängnis und am Ende sogar ins KZ nach Dachau. Ihm war wichtig, dass seine Schönstätter im Geiste mitgehen, ihn und seine Entscheidungen verstehen und selbst in diesen Verhältnissen – u.a. durch abenteuerliche Verständigung – mit ihm Schönstatt weiter aufbauen.

Im Anschluss an den gelungenen Vortrag fuhr die Gruppe nach Koblenz zum ehemaligen Karmelgefängnis. Die Teilnehmerinnen reisten genau 75 Jahre in die Vergangenheit zurück: Vom 11. März 2017 zum 11. März 1942, dem Abtransport Pater Kentenichs vom Gefängnis Koblenz ins Konzentrationslager Dachau. Ein Weg, den Pater Kentenich bewusst akzeptierte und den er bewusst ging, ein Weg, der nicht leicht und dessen Ende offen war. Ein Weg der uns heute, genau 75 Jahre später, noch beeindruckt und uns über „Weggemeinschaft“ auch in Extremsituationen unterrichtet.

Die Hauskapelle der Bildungsstätte Haus Sonnenau mit "U-Bahn-Netz“ gestaltet. Alle Knotenpunkte der U-Bahn-Linien sind mögliche Wegstation im Leben. (Foto: Heger)

Die Hauskapelle der Bildungsstätte Haus Sonnenau mit "U-Bahn-Netz“ gestaltet. Alle Knotenpunkte der U-Bahn-Linien sind mögliche Wegstation im Leben. (Foto: Heger)

Schwester M. Thereslore Thiel berichtet über ihre Erlebnisse mit Pater Josef Kentenich. (Foto: Heger)

Schwester M. Thereslore Thiel berichtet über ihre Erlebnisse mit Pater Josef Kentenich. (Foto: Heger)

Da gab es viel Neues zu erfahren. (Foto: Heger)

Da gab es viel Neues zu erfahren. (Foto: Heger)

„Weggemeinschaft konkret“

Von dort ging es weiter nach Metternich zum Mittagessen. Gut gestärkt trafen die Jungen Frauen anschließend auf Sr. M. Thereslore, die lebendig davon berichtete, wie es damals gelang, über das Turmfenster des ehemaligen Karmeliterklosters mit Pater Kentenich in seiner Gefängniszelle Kontakt aufzunehmen. Sie gab auch Zeugnis von ihren eigenen Begegnungen mit Pater Kentenich. Sehr gespannt und aufmerksam hörten die Jungen Frauen ihren Geschichten zu.

Bei sonnigen Frühlingstemperaturen konnte die wohlverdiente Pause richtig genossen werden. Später trafen sich die Jungen Frauen zu kreativen Angeboten in der Sonnenau. Ein Pilgerstab sollte es werden. „Weggemeinschaft konkret“ war das Motto des Abends, das die Teilnehmerinnen mit einem „Perfekten Dinner unterwegs“ und Pilgerstab losziehen ließ. Liebevoll von Andrea Wehner zubereitete Dinnermenüs erwarteten die Jungen Frauen im Pilgerhaus, an der Marienau und bei Lichtzeichen e.V. An jeder Station standen Geschichten der „Weggemeinschaft“ im Vordergrund. Im Pilgerhaus hörten die Pilgerinnen z.B. ein berührendes Berufungszeugnis von Elisabeth Helmich und ihrem Weg zu den Frauen von Schönstatt. Ganz ergriffen war die Gruppe dann auch von ihrem Besuch bei Lichtzeichen e.V. Ulrike Eichenberg erzählte tief bewegend, wie sie junge Frauen in gewollter und ungewollter Schwangerschaft begleitet. Sie geht den Weg nicht nur ein kleines Stück mit ihnen, sie bietet eine sichere Weggemeinschaft über längere Zeit an, hilft ihnen vor und nach der Schwangerschaft, und schafft bei den jungen Müttern Geborgenheit und Sicherheit, die oft lebensrettend wirkt.

„Mein Netzwerk im Blick“-

Am Abend konnten alle Eindrücke, Bilder, Gedanken und Gefühle im Urheiligtum der Gottesmutter in die Hände gelegt werden. Der Samstag hatte tiefe Spuren hinterlassen und war auch am Sonntag in vielen Reflexionsgesprächen noch tief inspirierend. „Mein Netzwerk im Blick“- wie sehen nun meine Wege und meine Sendung aus? Wie gut, dass die Jungen Frauen diese Wege nicht alleine, sondern in Weggemeinschaft gehen. In Weggemeinschaft untereinander, mit Freunden und ihrer Familie, aber auch mit der Gottesmutter, die jeden Weg mit ihnen geht. Nichts ohne Dich- Nichts ohne uns. Ein Gedanke, der sie im Abschlussgottesdienst und vor ihrer Heimreise noch einmal tief prägte. Und so steht als Fazit das Echo einer Teilnehmerin:

„Es war ein wirklich wundervolles Wochenende und eigentlich bleibt nur die eine, letzte Frage: Wann führen uns die Wege wieder zusammen?“


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