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22. November 2016 | Deutschland | 

Frischer Wind aus Richtung Osten – Ein Nachtrag zu den misiones 2016 in Jena und Apolda


Wortwolke misiones (Foto: J.Müller)

Wortwolke misiones (Foto: J.Müller)

Magdalena Lindner „Das ist schon wieder so lange her.“ – Diesen Satz konnte man am vergangen Wochenende im Schönstattzentrum in München des Öfteren hören. Die misioneros trafen sich dort, um die diesjährigen misiones, die von18. bis 25. September in Jena und Apolda stattfanden, noch einmal nach zu kosten und zu reflektieren.

Ein Gruppenbild der misioneros 2016 im Schönstatt-Heiligtum in Friedrichroda (Foto: J. Müller)

Ein Gruppenbild der misioneros 2016 im Schönstatt-Heiligtum in Friedrichroda (Foto: J. Müller)

misiones 2016 in Jena und Apolda

Besonders war an diesen misiones, dass es zum ersten Mal vor der eigentlichen Projektwoche eine Helferwoche gab, die sich in Schönstatt im Jugendzentrum Marienberg abspielte. Neun fleißige misioneros ließen es sich nicht nehmen, eine Woche lang die kleinen und großen Dinge vorzubereiten. So wurden in einer abendlichen Aktion die Liederbücher erneuert, Gottesdienste vorbereitet und Aktionen an- und weitergedacht. Die Atmosphäre des Ortes trug auf jeden Fall zur Arbeitsmoral bei, denn ein misiones-Gottesdienst im Urheiligtum motiviert ungemein, da waren sich die Teilnehmer einig.

misioneros im Eisatz beim Gottesdienst (Foto: J. Müller)

misioneros im Eisatz beim Gottesdienst (Foto: J. Müller)

Veranstaltung mit Kommunionkindern (Foto: J. Müller)

Veranstaltung mit Kommunionkindern (Foto: J. Müller)

Zeugnis geben ... (Foto: J. Müller)

Zeugnis geben ... (Foto: J. Müller)

Abschlussgottesdienst mit Pfarrer Stephan Riechel (Foto: J. Müller)

Abschlussgottesdienst mit Pfarrer Stephan Riechel (Foto: J. Müller)

Aussendung und los geht’s!

Am 16. September machten sich dann von Schönstatt und vielen anderen Orten in Deutschland 20 Jugendliche, sowie Sr. M. Brigitt, Sr. M. Anrika und Pater Frank Riedel auf den Weg nach Friedrichroda zum Heiligtum, um dort ganz bewusst an der Hand der Gottesmutter in die Orte der zukünftigen Großgemeinde Jena und Apolda zu starten. Von Kaplan Frank Blumers und Sr. M. Brigitt bekamen die misioneros ihre misiones-Kreuze überreicht, um getreu dem Motto „Den Glauben neu entflammen – Apostel Deiner Freude!“ als Apostel der Freude in den Straßen unterwegs zu sein und zu wirken. Die Aussendungsfeier stand unter einem Wort von Papst Franziskus, das er beim Weltjugendtag in Krakau den Jugendlichen mitgegeben hat: „Jesus lädt dich heute ein, er ruft dich, deine Spur im Leben zu hinterlassen, eine Spur, die die Geschichte kennzeichnet, die deine Geschichte und die Geschichte vieler kennzeichnet.“

Als eine gute Gelegenheit, um Spuren im Bistum Erfurt zu hinterlassen, bot sich die Bistumswallfahrt an, bei der die misiones-Gruppe direkt zu Beginn ihrer misiones dabei sein konnte. Besonders war für sie der Segen des Erfurter Bischofs Neymeyr, der die misioneros damit auch in die Pfarreien Jena und Apolda sandte.

Von Tür zu Tür und von Herz zu Herz

Bestärkt durch viele Segenswünsche und Gebete um den Heiligen Geist, fiel der Start in die misiones-Woche leicht. Jeden Morgen, nach der Aussetzung des Allerheiligsten, machten sich die misioneros zu Zweien oder Dreien auf den Weg in die Straßen und Häuser der Menschen Jenas und Apoldas. Parallel dazu hielten immer einige misioneros Anbetung, um zu beten für gute Begegnung, offene Herzen und viel Heiligen Geist.

An einer Haustür zu klingeln und zu sagen, dass man von der katholischen Kirche kommt, ist gerade in den Gebieten der ehemaligen DDR nicht ganz einfach. Mehrfach stießen Welten aufeinander. Aber daraus konnten unglaublich wertvolle Begegnungen entstehen. So erzählt eine misionera: „Wir waren an einer Tür, da hat ein junges Mädchen aufgemacht, die hat erst mal gesagt: Ich bin Lea, wer seid ihr so?“

Viele der misioneros können von spannenden, wunderbaren, lustigen und vor allem berührenden Begegnungen erzählen. So zum Beispiel auch von der Begegnung mit einer jungen Frau in der Katholischen Hochschulgemeinde, die zuerst sehr skeptisch auf misiones und das Anliegen, dass die Kirche zu den Menschen geht und an ihre Türen klopft, reagierte. Am Ende saß genau diese junge Frau ganz selbstverständlich mit am Tisch der misioneros und gab ein Zeugnis davon, dass der Mut der misioneros mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, auch genau diese Menschen beschenkt. Mit dem Gefühl verstanden zu werden, wahrgenommen und angenommen zu werden.

Vielfältige Aktionen und gemeinsam bekannter Glaube

Während der Woche fanden viele Aktionen im Pfarrzentrum St. Johannes Baptist in Jena statt, die aus der Zusammenarbeit der Pfarrgemeinde und den misioneros entstanden. Während des Kommunionkindertages war das Haus ganz unter dem Regiment der Kommunionkinder, die sich zum ersten Mal zusammen auf ihre erste heilige Kommunion vorbereiteten. Auch der Religionsunterricht, ein Jugendabend und die Ministrantenstunde waren in dieser Woche ein bisschen gelber als sonst.

Ein besonderes Highlight unter all den Aktionen war die gemeinsam veranstaltete Lectio Divina, die an zwei Abenden stattfand. Im Prozess des Zusammenwachsens der drei Kirchorte Jena, Apolda und Camburg treffen sich Haupt- und Ehrenamtliche zu einer knapp eineinhalb Stunden dauernden gemeinsamen Bibelarbeit, ganz im Zeichen der Apostelgeschichte. Ein Abschnitt wurde daraus gelesen und mit eigenen Betrachtungen und Erfahrungen gefüllt und reflektiert. Die Besonderheit in dieser Woche war, dass dies unter der Leitung von misioneros geschah. In diesen Runden durften sich misioneros und die Gläubigen vor Ort tiefer kennenlernen, was dazu beitrug, dass sich eine ganz besondere Atmosphäre des gemeinsam gelebten und bekannten Glaubens entwickelte.

Mach einer der Jenaer wünschte sich aus diesem Gefühl heraus dann doch ein paar Jahre jünger zu sein, so wie ein Herr, der begeistert meinte: „Wäre ich 40 Jahre jünger, dann würde ich mir sofort so ein gelbes T-Shirt anziehen und bei Euch mitmachen!“.

Von der Kneipe in die Kirche!

Mitmachen war auch beim Höhepunkt der misiones-Woche die Devise. Am Freitagabend erstrahlte die Pfarrkirche St. Johannes Baptist in buntem Licht und Passanten wurden eingeladen. Unter dem Motto „Kommt&Seht!“ luden die Jugendlichen die Menschen ein in die Kirche zu kommen und zu verweilen. Von der Kneipe in die Kirche! Da die Pfarrkirche Jenas direkt an der Wagnergasse liegt, in der sich eine Kneipe an die nächste reiht, war dieses Motto treffender denn je. So füllte sich die Kirche mit Menschen, die ein Licht nach vorne zum Allerheiligsten brachten, ihre Anliegen auf Zettel schrieben und sie der Gottesmutter daließen und vielen, die einfach nur staunten und sich von der Stimmung tragen ließen. Musikalisch gestaltet durch die misiones-Truppe war der Heilige Geist an diesem Abend ganz greifbar und ließ misioneros und Kirchenbesucher in einer andächtigen und dankbaren Stimmung zurück. Und beim Hinausgehen gab es den Heiligen Geist dann in ganz weltlicher Form von Keksen mit einer misiones-Flamme darauf zum Mitnehmen. Heiliger Geist „to go“ sozusagen.

„Ihr sollt ein Segen sein!“

Abgerundet wurde die Woche mit einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst, der gleichzeitig auch die Vorstellung der Kommunionkinder in ihrer Pfarrei war. Gemeinsam zelebrierten Pfarrer Stephan Riechel, der Chef im Pfarrhaus vor Ort, und Pater Frank Riedel einen bunten und sehr familiären Gottesdienst, in dem sich die misioneros von Jena und Apolda verabschiedeten. Die misioneros hinterließen einen großen Krug Wasser, den sie über die Woche hinweg in all den Anliegen, die ihnen mit auf den Weg gegeben wurden, gesammelt und geschöpft hatten. Dieses Wasser wurde gesegnet. Pfarrer Riechel griff den Gedanken gleich auf und schickte zuallererst die Kommunionkinder nach vorne, um sich am Ende des Gottesdienstes den Segen dieser Tage abzuholen. So durfte sich jedes Kind mit dem gesegneten Wasser ein Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnen.

Rebecca Bechtold und Bernhard Gresch bilden das neue misiones-Leitungsteam (Foto: Lindner)

Rebecca Bechtold und Bernhard Gresch bilden das neue misiones-Leitungsteam (Foto: Lindner)

Es war… besonders!

Nach diesen Erlebnissen war es in München dann sehr besonders, all diese Erfahrungen noch einmal aufleben zu lassen. Doch auch der Blick nach vorne war ein Akzent des Wochenendes. So wurde am Sonntag während des Gottesdienstes das neue Leitungsteam gewählt, nachdem sich Magdalena Lindner nach zwei Jahren aus dieser Aufgabe verabschiedete.

Das misiones-Leitungsteam 2017 bilden nun Rebecca Bechtold und Bernhard Gresch, beide aus der Diözese Mainz. Sie werden die misiones 2017 in den Blick und in die Hand nehmen.

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