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17. November 2016 | Deutschland | 

Viel Leben gab es an der Heiligen Pforte der Barmherzigkeit in Baesweiler-Puffendorf, Diözese Aachen.


Gertrud und Paul Gausling mit Ortspfarrer Ferdi Bruckes an der Heiligen Pforte des SChönstattzentrums im Bistum Aachen (Foto: Depock )

Gertrud und Paul Gausling mit Ortspfarrer Ferdi Bruckes an der Heiligen Pforte des SChönstattzentrums im Bistum Aachen (Foto: Depock )

Gertrud und Paul Gausling. Am Sonntag, 13. November 2016, wurde auch die Heilige Pforte des Schönstatt-Heiligtums in Baesweiler-Puffendorf offiziell geschlossen. Dazu feierte Ortspfarrer Ferdi Bruckes um 14.00 Uhr einen Dankgottesdienst im Haus der Begegnung. Anschließend schloss es symbolisch die Tür des Kapellchens. „Können wir nach der Schließung der Hl. Pforte so weiter leben? Verschließen wir nun unsere Herzen?“, fragte Pfarrer Burkes in seiner Predigt im Gottesdienst. „Nein! Natürlich nicht!“ Die Barmherzigkeit Gottes sei den Christen ins Stammbuch geschrieben. „Der Auftrag zur Barmherzigkeit hört nicht auf, weil Gottes Barmherzigkeit nie aufhört. Gott ist grenzenlos barmherzig, darum sollen wir miteinander barmherzig umgehen.“ Das Jahr der Barmherzigkeit habe eine neue Inspiration des Miteinanders geschenkt, habe einen Anstoß gegeben für ein Leben der Barmherzigkeit. „Diesen können wir nun weitergeben für das ganze Leben“, so Bruckes.

200 Teilnehmer beim Dankgottesdienst im Haus der Begegnung (Foto: Depock)

200 Teilnehmer beim Dankgottesdienst im Haus der Begegnung (Foto: Depock)

Symbolisch schließt Pfarrer Bruckes die Tür der Barmherzigkeit (Foto: Depock)

Symbolisch schließt Pfarrer Bruckes die Tür der Barmherzigkeit (Foto: Depock)

„Aus ganzem Herzen etwas Gutes tun“

Rückblickend auf Erfahrungen in diesem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit am Schönstattzentrum im Bistum Aachen sagt Gertud Gausling, die zusammen mit ihrem Mann Paul das Schönstattzentrum leitet: „Die Menschen schätzten vor allem, dass diese Tür hier immer offen stand, jeden Tag, von morgens früh bis abends spät.“ Und sie fügt hinzu: „Die Menschen kamen mit vielen Anliegen, oft mit ganz schweren Dingen, die sie hier unserem Gott und der Mutter der Barmherzigkeit anvertrauen.“

Auf den Herzen im grün besteckten Bogen um die Tür des Schönstattheiligtums standen die Werke der Barmherzigkeit. Viele seien tief beeindruckt gewesen, wie menschlich und lebensnah die Werke der Barmherzigkeit, die am Türbogen aufgeschrieben waren, das eigene Leben formen könnten, resumierte Paul Gausling. So habe eine ältere Frau ihm bei einer Begegnung an der Pforte der Barmherzigkeit gesagt, dass sie ja nun einem ganz nahen Verwandten, mit dem sie Jahre lang schon nicht mehr geredet habe, Verzeihung schenken müsse, mit ihm Frieden machen, obwohl sie selbst an der Situation keine Schuld habe. „Dies hilft den Leuten zu verstehen, was Barmherzigkeit bedeutet“, erläutert Paul Gausling. „Aus ganzem Herzen etwas Gutes tun“, so habe es einmal ein Mann ausgedrückt.

Veranstaltungen wurden mitgeprägt

Das Thema Barmherzigkeit spielte in vielen Veranstaltungen im Laufe des Jahres eine Rolle. „Und die waren so bunt, wie es die Menschen sind, die hierher kamen“, erklärt Schwester Mariatheres Weinberg. Das reicht von den kleineren Gebetsveranstaltungen, die in der Kapelle Platz haben bis hin zu den großen Wallfahrten. Da kamen Familien, die sich während einer Schnitzeljagd zur Tür der Barmherzigkeit mit dem Thema auseinandersetzten oder am Ende eines Drachenfestes ihren Dank zur Mutter der Barmherzigkeit brachten. Frauen legten den Akzent besonders darauf, dass jeder Mensch wertvoll ist, weil Gott jeden mit seiner barmherzigen Liebe beschenkt. Junge Leute feierten eine Sommernacht, eine Nacht der Begegnung, an der Heiligen Pforte. „Das sind nur einige Beispiele“, erklärt Schwester Mariatheres. „Es kamen ja auch viele Gastgruppen. Mit ihnen und mit vielen Einzelbesuchern konnten wir Gespräche über das Thema führen, manchmal auch Wege aufzeigen, wie Barmherzigkeit konkret werden kann, z. B. im Verzeihen. Da sind schon starke Dinge passiert“, so Gertrud Gausling.

Auf originelle Weise waren am Bogen der Barmherzigkeit die "Werke der Barmherzigkeit" präsent (Foto: Depock)

Auf originelle Weise waren am Bogen der Barmherzigkeit die "Werke der Barmherzigkeit" präsent (Foto: Depock)

Barmherzigkeit – weiter ein Thema

„Wir freuen uns auch, dass das Angebot der Beichte angenommen wurde“, ergänzt Schwester Mariatheres. „Oft waren es Menschen, die keine Praxis in dieser Richtung hatten.“ An dieser Stelle wurde auch deutlich, dass das Jahr der Barmherzigkeit Folgen hat: In Zukunft wird es im Schönstattzentrum regelmäßig am dritten Montag im Monat Gelegenheit zur Beichte oder zum Gespräch mit einem Priester geben. „Und außerdem“, da ist sich das Team im Haus der Begegnung einig, „wir werden an diesem Thema dran bleiben.“ Papst Franziskus wollte uns alle und die Welt wach machen dafür, dass wirkliches Zusammenleben im kleinen und im großen nur durch barmherziges Handeln möglich ist. Und natürlich – das versteht sich von selbst – bleibt das Schönstattheiligtum weiterhin jeden Tag geöffnet.

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