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18. Oktober 2016 | International | 

Barmherzigkeit und Mission - International gestalteter Schönstatt-Tag 2016


Liebesbündniserneuerung am 18.10.2016 am Urheiligtum (Foto: Brehm)

Liebesbündniserneuerung am 18.10.2016 am Urheiligtum (Foto: Brehm)

Hbre. Weit über 600 Pilger haben sich am 18. Oktober 2016 in der Pilgerkirche zur Feier des Festgottesdienstes am Bündnistag der Schönstatt-Bewegung versammelt. Die Verantwortlichen der Schönstatt-Wallfahrt und der internationalen Koordinierungsstelle der Bewegung freuen sich sehr, dass so viele Pilger den Weg nach Schönstatt gefunden haben, obwohl der Tag in diesem Jahr mitten unter der Woche gefeiert wird. Die Pilger erwartet ein international gestalteter Gottesdienst, der über www.schoenstatt-tv.de im Internet übertragen wird. Deshalb spricht Pater Juan Pablo Catoggio, Vorsitzender des Generalpräsidiums, der dem Gottesdienst vorsteht, seine Predigt auch in drei Sprachen. Einige Lieder verwenden lateinische Texte und neben Liedern mit deutschem werden auch Lieder mit spanischem und englischem Text gesungen. Und auch bei der Liebesbündnisfeier am Nachmittag werden alle Texte und Zeugnisse übersetzt.

Neben drei Priestern aus Deutschland waren ein Priester aus Indien, einer aus Kuba und einer aus Argentinien unter den Hauptzelebranten (Foto: Brehm)

Neben drei Priestern aus Deutschland waren ein Priester aus Indien, einer aus Kuba und einer aus Argentinien unter den Hauptzelebranten (Foto: Brehm)

Pater Juan Pablo Catoggio bei der Predigt (Foto: Brehm)

Pater Juan Pablo Catoggio bei der Predigt (Foto: Brehm)

Internationale Perspektive

Aus internationaler Perspektive wolle er zwei Stichworte nennen, die das Leben der Schönstattfamilien in den einzelnen Ländern derzeit prägen, so Pater Juan Pablo Catoggio in seiner Predigt: „Barmherzigkeit und Mission“. Diese beiden Stichworte seien auch Leitschnur für die Bündniserneuerung am heutigen 18. Oktober, an dem sich die Schönstattfamilie an ihren Gründungstag vor 102 Jahren erinnere. Das Ereignis des Liebesbündnisses, eine Begegnung, stehe am Anfang der Schönstatt-Geschichte und jeder möge sich fragen, ob er mit dem Bewusstsein lebe, dass sein Liebesbündnis eine Initiative Gottes im eigenen Leben sei. „Kann ich mit Überzeugung sagen: Mein Liebesbündnis ist auch ein Einbruch, ein Eingreifen Gottes in mein Leben, in meine Geschichte?“, so Pater Catoggio.

Das große Jubiläum 2014 habe die Größe und Weite des Liebesbündnisses gezeigt. „100 Jahre des Liebesbündnisses geben uns die Gewissheit, dass das Liebesbündnis Geschichte macht und noch viel mehr und vor allem Zukunft macht.“ Die vielen Vertreter aus aller Welt hätten auch deutlich gemacht, dass das Liebesbündnis alle Grenzen sprenge und alle Völker, alle Kulturen, alle Generationen ergreife. „Wir haben die Universalität des Bündnisses erfahren und haben erneut gelernt, dass das Liebesbündnis Sendung, Mission ist.“

Bündnis der Barmherzigkeit und Bündnis der Mission

Der Heilige Vater habe mit dem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit einen Schlüssel ins Spiel gebracht, „der den Kern des Evangeliums, aber auch ganz gewiss die Mitte unserer Botschaft vom Liebesbündnis aufgreift: die Barmherzigkeit. Nichts Anderes und nichts Wichtigeres braucht und erwartet unsere Welt von Gott und darum von der Kirche und den Christen.“ Daher erneuere die Schönstatt-Bewegung in diesem Jahr ihr Liebesbündnis in diesem doppelten Sinn: „als Bündnis der Barmherzigkeit und Bündnis der Mission. Für ein barmherziges Schönstatt und für ein missionarisches Schönstatt.“

Zeugnis von Bernadette und Norbert Weweler (l) zu ihren Erfahrungen an der heiligen Pforte (Foto: Brehm)

Zeugnis von Bernadette und Norbert Weweler (l) zu ihren Erfahrungen an der heiligen Pforte (Foto: Brehm)

Zuversicht, dass Jesus den Weg des Aufbruchs mitgeht

Er freue sich sehr, dass hier in der Feier des Schönstatt-Tages, des 18. Oktobers, des Gründungstages Schönstatts, die internationale Erfahrung des Jubiläums weitergehe, sagt Pater Ludwig Güthlein nach dem Gottesdienst. Viele wirkten dabei mit, besonders auch die internationale Koordinierungsstelle mit Schwester M. Cacilda Becker aus Brasilien und Pater Heinrich Walter. „Der Vorsitzende des Generalpräsidiums, Pater Juan Pablo Catoggio, hat uns ein Wort gesagt vom missionarischen Schwung, den das Jubiläum gebracht hat mit dem Wort ‚Schönstatt im Aufbruch‘, das das Memorandum vorgegeben hat“, macht Güthlein deutlich. „Wir haben das als deutsche Schönstatt-Bewegung erfahren dürfen bei unserem Oktober-Treffen am vergangenen Wochenende, dass wir uns zuversichtlich auf diesen Weg des Aufbruchs machen. Das Jahresmotto ‚Er kam hinzu und ging mit ihnen.‘ (Lk 24, 15) das ist unser Vertrauen, in dem der Aufbruch geschieht. Wir rechnen damit, dass er dazu kommt. Wir sind uns da sozusagen sicher.“ Der graphischen Gestaltung des Mottos habe die deutsche Bewegung als Hintergrundfarbe die Farbe des Mantels der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt gegeben. „Unter ihrem Mantel, unter ihrem Schutz, mit ihrer Unterstützung gehen wir in dieses Jahr hinein. Wir machen uns auf den Weg, wir blicken nach vorne in der Zuversicht, er kommt hinzu und wird mit uns gehen.“

Pilgerweg (Foto: Brehm)

Pilgerprozession (Foto: Brehm)

Erneuerung des Liebesbündnisses (Foto: Brehm)

Erneuerung des Liebesbündnisses (Foto: Brehm)

Verbrennen der Krugzettel (Foto: Brehm)

Verbrennen der Krugzettel (Foto: Brehm)

Die Mitglieder der phillippinischen Tanzgruppe kommen aus Koblenz (Foto: Brehm)

Die Mitglieder der phillippinischen Tanzgruppe kommen aus Koblenz (Foto: Brehm)

Zeugnisse und Liebesbündniserneuerung

Bevor die Teilnehmer des Schönstatt-Tages sich wieder in der Pilgerkirche zur Liebesbündnisfeier versammeln, können sie an einem bunten Alternativprogramm teilnehmen. Bei der Liebesbündnisfeier wird durch Video-Clips die Atmosphäre des Jubiläums erneut lebendig. Konkrete Erfahrungen aus dem Jahr der Barmherzigkeit berichten Yolanda aus Ecuador (Einsatz der Schönstatt-Bewegung für Erdbebenopfer), Schwester M. Lisette Seitzer, Burundi (Bericht von Erfahrungen mit der Heiligen Pforte) und Ehepaar Bernadette und Norbert Weweler (Erfahrungen rund um die Heilige Pforte der Barmherzigkeit am Urheiligtum) in kurzen Zeugnissen. Nach einfühlsamen Gebeten geht es in einer Prozession zum Urheiligtum, wo in Deutschland lebende Frauen aus den Philippinen der Gottesmutter einen Blumentanz schenken. Nach der Erneuerung des Liebesbündnisses werden alle „Beiträge zum Gnadenkapital“ im Feuerbecken verbrannt. Besonders in diesem Jahr: Die Beiträge, die Menschen aus der ganzen Welt auf Initiative der internationalen Koordinierungsstelle in den vergangenen Tagen nach Schönstatt gesandt haben. Diese werden ebenfalls im Feuer verbrannt.

Erfahrungen

Sie kenne Schönstatt von klein auf durch ihre Eltern, sagt Katharina Völker aus der Diözese Würzburg. Für sie sei es deshalb „immer ein ganz besonderer Moment hierherzukommen.“ Es sei wichtig mit dem Liebesbündnis zu den Menschen zu gehen, ergänzt ihr Vater. „Auf die Frage, wie das gehen kann, da erhoffen wir uns heute auch einige Anregungen.“ Der 18. Oktober sei für sie ein großer Tag, „weil Schönstatt mir persönlich ganz viel Heimat und Ausrichtung fürs Leben gegeben hat“, sagt Angela Bodenmiller aus Wangen im Allgäu, die mit einem Schönstatt-Tuch ausgestattet, sichtbar zu einer größeren Pilgergruppe gehört. Für Hildegard Beckmann aus Düsseldorf „ist es ganz wichtig, am Bündnistag hier zu sein, um mein Liebesbündnis zu erneuern, Impulse zu bekommen, es wieder neu zu leben.“ Ihr sei es in der heiligen Messe fast so vorgekommen, „als ob der Papst hier gesprochen hätte. Pater Catoggio hat so intensiv über die Barmherzigkeit gesprochen, so wie der Papst eben und außerdem sind beide Argentinier.“

Olga Sylk aus Paraquay, in Bremen lebend, gefallen besonders die Anregungen barmherzig zu sein und der Gedanke, „sich in einer großen Gemeinschaft zu engagieren.“ Annemarie und Manfred Ringelmann aus der Nähe von Maria Rast ist es total wichtig, am heutigen Tag nach Schönstatt zu kommen. „Was der Prediger über die Erbärmlichkeit des Menschen und die Barmherzigkeit Gottes gesprochen hat, das hat uns sehr berührt“, so Frau Ringelmann. Ihr Mann ergänzt, dass es für sie so schön sei, die vielen strahlenden und frohen Gesichter in Schönstatt zu erleben. Günther Heilus aus Hergaz im Allgäu bewegt besonders die Innigkeit, die er hier erlebe, „diese Begegnung mit Gott, so vis-à-vis. Als ich durch die Pforte der Barmherzigkeit gegangen und dann vor dem Allerheiligsten kurz gekniet bin, das war eine sehr persönliche Begegnung.“ Aus dem Tag nehme er die Erfahrung der großen Familie mit, „dieses Erleben eines gemeinsamen Geistes, das Zusammengehören.“ Das sei für die Zukunft sehr aufbauend.

Die Heilige Pforte des Urheiligtums ist noch bis 13. November 2016 geöffnet (Foto: Brehm)

Die Heilige Pforte des Urheiligtums ist noch bis 13. November 2016 geöffnet (Foto: Brehm)


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