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18. Oktober 2016 | Worte des Bewegungsleiters | 

„Wenn man genug Schub hat, kann man mit einem Scheunentor fliegen“


Jahresmotiv 2017 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland (Grafik: Grabowska)

Jahresmotiv 2017 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland (Grafik: Grabowska)

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Schönstatt–Bewegung!

„Wenn man genug Schub hat, kann man mit einem Scheunentor fliegen.“ Dieser Satz eines Lufthansa-Piloten ging mir durch den Kopf, als ich bei der Sonntagsmesse der „Nacht des Heiligtums“ unserer Jugendgemeinschaften dabei sein konnte. Ein neues Kernteam, eine neue Generation hat das Jugendprojekt „Nacht des Heiligtums“ in die Hand genommen. Der Schub, den diese Generation hat, war in den Begegnungen und in der Atmosphäre dieser Gemeinschaft mit Händen zu greifen.

Beim Jubiläum 2014 war es Programm: Eine neue Jugendgeneration wollte an den Start gehen. Und jetzt dürfen wir erleben, dass diese „Generation 2014“ lebendig ist.

Der Pfingstkongress, der die Ausrichtung nach dem Jubiläum in einem Memorandum gebündelt hat, hat der ganzen Schönstatt-Bewegung die Blickrichtung Jugend mit auf den Weg gegeben.

Schönstatt ist eine Bewegung, die immer die Freude und den Ansporn einer noch nicht verwirklichten Zukunft in sich trägt. Mehr wollen, als was jetzt ist und schon irgendwie von selbst geschehen wird, macht uns aus.

Das Lied der Jugendlichen, das zur „Nacht des Heiligtums“ entstanden ist, bringt Lebenssituation und Lebensgefühl zum Ausdruck.

Schönstatt im Aufbruch

Aus dem Memorandum des internationalen Pfingstkongresses 2015

Option für die Jugend

Wir tref fen eine Option für die Jugend. Sie wird konkret in einer bewussten Förderung und Unterstützung unserer Jugendgemeinschaften.

Wir befürworten eine internationale Präsenz der Jugend beim Urheiligtum. Die Dynamik und das missionarische Feuer der Jugend sind Impuls für die gesamte Schönstattfamilie.

Den kompletten Text des Memorandums finden Sie hier: memorandum2015.schoenstatt.de

So viele Fragen, die vor uns sind,
ohnmächtig, hilflos, machtlos und blind.
Wo bleibt der Mensch und wo bleibt der Sinn?
Ich frag mich: Wo geht die Reise hin?

KV: Leinen los, Leinen los, lass dich nicht unterkriegen!
Die Erde bebt, das Geh’n fällt schwer. Jetzt ist Zeit, zu fliegen.
Gemeinsam am Start und mit Sicherheit abenteuerlich, wag ich, was kommt.
Abflug. Hier bin ich.

Wie oft versuch ich, dir zu vertraun,
mein Kreuz zu tragen, nicht abzuhaun.
Gott, deine Liebe ist grenzenlos.
Auch wenn ich scheiter‘: Du siehst mich groß!

Es ist so weit: Es brennt mein Herz!
Ich wag den Sprung, flieg himmelwärts.
Schweres wird leichter, ich seh mit dir klar.
Du bist die Antwort, ich spür‘, es ist wahr!

Mit dir, Maria, bin ich bereit,
Zeugnis zu geben, es ist an der Zeit.
Weltweit verbündet geh‘n wir nie allein.
Als Werkzeug der Liebe stehn wir für dich ein!

„Die Erde bebt, das Geh’n fällt schwer. Jetzt ist Zeit, zu fliegen.“

Herausfordernde Lebensrealität und letzte, tragfähige Antworten. In dem Lied beeindruckt mich der Realismus, mit dem das Ringen um die Meisterung des Lebens und des Alltags zum Ausdruck gebracht wird. Und noch mehr lässt mich  aufhorchen, wie unmittelbar die letzte Verankerung in Gott und in seiner grenzenlosen Liebe gesehen wird.

„Ich wag den Sprung, flieg himmelwärts“, das ist eine „abenteuerliche Sicherheit“ und doch die Antwort darauf, dass „die Erde bebt“. In den letzten Monaten hat zum ersten Mal ein Flugzeug mit seinem Piloten die ganze Erde umrundet, das ohne Auftanken am Boden und ohne Treibstoff  geflogen ist. Es hat sozusagen nur seine Flügel mit Solarzellen ausgebreitet  und allein die Sonnenenergie, das Licht von oben, hat es immer weiterfliegen lassen.

Mit Bemühung und aus eigener Kraft ist die Zeit, in der wir leben, nicht mehr zu bewältigen. Allein, um Klarheit für die eigenen Lebensentscheidungen zu gewinnen, braucht es das „mit dir seh ich klar“. Ein Raum gleich gesinnter Gemeinschaft ist in den letzten Jahren gewachsen. „Weltweit verbündet gehen wir nie allein“, heißt es sogar in dem Lied.

In biblischen Zeiten hat man nicht von Flugzeugen gesprochen. Die Erfahrung des Petrus ist aber erstaunlich ähnlich zu der, wie sie das Lied beschreibt. Wagemutig ist er aus dem Boot gestiegen, um über das Wasser auf Jesus zuzugehen. Vor dem Versinken rettet ihn die entgegengestreckte Hand Jesu, die ihn aus den Fluten zieht.

Jahresmotiv 2017 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland (Grafik: Grabowska)

Jahresmotiv 2017 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland (Grafik: Grabowska)

Unser neues Jahresmotto für 2017:

„Er kam hinzu und ging mit ihnen.“ Lk 24,15

Liebe Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung, das Motto für das nächste Jahr stellt eine biblische Formulierung und eine besondere Begegnung mit Jesus, dem Auferstandenen, in den Mittelpunkt.

In die Weggemeinschaft der Emmausjünger hinein kommt Jesus. Er lässt sich ein auf ihre Fragen und ihre Situation. Fast kommt es einem zu unaufdringlich und verhalten vor. Aber ein Funke hat bereits die Herzen berührt. Der Abend mit Jesus, „als er das Brot brach“, schenkt ihnen brennende Herzen. Sie selber werden Zeugen der österlichen Realität.

Rechnen wir mit brennenden Herzen im kommenden Jahr.

„Die Dynamik und das missionarische Feuer der Jugend sind Impuls für die gesamte Schönstattfamilie“, sagt das Memorandum. Die „Generation 2014“ hat uns in der „Nacht des Heiligtums“ schon einen wunderbaren Auftakt für das Jahr geschenkt, wo die Herzen neu Feuer fangen.

„Es ist Zeit, zu fliegen!“, und dabei werden die Herzen auf jeden Fall schneller schlagen.

Vom Urheiligtum wünsche ich Ihnen allen einen reich gesegneten 18. Oktober 2016

Ihr
P. Ludwig Güthlein
Schönstatt-Bewegung Deutschland


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