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23. September 2016 | Deutschland | 

Dritter Pilgermarsch vom Rottenburger Dom zum Heiligtum auf der Liebfrauenhöhe


Schönstatt-Pilgermarsch unter dem "Kreuz der Einheit" (Foto: Steiner)

Schönstatt-Pilgermarsch unter dem "Kreuz der Einheit" (Foto: Steiner)

Am Samstag, den 10. September war es wieder soweit, dass sich 66 Pilger zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren vom Rottenburger Dom zur Liebfrauenhöhe aufmachten. Diesmal lehnte sich das Motto an das Thema des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit an und hieß „Durch heilige Pforten, Wege der Barmherzigkeit gehen“. Heilige Pforten durchschritten die Pilger im Dom und in der Wallfahrtskirche Weggental in Rottenburg, sowie im Heiligtum und der Krönungskirche auf der Liebfrauenhöhe. Lesen Sie den Bericht von Alois Steiner.

Das Pilgerkreuz der Einheit wird immer vorne voraus getragen (Foto A. Steiner)

Das Pilgerkreuz der Einheit wird immer vorne voraus getragen (Foto A. Steiner)

Durch heilige Pforten, Wege der Barmherzigkeit gehen

Alois Steiner. Das Thema Barmherzigkeit wurde beim Pilgermarsch vom Rottenburger Dom zum Heiligtum auf der Liebfrauenhöhe in fünf Stationen betrachtet und Impulse mit auf den Weg gegeben.

1. Station im Dom: H. Bausenhart hielt ein Statement über den Einführungsvortrag von Papst Franziskus zum Hl. Jahr der Barmherzigkeit und gab folgende Impulse mit auf den Weg:  „Wo habe ich Barmherzigkeit Gottes erfahren und wo benötigen wir sie“. Eine Teilnehmerin hat folgende Gedanken mit auf den Weg genommen und berichtet: „Pilgern auch als Weg der Barmherzigkeit sehen. Papst Franziskus hat uns das Jahr der Barmherzigkeit geschenkt, damit wir hellhörig für die Barmherzigkeit werden und sie in den Alltag mit hinein nehmen. Barmherzigkeit = Gerechtigkeit plus LIEBE mit Verzeihung und ein Auge zudrücken zu können. Barmherzigkeit ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk.“

Am Schönstatt-Tuch kann man die Pilgergruppe gut erkennen (Foto: A. Steiner)

Am Schönstatt-Tuch kann man die Pilgergruppe gut erkennen (Foto: A. Steiner)

Die wohlverdiente Pause (Foto A. Steiner)

Die wohlverdiente Pause (Foto A. Steiner)

Silia geht barfuß den Pilgerweg auf Asphalt, Stoppeln und Schotter (Foto A. Steiner)

Silia geht barfuß den Pilgerweg auf Asphalt, Stoppeln und Schotter (Foto A. Steiner)

2. Station in der Weggentalkirche: Frau Bausenhart verteilte ein Band und eine Karte auf der die Werke der Barmherzigkeit zu lesen standen und referierte über die Fähigkeit, Barmherzigkeit annehmen zu können. Dabei wurde der Impuls „Wo habe ich Barmherzigkeit erfahren“ den Pilgern mit auf den Weg gegeben.

3. Station auf dem Friedhof in Remmingsheim: Schwester M. Irena erzählte von ihrer Flüchtlingsarbeit auf der Liebfrauenhöhe und berichtete von zwei Lebensschicksalen zweier Flüchtlinge, die sie betreut hat. Es folgte die Frage: wie können wir Barmherzigkeit und Liebe den Menschen gegenüber zeigen, die eine große Not erlebt haben.

4. Station in der evangelischen Kirche in Wolfenhausen: Frau Kiefer berichtete, wie die Werke der Barmherzigkeit als Anregungen im eigenen Umfeld konkret werden können. Abschließend lud sie dazu ein, auf dem letzten Wegabschnitt, Menschen, die ein konkretes Handeln bedürfen, mit auf den Weg zu nehmen und der Gottesmutter ins Heiligtum zu bringen.

5. Station im Heiligtum auf der Liebfrauenhöhe: bei der fünften und letzten Station bedankte sich Schw. M. Ilga im Heiligtum, dass alle trotz großer Hitze gut angekommen sind. Eine Teilnehmerin erzählt: Ich war von Herzen dankbar, dass alle gesund auf der LH angekommen sind. Mir ist das Jahr der Barmherzigkeit nochmals richtig nahe gekommen. Vielleicht auch wegen der Wiederholungen an allen Stationen.

Der Hl. Geist konnte wirken

Bemerkenswert ist, dass diesmal viele neue Gesichter und vor allem viele Jugendliche und junge Erwachsene teilgenommen haben, die den Pilgermarsch mit spontan gesungenen Liedern geprägt haben. Der Hl. Geist konnte wirken. Nicht die ganze Strecke war Punkt für Punkt durchorganisiert, sondern Freiraum für Gesang und freies Gebet waren möglich. Vor allem aber war Platz für das persönliche Gespräch, auf das die Pilger besonders großen Wert legten. Zudem zeigte sich auch, dass nicht immer der Weg gegangen werden muss, der geplant war. Denn unmittelbar beim Beginn des Weges musste wegen einer Sperrung in der Stadt Rottenburg ein Alternativweg gesucht werden, der sich schließlich als viel schöner zeigte, wie der geplante. Ebenso wurde bei der letzten Etappe, der schattige Wald bevorzugt, um der großen Sommerhitze auszuweichen.

Den Pilgermarsch zusammenfassend schrieb eine Teilnehmerin: „Rückblickend kann ich sagen, dass es für mich ein richtig schöner Pilgerweg war. Ich hatte viele schöne und auch tiefe Gespräche mit verschiedenen Teilnehmern. Es hat mich sehr erstaunt wie sich ‚fremde‘ Menschen öffnen. Der Pilgermarsch war auf alle Fälle eine starke Sache im Jahr der Barmherzigkeit. Wir waren barmherzig unterwegs und durften Barmherzigkeit empfangen.“

Letztlich wurden zum Schluss die Pilger für all die Mühen mit einem deftigen schwäbischen Vesper und einem Abschlussgottesdienst mit Kardinal Rauber belohnt, der von einer frei zusammengestellten Musikgruppe gestaltet wurde.


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