Nachrichten

7. Juli 2016 | Miteinander für Europa | 

„Miteinander“-Treffen der Schönstatt-Bewegung am 3. Juli 2016 in München


Pater Ludwig Güthlein und Schwester Vernita Weiss sammeln Eindrücke vom Treffen "Miteinander für Europa" (Foto: Troxler)

Pater Ludwig Güthlein und Schwester Vernita Weiss sammeln Eindrücke vom Treffen "Miteinander für Europa" (Foto: Troxler)

Sr. Lioba Ruprecht, P. Hans-Martin Samiez. Wir waren erstaunt. 80 Mitwirkende aus der Schönstattbewegung fanden sich am Sonntag, 3. Juli 2016, zu einem Dankesgottesdienst im Schönstattzentrum München ein. Das ganze Wochenende über hatten Christinnen und Christen die Stadt München in Atem gehalten. 1.700 Leitungspersönlichkeiten aus verschiedensten Kommunitäten, Gemeinschaften, Bewegungen und Initiativen der großen christlichen Kirchen waren zu einem Kongress im Circus-Krone-Bau zusammen. Am Samstag trafen sich 5.000 Menschen zu einer Kundgebung von Miteinander für Europa auf dem Münchner Karlplatz. 90 Schönstätter nahmen am Kongress teil. Bis zu 120 Schönstätter beteiligten sich an der Organisation und Durchführung von Kongress und Kundgebung.

Am Beginn des Treffens stand ein Dankgottesdienst (Foto: Troxler)

Am Beginn des Treffens stand ein Dankgottesdienst (Foto: Troxler)

Erfahrungen austauschen

Die Atmosphäre der Tage des Kongresses „Miteinander für Europa“, so empfanden es die Beteiligten, fand am Sonntagmorgen in Klein-Schönstatt Fortsetzung. Schönstätter aus Deutschland, der Schweiz und Österreich dankten in der hl. Messe Gott für die Erfahrung der vergangenen Tage. Pater Güthlein lud ein, die persönlichen Erlebnisse und die inhaltlichen Impulse der vergangenen Tage zu bedenken.

Beim gemeinsamen Brunch, bei dem es nicht nur Münchner Weißwürste mit Brezeln, sondern noch viele andere Köstlichkeiten gab, war die Möglichkeit, alles miteinander auszutauschen. Die Echos ergaben ein buntes Bild des Erlebten: die Geschwisterlichkeit, der gemeinsam erfahrene Glaube, Begegnungen, überraschende Hilfestellungen, Wertschätzung, Horizonterweiterung. Es gab Ermutigung wider die Ängstlichkeit, die Anregung Brücken zu bauen statt Mauern, das Erlebnis, dass es miteinander geht und zwar miteinander mit Maria, und Impulse, Trauer und Tränen zuzulassen und gleichzeitig mutig auf Zukunft ausgerichtet sein und zur Versöhnung beizutragen. Die Tage in München wurden für das Netzwerk „Miteinander für Europa“ als ein Wachstumsring erlebt, aber auch für die Schönstatt-Bewegung. Es entstand ein neuer Blick auf die konkrete Aufgabe vor Ort und die Sehnsucht nach wachsender Einheit. „Wir verändern das Gesicht Europas!“ – diese Erkenntnis beflügelt und zeigt die Richtung.

Versammlung und Auswertung beim Brunch (Foto: Troxler)

Versammlung und Auswertung beim Brunch (Foto: Troxler)

Eindrücke und Gedanken werden festgehalten (Foto: Troxler)

Eindrücke und Gedanken werden festgehalten (Foto: Troxler)

Pater Michael Johannes Marmann ist bewegt von der Geschichte des Miteinanders und der Möglichkeit das Charisma Schönstatts einzubringen (Foto: Troxler)

Pater Michael Johannes Marmann ist bewegt von der Geschichte des Miteinanders und der Möglichkeit das Charisma Schönstatts einzubringen (Foto: Troxler)

Wir wurden wahrgenommen. Wir haben mitgetragen.

„Wir haben Schönstatt als Familie erlebt und sind stolz auf alles, was Einzelne im Vordergrund und Hintergrund beigetragen haben. Wir erlebten, dass wir wichtig sind und „dazwischen“ waren. Pater Heinrich Walter, der den Schluss der Kundgebung moderierte, Sr. M. Vernita, die den gemeinsamen Teil am Freitagvormittag mitmoderierte und die großartige Abendveranstaltung „Manege frei“ vorbereitet hatte, viele Schönstätter in den Podien und Foren, machten deutlich, dass wir mittun und uns einbringen.

Eine Sendung für das Miteinander

Pater Michael Johannes Marmann, der von 1999 an den Weg des Miteinanders der Bewegungen begleitete, sah diese Tage als eine Bestätigung, dass der eingeschlagene Weg der richtige war. Schönstatt habe eine Sendung für das Miteinander der geistlichen Bewegungen. Die Begegnung mit verschiedenen Spiritualitäten ließ die eigene Spiritualität wieder neu aufscheinen als eine Spiritualität der Freiheit und der Begegnung.

Bedeutsam war, dass Thomas Römer, Leiter des CVJM in München, am Ende des ersten Plenums das „mit Maria“ ins Wort brachte. „Mit Maria sagen wir ja zum Einsatz für die christliche Seele Europas. Mit Maria und wie sie brechen wir dazu auf.“ Die Erfahrung „Maria trennt nicht, sie eint!“, war für viele der Teilnehmenden stark. Das miteinander Beten, die Art und Weise des Lobpreises, die offenen Begegnungen der Teilnehmer an den Kongresstagen, die Gespräche mit den Menschen auf der Straße, in der U-Bahn, die Kundgebung am Samstagmittag mit der Erfahrung, dass die verschiedenen Sprachen nicht störten, drückte die Erfahrung vieler aus.

Schlüssel und Bündniskultur

Was will der Hl. Geist jetzt von uns? Wir haben uns selbst ein Stück neu entdeckt und sind nun motiviert, weiterzugehen. In einem der Ökumenischen Gottesdienste war die starke Erfahrung der Gemeinsamkeit unter dem Kreuz.

Den Schlüssel, den jeder der Teilnehmer am Stachus erhalten hatte, könnten Schönstätter an einem Anhänger mit der Aufschrift „Bündniskultur“ befestigen. Die Tage in München waren Ermutigung zum Schritt in die Zukunft, „ein Schritt in die richtige Richtung“. Im Bündnis der Liebe feiern wir das Christusereignis, gehen wir mutig nach außen, helfen wir mit zur Versöhnung und bauen mit an der Zukunft – Gemeinsam für Europa.

Erfahrungen, Einsichten, Aussichten

Eine lexikale Zusammenstellung von Erfahrungen, Einsichten, Aussichten und Erlebtem bei Kongress und Kundgebung

  • Ängstlichkeit verschwand.
  • Begegnung ist die Währung der Ökumene.
  • Bewegungen bewegen.
  • Brücken: Wir haben während dieser Tage gelernt Gemeinsames zu lieben.
  • Charismen schenken Kraft zu handeln.
  • Christen: Wir haben eine gemeinsame Mitte, Jesus Christus.
  • Dialog entsteht aus Versöhnung.
  • geboren werden: Neuanfang im eigenen Christsein.
  • gefragt: keine Massenveranstaltung.
  • Geist: war dabei.
  • Herz: der eigentliche Ort von Ökumene
  • Hilfestellung: Jeder fühlte sich verantwortlich.
  • Hoffnung: Vorbereitung und Verlauf von Kongress und Kundgebung motivieren uns, unser Christsein zu zeigen.
  • Horizonterweiterung: Ökumene macht Spaß.
  • Investment: Tiefe Begegnungen sind mit keinem Geld der Welt bezahlbar.
  • Kleingruppengebet: Geht doch!
  • Kreativität: Markenzeichen des Netzwerkes „Miteinander für Europa“.
  • Maria: Ihre Person und ihre Wirksamkeit sind keine Tabus im Gespräch mit evangelischen Christinnen und Christen.
  • Mauern wurden durch Brücken ersetzt.
  • München: Die Stadt gewinnt gewaltig durch das Zeugnis von uns Christinnen und Christen.
  • Regen bringt Segen.
  • Schönheit: Gerne nehmen wir den anderen wahr.
  • Segen war spürbar.
  • Sehnsucht nach noch mehr Einheit.
  • Tisch: Gemeinsames Brotbrechen soll Thema bleiben.
  • Toleranz braucht Übung.
  • Überraschend, wie alles zusammen funktionierte.
  • Vielfältigkeit ist die Schwester von Kreativität.
  • Wachstumsring für die Schönstattbewegung
  • Zukunft hat stattgefunden.
  • Zusammen ist es gelungen.

Schönstatt kann Ökumene

Ein Fazit: Wir sind Teil von etwas Großem. Und: Schönstatt kann Ökumene. Und schnell stellt sich die Frage: Was macht Schönstatt – gemeinsam mit dem Miteinander für Europa - mit Blick auf das Reformationsjubiläum im nächsten Jahr?


Top