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4. Juni 2016 | Rund ums Urheiligtum | 

Für andere da sein wollen - Beerdigungsfeier von Hans Hampl in der Anbetungskirche in Schönstatt


Nachruf Hans Hampl (Foto: Neiser)

Cbre. Ohne eigenes Zutun habe es sich wunderbar gefügt, dass das Requiem für Hans Hampl in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt in Vallendar stattfinden könne, sagte Schönstatt-Pater Peter Nöthen, der diesen Begräbnisgottesdienst feierte. So finde diese hl. Messe nahe dem Begräbnisort des Gründers Schönstatts statt, für dessen Werk Hans Hampl seine Lebenskraft gegeben habe. Zusammen mit seiner Frau sei er als Mitglied des ersten Kurses des Institutes der Schönstattfamilien zum „Grundstein des Schönstatt-Familienwerkes“ geworden. „Es war immer seine Sehnsucht, für andere da zu sein, ihnen eine Hilfe zu sein. Das hat die Gottesmutter in ihm verwirklicht.“ Dieser Gottesdienst in dieser symbolträchtigen Kirche sei auch ein Dank an den dreieinen Gott für all das, was er durch Hans Hampl gewirkt habe und auch ein Dank für alle Gaben, Führungen und Prägungen, die Gott ihm geschenkt und die Hans Hampl für andere, vor allem auch als Lehrer und Rektor der Grundschule in Vallendar, eingesetzt habe, so Pater Nöthen.

Requiem für Hans Hampl in der Dreifaltigkeitskirche, Vallendar, Berg Schönstatt (Foto: Brehm)

Requiem für Hans Hampl in der Dreifaltigkeitskirche, Vallendar, Berg Schönstatt (Foto: Brehm)

Predigt: Schönstatt-Pater Peter Nöthen (Foto: Brehm)

Predigt: Schönstatt-Pater Peter Nöthen (Foto: Brehm)

Elisabeth und Bernhard Neiser, Generalobere Institur der Schönstattfamilien (Foto: Brehm)

Elisabeth und Bernhard Neiser, Generalobere Institur der Schönstattfamilien (Foto: Brehm)

Das Angebot Gottes und die Antwort des Menschen

„Wir bringen unseren Dank in der heiligen Eucharistie, die Hans Hampl so viel bedeutete“, betonte Nöthen in seiner  Predigt. Sogar kurz vor seinem Tod habe er noch eine Hausmesse feiern und die heilige Eucharistie empfangen dürfen. Jede Heilige Messe sei ein Bundesgeschehen. Dabei stelle Gott sich dem Menschen zur Verfügung und der Mensch dürfe Antwort darauf geben. Das Tun Gottes sei die eine Seite. „Die andere Seite sind wir, Gottes freie Mitarbeiter, gerufen, nach seinen Absichten mit uns und der Welt Ausschau zu halten“, so der Schönstatt-Pater. „Dieses beiderseitige ‚Abkommen‘: Gottes Angebot und die Antwort des Menschen ist Herrn Hampls Lebensgeheimnis gewesen, aus dem er gelebt hat, auch nach seinem Schlaganfall 2005, dessen Folgen er mit großem Mut und Geduld bewältigt hat.“

Gottes Zuwendung erfahren

Was Hans Hampl von seinem Elternhaus mitbekommen habe, habe seine Intensivierung durch die Begegnung mit der Gottesmutter von Schönstatt und dem Schönstatt-Heiligtum erfahren. „Dort hat er, der als Kind Vertreibung erlebt hat, Gottes Zuwendung neu und tief erfahren, und darauf die Antwort seiner täglichen Hingabe geben“, so der Prediger weiter. „Wir können ihm sicher eine große Freude bereiten, wenn wir uns auf die Grundausrichtung unseres Leben besinnen und unser Leben als Antwort auf das Angebot des Dreifaltigen Gottes verstehen“, schloss Pater Nöthen seine Ansprache.

Heimat schaffen für die Schönstatt-Familienbewegung

Ehepaar Elisabeth und Bernhard Neiser, Generaloberenfamilie des Institus der Schönstattfamilien, zeichneten Hans Hampl als einen Menschen, der tief durchdrungen gewesen sei von dem Gedanken, dass „eine weltweite Familienbewegung einen inneren Kern braucht, der die Spiritualität Schönstatts in außergewöhnlicher Weise garantieren kann.“ Deshalb sei es ihm auch so wichtig gewesen, für diese Gemeinschaft Heimat zu schaffen am Ort Schönstatt, einen Ort zu finden, an dem sich die Geistigkeit, die Kraftquelle und das Gemeinschaftsleben konzentrieren könnten.

Für die Verwirklichung dieses Wunsches habe er sich jahrzehntelang in Dienst nehmen lassen, sagte Bernhard Neiser: der Kauf von Haus Nazareth, der Bau des Heiligtums der Familie und des Hauses der Familie, langjährige Leitungstätigkeit im Institut, sowie die Einführung junger Familien in Geist und Mission der Gemeinschaft. „Das, was für uns Schönstattfamilien heute Berg Nazareth bedeutet, haben Sie, Herr Hampl, entscheidend geprägt“, so Elisabeth Neiser, die mit dem Dank schloss: „Für all Ihre Zuversicht, Ihr großes Vertrauen auf die Wirkmacht der Gottesmutter und für Ihre Treue zu Person und Wort unseres Gründers Pater Kentenich sagen wir ihnen heute von Herzen: DANKE.“

Maria Wolff, Eberbach (Foto: Brehm)

Maria Wolff, Eberbach (Foto: Brehm)

Horst Meyer, Paderborn (Foto: Brehm)

Horst Meyer, Paderborn (Foto: Brehm)

Respektvoll und emporbildend

Maria Wolff, Eberbach, gemeinsam mit ihrem Mann Ulrich derzeit als Regionalobere in Deutschland verantwortlich, dankte Hans Hampl und seiner Frau für deren langjährige Verantwortungsübernahme ebenfalls als Regionalobere des Institutes in Deutschland. Hans Hampl sei immer respektvoll, emporbildend mit den Menschen umgegangen, dazu „ausgesprochen gebildet und kompetent.“ Als besonders eindrucksvoll schilderte Maria Wolff, dass Hampl seine langen Krankheitsjahre ohne Wehklagen, ohne Hadern mit Gott ertragen habe. „Wir erlebten, was eine von Krankheit gezeichnete Person ausstrahlt, wenn sie im Liebesbündnis und in der Sendung des Instituts gewachsen ist“. Bei einem ihrer letzten Treffen habe sie ihn weit und offen erlebt, geduldig, anspruchslos und heiter: „Ich sehe manches inzwischen etwas anders, etwas lockerer“, habe er schmunzelnd gesagt.

Dein Leben ist gewandelt, nicht genommen

Nach der von Auferstehungsgedanken und –musik bestimmten Messe, in der der Sarg auf Wunsch des Verstorbenen in der Kirche mit dabei war, wurde Hans Hampl unter großer Anteilnahme von Nachbarn, Freunden, des früheren Kollegiums der Grundschule Vallendar und von Familien aus der Schönstatt-Familienbewegung und besonders aus dem Institut der Schönstattfamilien, auf dem Vallendarer Friedhof beigesetzt. Horst Meyer, Paderborn, Kursmitglied von Ehepaar Hampl, erinnerte am offenen Grab daran, dass Hans Hampl nicht wirklich weg sei: „Dein Leben ist gewandelt, nicht genommen“. Dank wolle er ihm sagen für seinen Einsatz, seine Klarheit, seine stete Zuverlässigkeit, seine Wärme und Überzeugungskraft, die nie vieler Worte bedurft hätte. Vorsehungsgläubig und dankbar deutete die Beerdigungsgemeinde das Wetter: während düstere Wolken am Morgen nichts Gutes ahnen ließen und starke Regenfälle nach der Beerdigung niedergingen, schien während des Requiems und während der Zeit auf dem Friedhof eine milde, schon länger nicht mehr dagewesene Sommersonne – ein hoffnungsvoll stimmendes Zeichen des Himmels …


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