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28. Mai 2016 | Katholikentag | 

Den Ehealltag in die Eucharistie einbringen - Segnungsgottesdienst für Paare


Paar- und Familiensegen (Foto: Brehm)

Paar- und Familiensegen (Foto: Brehm)

Cbre/Hbre. In der ältesten katholischen Kirche Leipzigs, St. Laurentius, trafen sich zur Abendstunde im Rahmen des Katholikentages etwa 60 Paare zu einem Segnungsgottesdienst. Diese Initiative der Schönstatt-Bewegung habe der Katholikentag gerne aufgegriffen, sagte ein Vertreter des Organisationsteams zu Beginn des Gottesdienstes, den Bischof Wolfgang Ipolt, Görlitz, Weihbischof Herwig Gössl, Bamberg, sowie die beiden Schönstattpatres Pater Elmar Busse, Dernbach, und Pater Otto Amberger, Vallendar, mit den Paaren feierte.

Ehepaar Karin und Kuno Leibold heißen die Paare willkommen (Foto: Brehm)

Ehepaar Karin und Kuno Leibold heißen die Paare willkommen (Foto: Brehm)

Pater Otto Amberger, Weihbischof Herwig Gössl, Bischof Wolfgang Ipolt, Pater Elmar Busse (v.l.) (Foto: Brehm)

Pater Otto Amberger, Weihbischof Herwig Gössl, Bischof Wolfgang Ipolt, Pater Elmar Busse (v.l.) (Foto: Brehm)

Etwa 60 Paare sind zum Segnungsgottesdienst gekommen (Foto: Brehm)

Etwa 60 Paare sind zum Segnungsgottesdienst gekommen (Foto: Brehm)

Weihbischof Gössl: "Liebe ohne Leid wird oberflächlich" (Foto: Brehm)

Weihbischof Gössl: "Liebe ohne Leid wird oberflächlich" (Foto: Brehm)

Gerne wird das Segensangebot angenommen (Foto: Brehm)

Gerne wird das Segensangebot angenommen (Foto: Brehm)

Durch den Ehepartner Gottes Liebe wahrnehmen

Eucharistie feiern als Ehepaar, den Ehealltag in die Eucharistie einbringen, das solle in dieser Stunde im Vordergrund stehen, brachten Karin und Kuno Leibold bei der Begrüßung der Teilnehmer zum Ausdruck. So war auch direkt beim sich anschließenden Kyrie die Überlegung: „Haben wir durch den Ehepartner Gottes Liebe wahrgenommen? Wie haben wir darauf geantwortet?“ Der Gedanke in diesem Zusammenhang, „wenn wir Wüstenzeiten haben, bleibt Gott an unserer Seite“, war eine ermutigende Zusage.

Wilfried Röhrig, Carolin Ankenbauer, Amin Jan Sayed gestalteten den Gottesdienst musikalisch und sangen Liebeslieder von der neuen CD „Trag mich“, deren Texte ausnehmend gut auf die Ehepaarsituation passten.

Persönlich formulierte Fürbitten

Ehepaar Renner aus Lohr fand es wunderschön, dass die Fürbitten nicht vorformuliert waren, sondern die Paare angeregt wurden, sich jeweils Gedanken darüber zu machen, welche persönlichen Bitten, Bitten zum Wohl des Partners, der eigenen Familie, zum Wohl von Menschen aus dem eigenen Umfeld und für Unfälle, Katastrophen und Schicksalsschläge sie vor Gott tragen wollen.

Bei der Gabenbereitung wurden die Paare aufgefordert, ihre Ängste, Sehnsüchte, Freuden und Sorgen auf den Altar zu legen und Gott zur Wandlung zu überlassen.

„Es gibt nicht den vollkommenen Menschen, und ich bin es auch nicht!“

Weihbischof Gössl erinnerte in seiner Predigt, dass Udo Jürgen einst seiner Tochter, die langsam flügge wurde, ein Lied gewidmet habe mit dem Titel: „Ich wünsch dir Liebe ohne Leiden.“ Ein verständlicher Wunsch, wie der Bischof meinte. Nur an der Realität vorbei. „Überall, wo Menschen lieben, leiden sie auch“, so der Bischof. „Sie leiden an Krankheit, Enttäuschung am anderen Menschen, das Spüren von Distanz, Eigenwillen, Launen, Verletzungen.“ Wer Liebe ohne Leid suche, bleibe oberflächlich.

Die Tageslesung aus dem Petrusbrief rate, „seid besonnen, nüchtern und betet“. Sie drücke damit aus, einen klaren Kopf zu behalten beim Blick auf den geliebten Menschen. „Es gibt nicht den vollkommenen Menschen, und ich bin es auch nicht!“, so der Bischof. Seht, da ist der Mensch mit seinen Begabungen und Schwächen. Es ist mir aufgegebene, sowohl meine eigenen Fähigkeiten und Grenzen anzuerkennen als auch die meines Partners.

Das Gebet mit und für den Partner bezeichnete der Bischof als Schlüssel für den Weg durch Freude und Leid. Das Gebet ohne geschäftsmäßige Hintergedanken und mit vergebungsbereitem Herzen. Die Liebe suche sich nicht nur die schönen Seiten aus, das gelte für die Ehe und die Familie ebenso wie für Freundschaften und Gemeinde.  Dazu würde die Eucharistie Kraft und Mut machen. Eheleute seien berufen, Gottes Liebe sichtbar und erfahrbar zu machen, diese Berufung verdichte sich im Ehesakrament. Bischof Gössl ist überzeugt, es gibt keine Liebe ohne Leid, aber mit dem Ausblick über das Leid hinaus.

Ehepaarsegen

Als zum Schluss angeboten wird, man könne sich als Paar segnen lassen, strömen spontan die Paare nach vorne und nehmen das Angebot gerne an. Auch die Bischöfe genießen es sichtlich mit den Paaren kurz ins Gespräch zu kommen und ihnen ihren Segen auf den persönlichen Lebensweg mitgeben zu dürfen. Im Anschluss waren die Paare von der örtlichen Gemeinde zu einem Umtrunk eingeladen, was einige Paare gerne zur Begegnung nutzen.


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