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27. Mai 2016 | Katholikentag | 

#Maria-weil Gott den Menschen fragt - Ökumenische Marienfeier in der Bethlehemkirche


Eröffnung der Ökumenischen Marienfeier (Foto: Brehm)

Eröffnung der Ökumenischen Marienfeier (Foto: Brehm)

Cbre. Gleich vier geistliche Gemeinschaften aus verschiedenen Kirchen haben zusammengearbeitet, um eine bewegende ökumenische Marienfeier für interessierte Katholikentagsteilnehmer zu gestalten: die Fokolar-Bewegung, die Christusbruderschaft Selbitz, die Gemeinschaft Emmanuel und die Schönstatt-Bewegung. In gelungenem Wechsel von Liedern und Texten wurden Stationen aus dem Leben Marias aufgegriffen und für den heutigen Menschen durchsichtig gemacht. Die etwa 100 Teilnehmer erlebten in der Kirche der evangelischen Bethlehem-Gemeinde eine Feier, die die Teilnehmer gegen Ende eines übervollen Katholikentag-Tages zur Ruhe, in die Tiefe und ins Gebet brachte.

Verkündigung: Schwester Nicole Grochowina, Christusbruderschaft Selbitz(Foto: Brehm)

Verkündigung: Schwester Nicole Grochowina, Christusbruderschaft Selbitz(Foto: Brehm)

Gut 100 Teilnehmer sind gekommen (Foto: Brehm)

Gut 100 Teilnehmer sind gekommen (Foto: Brehm)

Abschlussgebet und Segen (Foto: Brehm)

Abschlussgebet und Segen (Foto: Brehm)

Angefragt

Angefragt war das Wort, das über dem Evangelium der Verkündigung stand. Maria wurde angefragt und sofort wurde diese Situation ins eigene Leben übersetzt: „Wo werde ich angefragt? „Hinter jedem Angefragt Sein dürfen wir die Stimme Gottes entdecken. Jede Frage, jedes Hören führt zur Menschwerdung Gottes, führt dazu, dass unser Leben göttlicher und dadurch menschlicher wird.“

Begleitet von einem Sololied von Schwester M. Tabea Platzer, Schönstatt-Bewegung waren die Teilnehmer eingeladen, eine Kerze aufzustellen und ihre Situationen des Angefragt Werdens ins Licht zu stellen. „Gott, du bist so unbegreiflich! Gott, wer könnte dich begreifen und versteh‘n … Es soll mir genügen: Du willst immer unser Heil. Du, mein Gott! Dir will ich vertrau‘n und fest auf dich bau‘n. Deine Wege will ich geh‘n und in Treue zu dir steh‘n. Du unbegreiflicher Gott! Ich traue dir!“ Dieses Lied ging vielen unter die Haut. „Gerade durch die derzeitig verworrene Weltsituation und die vielen Menschen, die fragen: ‚Wo ist da Gott?‘ ging mir neu auf, welche Antwort ich auch geben könnte, statt immer neu diese nicht zu lösenden Frage zu stellen, meinte eine junge Frau nach der Marienfeier. „Es geht darum, dass ich mich weiterhin an Gott halte und ihm vertraue, auch wenn ich vieles nicht verstehe.“

Mit Maria unter dem Kreuz

Zum Johannesevangelium „Maria steht unter dem Kreuz und Jesus schenkt sie Johannes als Mutter“, wurde ein schlichtes Tuch über den einfachen Kreuzbalken gehängt, der in der Mitte des Altarraumes aufragte. Schwester Nicole Grochowina von der Christusbruderschaft Selbitz beschrieb in ihrer Verkündigung in eindringlichen Worten, was es heißt mit Maria unter dem Kreuz zu stehen: von der Furcht und dem Sterben niedergedrückt zu werden, von vielen Fragen gemartert zu werden, die Einsamkeit auszuhalten. „Aber unter dem Kreuz geschieht noch mehr“, so Sr. Nicole. „Ich bekenne mit Maria: ich bleibe hier, ich folge dir nach, weil ich glaube, dass es stimmt, was du mir versprochen hast. Ich bleibe, auch wenn es mir das Herz zerbricht. Ich folge dir in bockiger Treue, weil du Worte ewigen Lebens hast!“

Mit Maria aufbrechen

Das Magnificat, der Lobpreis Mariens auf Gottes Güte war zuerst der Sologesang Mariens über ihre ureigenen Erfahrungen mit Gott, mit der Zeit wurde er zum Grundakkord christlichen Lebens. Immer dann, wenn Gottes Treue erfahrbar wird. Nicht mehr der Mensch allein, sondern Gottes Geist verbindet sich mit dem Menschen und steckt andere noch mit an. „So hat sich die Kirche Mariens Lobpreis zu eigen gemacht und er klingt weiter für die Menschen, die sich von Gott anfragen lassen.“ Dieser Schlusssatz bewahrheitete sich im begeisterten Singen und Klatschen der Teilnehmer im Schlusslied des Magnificat. Dass viele hier wieder neue Freude am Angefragt Werden durch Gott gefunden hatten, war spürbar und hörbar.

Dass es nicht nur Arbeit war, diese ökumenische Marienfeier gemeinsam vorzubereiten, sondern ein bewegendes Erlebnis von Gemeinschaft, Wertschätzung und Freude am Charisma des anderen, da waren sich die Veranstalter am Ende der Feier einig.


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