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29. April 2016 | Rund ums Urheiligtum | 

Die Pforte der Barmherzigkeit zweimal durchschreiten – Barmherzigkeit empfangen und weiterschenken


Bündniserneuerung an der Pforte der Barmherzigkeit in Schönstatt (Foto: Schoenstatt-tv)

Bündniserneuerung an der Pforte der Barmherzigkeit in Schönstatt (Foto: Schoenstatt-tv)

Hbre. Ganz international gefeiert wurde die Bündnisfeier am 18. April 2016, die traditionell mit einem Bündnisgottesdienst in der Pilgerkirche Schönstatt begann und nach einer Lichterprozession mit der Feier der Erneuerung des Liebesbündnisses am Urheiligtum, der Gnadenkapelle am Ort Vallendar-Schönstatt, endete. Zu den vielen Mitgliedern und Freunden der Schönstatt-Bewegung, die in Vallendar wohnen oder aus der näheren und weiteren Umgebung gekommen waren, kamen Priester aus dem Kongo, Nigeria, Südafrika und Tschechien. Darüber hinaus waren mit den Teilnehmerinnen einer internationalen Schulungstagung der Schönstätter Marienschwestern, die den feierlichen Bündnisgottesdienst musikalisch mit Liedern in verschiedenen Sprachen mitgestalteten, etliche weitere Länder vertreten.

Begrüßung in der Pilgerkirche durch Pater Ludwig Güthlein (Foto: Pilgerzentrale)

Begrüßung in der Pilgerkirche durch Pater Ludwig Güthlein (Foto: Pilgerzentrale)

Schwestern der internationalen Schulungstagung gestalteten den Gottesdienst mit (Foto: Pilgerzentrale)

Schwestern der internationalen Schulungstagung gestalteten den Gottesdienst mit (Foto: Pilgerzentrale)

Predigt: Dr. Bernd Biberger, Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern (Foto: Pilgerzentrale)

Predigt: Dr. Bernd Biberger, Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern (Foto: Pilgerzentrale)

International gestalteter Gottesdienst

Der Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, Pater Ludwig Güthlein, freute sich, als Hauptzelebranten Dr. Bernd Biberger, den Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern, begrüßen zu können. Außerdem hieß er auch alle die ganz herzlich willkommen, die aufgrund der Übertragung des Gottesdienstes durch Schoenstatt-TV (www.schoenstatt-tv.de) die Bündnismesse in aller Welt am Bildschirm mitfeiern konnten. Die Fürbitten für die Not so vieler Menschen, um Kraft und Segen für Papst Franziskus, die Regierenden, die Flüchtlinge und die von Erdbeben Betroffenen, für die internationale Schönstattfamilie, für alle Menschen, die nach dem Sinn ihres Lebens suchen sowie für die Heiligsprechung von Pater Kentenich erfolgten in spanisch, kirundi, polnisch, portugiesisch, englisch und deutsch.

Sonntag des Guten Hirten und Weltgebetstag für Geistliche Berufe

Dr. Biberger richtete in seiner Einführung den Blick der versammelten Gemeinde auf den gerade vergangenen Sonntag des Guten Hirten und damit auf Jesus Christus, der – wie Biberger in Anlehnung an Josef Kentenich sagte - „sein Leben für seine Herde hingibt und so in seiner Hirtenliebe, in seiner Hirtentreue und in seiner Hirtensorge vor uns aufleuchtet“. Jesus wolle die Menschen zur Fülle des Lebens führen. Das Liebesbündnis mit Maria zu erneuern, wie z. B. auch an diesem Bündnistag, sei immer auch ein Vorgang der Vertiefung der Verbundenheit mit Jesus Christus.

Dass der Sonntag des Guten Hirten auch der Weltgebetstag für Geistliche Berufe sei, mache – wie Papst Franziskus in seinem Grußwort zu diesem betone - die besondere Verbindung von Berufung und Barmherzigkeit deutlich. „Jede Berufung in der Kirche hat ihren Ursprung im barmherzigen Blick Jesu“, schreibt der Heilige Vater in seiner Botschaft zum Weltgebetstag für Geistliche Berufe. Sein Wahlspruch ist „miserando atque eligendo“, üblicherweise übersetzt mit „Aus Barmherzigkeit erwählt“. Dieser päpstliche Wahlspruch gelte nicht nur für den ehemaligen Zöllner Matthäus, der durch die Berufung durch Jesus zum Apostel wird, das gelte in gleicher Weise auch vom großen Völkerapostel Paulus, führte Biberger aus. „Paulus stellt sich im ersten Timotheusbrief nicht nur in eine Reihe mit all denen, die der Erlösung bedürfen, sondern er betont noch einmal, wie sehr er in die Sünde verstrickt war. Er scheut sich nicht, die Größe seiner Schuld beim Namen zu nennen, weil er auch um die Größe des Erbarmens weiß, das ihn gerettet hat. Gerade weil seine Erbärmlichkeit so groß war, ist die göttliche Gnade, die ihm zuteilwurde, umso größer.“

Prozession zum Urheiligtum (Foto: Pilgerzentrale)

Prozession zum Urheiligtum (Foto: Pilgerzentrale)

Nach der Bündniserneuerung am Bündnisfeuer (Foto: Pilgerzentrale)

Nach der Bündniserneuerung am Bündnisfeuer (Foto: Pilgerzentrale)

Umarmt von der Barmherzigkeit Gottes

Das Lebensbeispiel des Völkerapostels Paulus könne Ermutigung sein, „uns immer wieder neu von der barmherzigen Liebe Gottes umarmen zu lassen“, sagte Biberger. Dazu lade auch die Heilige Pforte des Urheiligtums ein. In seinem Schreiben zur Eröffnung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, Misericordiae Vultus, schreibe Papst Franziskus über die Heilige Pforte: „Wenn wir die Heilige Pforte durchschreiten, lassen wir uns umarmen von der Barmherzigkeit Gottes und verpflichten uns, barmherzig zu unseren Mitmenschen zu sein, so wie der Vater es zu uns ist.“

Barmherzig sein als Verpflichtung

Doch anders als bei der Heiligen Pforte des Petersdomes müsse man beim Urheiligtum beim Hineingehen und beim Hinausgehen durch die Heilige Pforte schreiten. „Das erinnert uns daran“, so Biberger, „dass Papst Franziskus nicht nur davon spricht, dass wir uns von der Barmherzigkeit Gottes umarmen lassen sollen, sondern dass wir uns auch dazu verpflichten, zueinander ‚barmherzig wie der Vater‘ zu sein. Das Hinaustreten aus dem Urheiligtum durch die Heilige Pforte mag uns Sendung sein, die barmherzige Liebe des Vaters nicht nur zu empfangen, sondern sie auch zu verkünden und zu schenken.

Mit diesem Gedanken im Ohr und der Hymne des Jahres der Barmherzigkeit „Misericordae sicut pater“ auf den Lippen, zog die Gottesdienstgemeinde singend und betend in Prozession zum Urheiligtum, wo jeder sein Liebesbündnis erneuerte, mehrere Pilgerheiligtümer ausgesendet wurden und viele die Pforte der Barmherzigkeit zweimal durchschritten.

Livemitschnitt: Prozession zum Urheiligtum und Bündniserneuerung am 18. April 2016 (Foto: www.schoenstatt-tv.de)


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