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27. April 2016 | Deutschland | 

Dank für 40 Jahre Wirken im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe


Dank und Abschied von Pater Georg Ritter im Mitgründerheiligtum, Liebfrauenhöhe (Foto: Klink)

Dank und Abschied von Pater Georg Ritter im Mitgründerheiligtum, Liebfrauenhöhe (Foto: Klink)

Schw. M. Siglinde Hilser. Am 27. April 2016 schlug für Pater Georg Ritter die Abschiedsstunde zur Heimkehr nach Berg Sion in Vallendar-Schönstatt. Nach 40jährigem Wirken als Priester und Seelsorger im Bereich der Schönstatt-Wallfahrt sah er die Zeit dafür gekommen. Die Schönstatt-Familie der Diözese Rottenburg-Stuttgart fand sich am Bündnistag im April zahlreich ein, um Pater Ritter zu danken und sich von ihm zu verabschieden. Am darauffolgenden Tag kam er dafür gerne noch einmal in den Kreis der Marienschwestern.

Bündnis- und Dankesmesse für Pater Georg Ritter im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: Klink)

Bündnis- und Dankesmesse für Pater Georg Ritter im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: Klink)

Stehempfang mit Dankesreden für Pater Ritter (Foto: Klink)

Stehempfang mit Dankesreden für Pater Ritter (Foto: Klink)

Schönstatt-Tag (Foto: Klink)

Schönstatt-Tag (Foto: Klink)

Vielfacher Dank

„Mitten in der Osterzeit hat uns die Erneuerung des Liebesbündnisses und der Abschied von Pater Georg Ritter zusammengeführt.“ So begrüßte Klaus Rennemann, Leiter der Schönstatt-Bewegung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Schönstatt-Familie am Abend des 18. April in der gefüllten Krönungskirche auf der Liebfrauenhöhe. Die heilige Messe wurde deshalb besonders festlich gestaltet, um ihm und der Gottesmutter gebührend für die letzten 40 Jahre zu danken. Den Dank „für seine unendlich vielen Dienste für die Schönstatt-Familie und darüber hinaus“ flocht der Diözesanleiter in seine Predigt ein. Er charakterisierte Ritter als „Hörenden, Hinhörenden, der so ganz den Menschen zugewandt war und sie begleitete in ihrer jeweiligen Lebensgeschichte und Glaubensgeschichte.“

Auch die Gebetstexte auf dem Weg zur Bündniserneuerung beim Heiligtum brachten die Dankbarkeit zum Ausdruck: Er habe unermüdlich das Liebesbündnis als Quelle des Erbarmens und der Barmherzigkeit gekündet. Das Mitgründerheiligtum habe er geliebt und in tiefer Weise als Coenaculum erfahren. Durch die Veröffentlichung vieler Schriften habe er nicht zuletzt die Schönstatt-Familie beschenkt.

Ein Urgestein der Liebfrauenhöhe

Autosegnung (Foto: S-MS)

Kindersegnung (Foto: S-MS)

Taufe (Foto: Lämmle)

Autosegnung (Foto: S-MS); Kindersegnung (Foto: S-MS); Taufe (Foto: Lämmle)

Beim Stehempfang im Foyer des Zentrums mit herzlichem Begrüßen und Wiedersehen ergriff Pater Theo Breitinger, Provinzial der Schönstatt-Patres, das Wort. Pater Ritter gehöre zum Urgestein der Liebfrauenhöhe. Die 40 Jahre waren nur durch sieben Jahre Leben in der Einsiedelei unterbrochen. Seit 2003 wollte er wieder unter den Menschen sein. Er habe in täglicher Treue die Gottesdienste gefeiert, die Menschen in sein Herz aufgenommen und begleitete. Er gehöre zum Kurs, der das Mitgründerideal (lateinisch: Confundatores) erwählt habe, inspiriert vom Leben beim Mitgründerheiligtum und umgekehrt. Pater Breitinger dankte seinem Mitbruder und auch der Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern. Die Schwestern hätten Pater Ritter auf der Liebfrauenhöhe Heimat gegeben. Ein Heimatvertriebener wie Pater Ritter wisse das besonders zu schätzen.

Beeindruckendes Lebensvorbild

Schwester M. Ilga Dreier, Provinzoberin der Marienschwestern, erweiterte in ihren Dankesworten die Aufzählung der vielen Dienste Pater Ritters. Allem voran sei die Wallfahrtsarbeit zu nennen. Zudem habe er viele Schülerinnen begleitet, Gottesdienste gefeiert, Beichte gehört, das Tauf- und Firmsakrament gespendet, Trauungen sowie Segnungen aller Art vorgenommen. Auch die Gemeinschaft der Marienschwestern habe sich von ihm beschenkt erfahren. Manche junge Frau habe wohl durch ihn den Weg in die Gemeinschaft gefunden. Die Liebfrauenhöhe sei, wie viele der Anwesenden an diesem Abend bestätigten, ohne Herrn Pater Ritter schwer zu denken. Im Kreis der Schwestern dankte sie ihm darüber hinaus für sein „sehr beeindruckendes Lebensvorbild, den richtigen Zeitpunkt des Heimkehrens nach Berg Sion wahrzunehmen, anzunehmen und in die Tat umzusetzen“.

Liebesbündnisfeier (Foto: SbFuM)

Liebesbündnisfeier (Foto: SbFuM)

Paarsegen beim Tag zu zweit (Foto: SAL)

Paarsegen beim Tag zu zweit (Foto: SAL)

Miteinander und Füreinander

In seinen Dankesworten bekannte Pater Ritter: „Auch ich muss sagen, was wäre ich geworden ohne Sie. Wir sind alle aufeinander angewiesen.“ Er dankte der Gemeinschaft der Schwestern für alle ihre Dienste, nicht nur für die ihm sichtbaren. „Gemeinschaft wird, wenn alle zusammenhelfen“, ermutigte er. „Da sind alle Dienste wichtig, fließen alle zusammen.“ Dass wir das so sehen, sieht er als Wunsch des Gründers, dem er sich zeitlebens – speziell auch durch das Mitgründerbündnis – verbunden wusste und weiß. Dass wir so einen Gründer haben, „dafür kann ich nie genug danken“, bekannte er. Durch seine väterliche Art und auch seinen Bart erinnerte Pater Ritter viele Menschen an die Person des Gründers.

Viele Menschen suchten ihn auf und erfuhren, dass er sie in sein Herz aufnahm und begleitete. Am „tiefsten berührt“ hat ihn, so formulierte er es selbst, „Menschen in der Beichte helfen und begleiten zu dürfen“. Sein gelebtes Miteinander und Füreinander kam auch den Schönstatt-Gliederungen zugute. Jahrelang war er bei den Mutter-/Eltern-Segensfeiern dabei. Er nahm Liebesbündnisse entgegen und spendete den Paarsegen beim Tag zu zweit.

Manche Anekdote wurde im Rahmen der Verabschiedung ausgegraben: Z.B. die "Begrüßung" auf der Liebfrauenhöhe am 24.12.1976 Jahren durch die Blaskapelle, die traditionell am Heiligen Abend ihre Lieder spielt. Oder sein „Gesellenstück“ in Dietershausen, wo er kurzfristig übte, „wie Einkehrtage gehen“. Beim Rückblick mit dem Kreis der Schwestern am 19. April erinnerten viele Bilder an die Dienste Pater Ritters – auch ganz humorvoll: Wie er zum Beispiel nach einer Fahrzeugsegnung auf die große Putzmaschine gestiegen ist.

Ein letztes Winken (Foto: SAL)

Ein letztes Winken (Foto: SAL)

Es geht weiter

Pater Ritter habe zunächst besonders die Sorge bewegt, wie es ohne seinen Dienst auf der Liebfrauenhöhe weitergehen werde, so Pater Breitinger. Dazu konnte er nun die Zusage geben, dass ab Mitte des Jahres Pater Dr. Lothar Penners auf die Liebfrauenhöhe umsiedeln und manche Dienste übernehmen werde.

Frohmachend sei es, meinte Schw. Ilga, dass es weiterhin ein verbindendes gemeinsames Symbol gibt: Der Altarstein des Mitgründerheiligtums und der Altarstein des Heiligtums auf Berg Sion wurde 1969 ausgetauscht zur Erinnerung an das Gründerbündnis des Confundatores-Kurses. Dieses Bündnis in der Nacht vom 20. auf den 21. April 1958 im Mitgründerheiligtum bildete einen wichtigen Markstein auf dem Weg der Gründung der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres.

Bei der Begegnung im Kreis der Schwestern bezeugte Pater Ritter beeindruckend, wie er seine eigene Zukunft sieht: „Egal, was wir tun, egal ob wir nur leiden oder tatkräftig schaffen können. Dass wir das tun, was wir können und dass wir uns daran freuen, das ist wichtig. All unser Tun hat Unendlichkeitswert.“


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