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17. Dezember 2015 | Deutschland | 

Zwei Türen der Barmherzigkeit öffneten sich


Öffnung der Heiligen Pforte - Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: Bay)

Öffnung der Heiligen Pforte - Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: Bay)

Schw. M. Annjetta Hirschere/SAL. Die Liebfrauenhöhe gehört zu den „bedeutenden Wallfahrtsorten“, an denen am dritten Adventssonntag weltweit die Pforten der Barmherzigkeit geöffnet wurden. Die Besonderheit auf der Liebfrauenhöhe ist die Öffnung der heiligen Pforte der Barmherzigkeit in zweifacher Ausführung: Das Portal der Krönungskirche und die Tür der Schönstatt-Kapelle sind als heilige Pforten ausgewiesen. Auch das ist Zeichen der „überfließenden Barmherzigkeit Gottes“.

Erwartungsvolle Gottesdienstbesucher vor der Öffnung der Heiligen Pforte (Foto: Bay)

Erwartungsvolle Gottesdienstbesucher vor der Öffnung der Heiligen Pforte (Foto: Bay)

Öffnungsritus mit Durchschreiten der Heiligen Pforte (Foto: Bay)

Öffnungsritus mit Durchschreiten der Heiligen Pforte (Foto: Bay)

Prozession zur Schönstatt-Kapelle (Foto: Bay)

Prozession zur Schönstatt-Kapelle (Foto: Bay)

Freude, katholisch zu sein

Gut 300 Gläubige waren der Einladung zur Öffnung der Pforten der Barmherzigkeit auf die Liebfrauenhöhe gefolgt. Erwartungsvolle Spannung war in der Eingangshalle bei den Wartenden spürbar, deren Augenmerk dem verschlossenen, mit Buchs bekränzten Kirchenportal galt. Hier ist eine „Pforte der Barmherzigkeit“, kündet die Fahne neben dem Portal. „Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil“, erklang es zu Beginn des feierlichen Gottesdienstes. Nach der Begrüßung segnete Kardinal Karl-Josef Rauber die Türe zur Krönungskirche mit Weihwasser. Nach seinem dreimaligem Klopfen mit dem Bischofsstab öffnete sich die Kirchentür. Der Impuls vor dem Eintreten „Hier ist das Tor zum Herrn. Durch dieses Tor treten wir ein, um Barmherzigkeit und Vergebung zu erlangen“, machte deutlich, worauf es Papst Franziskus in diesem Jahr ankommt: dass wir als Christen einen „Moment außerordentlicher Gnade und spiritueller Erneuerung“ erleben.

Im mehrstimmigen Chorsatz „Hoch tut euch auf ihr Tore der Welt, denn der König der Ehren ziehet ein", gesungen vom Chor der Schönstätter Marienschwester, fand die Größe und Feierlichkeit der Stunde einen passenden Ausdruck. Zuerst durchschritt Kardinal Rauber die Heilige Pforte. Ihm folgten weitere Priester, die Ministranten und alle Gläubigen. Das Durchschreiten der Pforte der Barmherzigkeit schuf eine dichte Atmosphäre, und wurde „so feierlich und beeindruckend“ erlebt, dass, wie eine Teilnehmerin formulierte, „ich mich freute, katholisch zu sein“.

Öffnung der Heiligen Pforte des Schönstatt-Kapellchens (Foto: Bay)

Öffnung der Heiligen Pforte des Schönstatt-Kapellchens (Foto: Bay)

Kardinal Rauber zeigte in seiner Predigt die Bedeutung des Heiligen Jahres auf und wies mit den Worten von Papst Franziskus darauf hin: Wer diese Pforte durchschreitet, „kann die tröstende Liebe Gottes erfahren, welcher vergibt und Hoffnung schenkt.“

Maria, Mutter der Barmherzigkeit

Nach dem Schluss-Segen zog die Festgemeinde in Prozession zum Schönstatt-Kapellchen. Die Türe, die mit einer Girlande festlich geschmückt ist, zeigt an, dass hier etwas Besonderes ist. In eindrucksvoller Weise wurde auch die Türe des Kapellchens gesegnet und als Pforte der Barmherzigkeit geöffnet. Kardinal Rauber betete: „Maria, die Kirche ehrt dich als Pforte des Himmels und Mutter der Barmherzigkeit. Wir bitten dich, lass alle, die diesen Gnadenort besuchen, die Größe der Barmherzigkeit des Vaters erfahren. Schenke ihnen die Gnade der Umkehr und die Kraft neu zu beginnen. Lass dieses Gnadenjahr der Barmherzigkeit zum Segen werden für die ganze Kirche.“

Das Jahr der Barmherzigkeit soll wirklich zum Segen für die einzelnen Besucher und für Kirche und Welt werden. Im ganzen Jahr der Barmherzigkeit werden dazu im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe Besinnungstage angeboten, die das Durchschreiten der Heiligen Pforte vorbereiten. Ein Heiliges Jahr lädt ein, Altlasten, die jeder Mensch mitschleppt, hinter sich zu lassen, sich auszurichten und aufzurichten im Segen Gottes. Zeichen dafür ist der Jubiläumsablass – allen Pilgern angeboten, die eine der Heiligen Pforten durschreiten.

Eine Teilnehmerin der adventliche Besinnungstage bedankte sich zu Träne gerührt: „Ich wusste nicht, was mich hier erwarten würde. Dass ich nun bei der Eröffnung der Pforte der Barmherzigkeit dabei sein konnte, das ist so wunderbar, dass ich es gar nicht in Worten ausdrücken kann.“


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