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29. September 2015 | Kirche | 

„Liebe ist unsere Mission“ - World Meeting of Families 2015 in Philadelphia, USA


Schönstätter auf dem Weg zur Begegnung mit Papst Franziskus beim Weltfamilientag in Philadelphia (Foto: SchMov Washington)

Schönstätter auf dem Weg zur Begegnung mit Papst Franziskus beim Weltfamilientag in Philadelphia (Foto: SchMov Washington)

Elisabeth und Bernhard Neiser. „Love is our Mission“. Diese vier Worte sind nicht nur das Motto des Welt-Familien-Treffens, sondern bringen auch die Erlebnisse der letzten Tage auf den Punkt. Eine frohe, positive Atmosphäre war sowohl während des Kongresses vom 22. bis 25. September als auch bei der Begegnung mit dem Heiligen Vater am Wochenende 26. und 27. September 2015 zu spüren. Eine hoffnungsvolle Sicht von Ehe und Familie stand im Vordergrund.

Philadelphia (Foto: Neiser)

Philadelphia (Foto: Neiser)

Ein Prozent der Teilnehmer beim Weltfamilientag waren Schönstätter

Typisch amerikanisch war alles groß und größer. 81 verschiedene Veranstaltungen auf der Kongressagenda, mehr als 280 Stände in der Messehalle, ca. 20.000 Kongressteilnehmer. Aus Sicherheitsgründen wurden nicht mehr Teilnehmer zugelassen. Für das Wohl der Gäste war glänzend gesorgt. An mehreren Stellen gab es freie Getränke und Snacks. Die bunte Vielfalt der Projekte, Initiativen und Verlage zum Thema Ehe und Familie war überwältigend.

Und mitten im Gewimmel ca. 200 Teilnehmer aus der Schönstattbewegung, vorwiegend aus den USA und Lateinamerika. Zu erkennen waren sie am Schönstatt-Logo auf Halstüchern, kleinen Fahnen oder an Jacken mit dem Hinweis auf ihr Herkunftsland. „Viele von Eurer Bewegung sind hier“, so war zumindest der Eindruck von Marlies und Hans-Peter Stasch, Freunde aus der Fokolar-Bewegung.

Am Morgen gab es stets eine Heilige Messe in der größten Halle, in der alle Teilnehmer Platz fanden. Über große Monitore wurde das Geschehen auf der Altarinsel in der Halle für alle sichtbar. Der Einzug der Priester und Bischöfe war jeweils von beeindruckender Länge.

Infostand beim Weltfamilientag (Foto: SchMov Washington)

Infostand beim Weltfamilientag (Foto: SchMov Washington)

Infostand über Charisma und Engagement der Bewegung

Zum ersten Mal in der Geschichte der Weltfamilientreffen hatte die Familienbewegung einen Stand, für den sich Familie Margarete und Mike Fenelon besonders eingesetzt haben. Familien aus verschiedenen Ländern hatten den Dienst an diesem Stand übernommen und informierten in unzähligen Gesprächen über Charisma und Engagement der Bewegung. Besonders die 10 Schönstatt-Patres, die zum Welttreffen gekommen waren, hatten große Freude daran, immer wieder Kontakt mit Interessierten aufnehmen und im Sinne des Memorandums der Pfingsttagung 2015 apostolisch wirken zu können.

Leider mussten die Informations-Stände schon am Donnerstag abgebaut werden, da die Messehalle aus Sicherheitsgründen (wegen der Ankunft des Papstes) kurzfristig am Freitag geschlossen wurde. Dies bedeutete leider einen halben Tag weniger für interessante Gespräche am Stand.

Team der Schönstatt-Bewegung in der Kirche Sankt Augustin (Foto: SchMov Washington)

Team der Schönstatt-Bewegung in der Kirche Sankt Augustin (Foto: SchMov Washington)

Treffen und Gottesdienst der Schönstätter in der Kirche Sankt Augustin

Am Freitagnachmittag trafen sich die Teilnehmer der Schönstatt-Bewegung im „Franklin Square“-Park. Der Weg, vorbei an Barrikaden, Polizisten und Militär war zeitweise abenteuerlich. Vom Park aus ging es dann zur Kirche Sankt Augustin, wo die Gruppe vom Orts-Pfarrer begrüßt und in die Geschichte und Gegenwart der Pfarrei eingeführt wurde. Es war zu erfahren, dass die ältesten Kirchenbilder der USA in dieser Kirche zu finden sind und auch über die Anzahl der Taufen und Beerdigungen wurden die interessierten Schönstätter ins Bild gesetzt.

Ehepaar Neiser vom Institut der Schönstattfamilien übermittelte Grüße vom Ursprungsort Schönstatt und von Rosa Maria und Josef Wieland, Leitung des internationalen apostolischen Familienbundes. Ein besonderer Dank galt Pater Marcelo Aravena für seinen koordinierenden Einsatz der Schönstatt-Bewegung vor und während des Welttreffens. Familie Neiser wies darauf hin, dass es zum ersten Mal bei einem Welttreffen von Familien eine Vorbereitung auf internationaler Ebene gab, zum ersten Mal ein Stand der Bewegung vorhanden war und es zum ersten Mal ein gemeinsames Treffen gab. Die Erfahrung des Kongresses war, „gemeinsam sind wir stärker“. „Liebe ist unsere Mission“, wird für uns Schönstätter ganz konkret im „Liebesbündnis als unsere Mission“ – Dein Bündnis, unsere Mission“.

Schoenstatt se reúne en el Enncuentro Mundial de las Familias en Filadelfia. Corto video con palabras del P. Patricio Rodríguez, en español e inglés. ¿Qué secreto tiene Schoenstatt para colaborar con las familias en la Iglesia?====================== Brief talk of Fr. Patricio Rodriguez at the World Meeting of Families in Philadelphia, to the Schoenstatt Family. Part in Spanish part in English.#PopeinUS #PapaenUSA #PopeinPhilly #PapaenPhilly

Posted by ComunicadoresdeSchoenstatt SchoenstattCommunicators on Freitag, 25. September 2015

In einer begeisterten Rede zog Schönstatt-Pater Patricio Rodriguez aus USA die Linien vom Jubiläum 2014, über das Welttreffen der Familien zur gemeinsamen Sendung für das kommende Jahrhundert. Seine abwechselnd in Englisch und Spanisch gehaltene Rede fand anhaltenden Applaus.

Familien aus Texas hatten das Treffen mit großem persönlichem Einsatz vorbereitet (Messe und Snack) und eine Musikgruppe aus der Schönstattfamilie von Miami begleitete den Gottesdienst. Ein besonderer Dank gilt den Ehepaare Arth, Montez und Sanchéz.

Leider hatten zwei Busse aus Milwaukee den Weg zum Treffen der Schönstattbewegung nicht gefunden und so kam es, dass das Gastgeberland mit nur wenigen Familien vertreten war. Schwester Auxiliadora aus Ecuador, die mit Begeisterung in der Familienbewegung arbeitet, rettete durch ihre Anwesenheit die Ehre der Marienschwestern.

Ankunft des Heiligen Vaters beim Familienfest (Foto: Neiser)

Ankunft des Heiligen Vaters beim Familienfest (Foto: Neiser)

Papst Franziskus auf der Bühne (Foto: Neiser)

Papst Franziskus auf der Bühne (Foto: Neiser)

Durch eine Übertragung auf große Video-Wände konnte die Menge von über 1 Million Menschen das Geschehen verfolgen (Foto: Neiser)

Durch eine Übertragung auf große Video-Wände konnte die Menge von über 1 Million Menschen das Geschehen verfolgen (Foto: Neiser)

"Bis morgen, zum Schlussgottesdienst ..." (Foto: Neiser)

"Bis morgen, zum Schlussgottesdienst ..." (Foto: Neiser)

Über eine Million Menschen beim Familienfest im „Benjamin Frankling Parkway“

Am Samstag hielt der Heilige Vater eine Rede vor der „Independence Hall“, in der er die Einwanderer ermutigte, die eigene Kultur zu leben. Die Erfahrung der übernatürlichen Welt äußert sich in den verschiedenen Religionen, die in allen Kulturen zu finden sind. Zu den Menschenrechten gehört die Religionsfreiheit, die es immer wieder neu zu schützen gilt.

Zum Familienfest am Samstag kamen mehr als 1.000.000 Menschen in den „Benjamin Frankling Parkway“. Die Sicherheitsvorkehrungen hatten beängstigende Ausmaße. Polizei, mit SWAT Team, Militär, FBI, Heimatschutz, die Ranger, alles was Uniform und Waffen tragen darf, war im Einsatz. Die Innenstadt war mit schweren Betonbarrikaden abgeriegelt. In Sicherheitsschleusen wurden die Menschen, die zur Veranstaltung wollten, auf Waffen untersucht. Die Stäbe der kleinen Schönstattfahnen waren ein Sicherheitsrisiko für den Papst und mussten an der Sicherheitsschleuse warten. Die Geduld der wartenden Menge wurde auf eine lange Probe gestellt. Als der Heilige Vater schließlich eine Runde um den Franklin Square drehte, war es schon dunkel. Er wurde eskortiert von einem riesigen Konvoi aus Motorrädern, Polizeiautos, Limousinen, einem Lastwagen mit Kamera. Die Lautstärke der Motorräder entsprach mit Sicherheit nicht den deutschen Lärmschutzbestimmungen.

Es folgte ein Fest mit klassischer Musik, Lebenszeugnissen aus aller Welt und Gospelgesang. Mit einem kurzen Gebet verabschiedete sich der Papst. „Morgen sehen wir uns wieder zur Heiligen Messe“ und zu seinen Begleitern gewandt, fragte er „Wann ist die Messe?“ - „Um 4, also wir sehen uns morgen um 4 Uhr!“.

Gottesdienst mit Papst Franziskus - der Heilige Vater erreichte die Herzen der Menschen

Zu dieser Messe kamen über eine Million Menschen in den „Benjamin Frankling Parkway“. In seinen menschlichen Gesten und mit seinen schlichten Worten erreichte der Heilige Vater die Herzen der Menschen. Eine Moderatorin im Fernsehen bedauerte, dass sie noch nicht verheiratet ist, da der Papst so schön von der Familie gesprochen hat. In seiner Predigt sprach er von der Familie als prophetischer Lebensform, wenn wir als Ehepaar "von einem Mann und einer Frau" mit unserer Familie die Liebe leben, uns öffnen für andere Menschen mit ihren Nöten und Mut machen, die Liebe präsent setzen. Das ermutigt uns zum demütigen Dienst, ein Dienst, den wir froh tun können.

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