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19. Januar 2015 | Deutschland | 

Die christliche Ehe ist eine Berufung - Sendungsfeier der Akademie für Ehe und Familie in Oberkirch


Logo der Akademie für Ehe und Familie, Mainz

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Hubertus Brantzen/Hbre. Der 13. Ausbildungskurs der Akademie für Ehe und Familie wurde im Schönstattzentrum Marienfried in Oberkirch durch Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch in einer Feierstunde und einem sich anschließenden Gottesdienst ausgesandt. Bei der Feier konnten die zum „Ehe- und Familientrainer“ ausgebildeten Paare Einblicke in ihr jeweiliges „Lieblingsthema“ geben. Themen waren zum Beispiel der gemeinsame Eheweg, die Frage der Balance der Partnerschaft in Ehe und Familie, das Thema Beziehungskultur, die Herausforderung gelingender Kommunikation und das Thema „Berufungen“. Dass die römische Bischofssynode von der Notwendigkeit der Begleitung der Eheleute spreche und dabei auf die große Bedeutung der "Gegenwart erfahrener Ehepaare" hinweise, sei – so betonte Zollitsch - eine neue Bestätigung der Arbeit der Akademie für Ehe und Familie. „Sie tun längst, was die Bischofssynode wärmstens nahelegt, und erweisen sich damit als Ort der Hoffnung für unsere Familien.“

Erzbischof em. Zollitsch mit den Absolventenfamilien des 13. Ausbildungskurses der Akademie für Ehe und Familie, Mainz (Foto: Irene Heberling)

Erzbischof em. Zollitsch mit den Absolventenfamilien des 13. Ausbildungskurses der Akademie für Ehe und Familie, Mainz (Foto: Irene Heberling)

Institution der Familie gehört zur Urordnung der Menschheitskultur

In seiner Predigt sprach Bischof Zollitsch viele grundsätzliche Fragen zu Ehe und Familie an und bezog sie auf die zukünftigen Aufgaben der „Ehe- und Familientrainer“. Er betonte, dass die Institution der Familie zur Urordnung der Menschheitskultur gehöre. Er sei froh, dass auch wenn so manche Schlagzeilen in der Presse an den angeblich "heißen Themen" wie bei der Pastoral an wiederverheirateten Geschiedenen hängenbleiben würden, man heute doch wieder ernsthaft und mit neuem Interesse über Ehe und Familie spreche. Es sei ein Verdienst der außerordentlichen Bischofssynode und der vorausgegangenen breiten Umfrage zum Thema Ehe und Familie, dass gerade in den zahlreichen Unsicherheiten und Herausforderungen der Gegenwart eine Neubesinnung in der Tiefe angestoßen werde. Zentral dabei sei, dass die christliche Familie nicht nur auf eine kulturelle Tradition oder eine soziale oder juristische Anforderung reduziert werden könne, sondern eine Berufung sei, die nach katholischem Verständnis als Sakrament sogar Abbild der Liebe Gottes sei. Als Ort, wo man lernt, in der Verschiedenheit zusammenzuleben und anderen zu gehören, und wo die Eltern den Glauben an die Kinder weitergeben, leisteten Ehe und Familie einen unverzichtbaren Beitrag für die Kirche und für die Gesellschaft. Die Bischofssynode bezeichne deshalb Ehe und Familie als "Orte des Wachstums im Alltag und der grundlegenden Weitergabe jener Tugenden, die dem Dasein Gestalt verleihen." (Relatio Synodi Nr. 60)

Familie ist "Schule der Humanität"

Im Anschluss an ein Leitwort des Zweiten Vatikanischen Konzils bezeichnete Zollitsch die Familie zudem als eine "Schule der Humanität", die zutiefst den Sinn habe, dass Menschen Liebe erfahren und befähigt werden, Liebe zu schenken. Die wahre Humanität lebe davon, „dass wir angenommen und geliebt sind - von unseren Eltern, von Gott; und dass wir in der Lage sind, uns in Liebe unseren Mitmenschen zuzuwenden und sie anzunehmen, um dann den Pilgerweg des Glaubens mit ihnen zu gehen.“

Den Wert Ehe und Familie ausstrahlen

Er freue sich, so Zollitsch gegenüber den Absolventinnen und Absolventen des Ausbildungskurses der Akademie für Ehe und Familie, dass sie an diesem Kurs nicht nur teilgenommen hätten, um einen persönlichen Gewinn zu haben, sondern dass sie als Trainer Erfahrung und Wissen weitergeben und für andere fruchtbar machen wollten. „Es ist von zentraler Bedeutung, dass Ehepaare authentisch und kompetent über ihre Erfahrung sprechen und ausstrahlen, wovon sie leben und wofür sie sich einsetzen“, so Zollitsch. Menschen, die von der allzu oft beschworenen Krise der Familie und sogenannten "alternativen Lebensmodellen" redeten, gäbe es genug. „Diesem Trend wirken Sie positiv entgegen und vermitteln, welchen Wert Ehe und Familie darstellen, und motivieren die Menschen, sich im Vertrauen auf Gottes Begleitung darauf einzulassen und sich in Kirche und Gesellschaft dafür einzusetzen.“ Dazu sende er sie heute aus.

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