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26. November 2014 | Deutschland | 

Bischof Ackermann sendet in Schönstatt Ehe- und Familientrainer-Paare aus


Ehepaar Angelika und Ulrich Calegari stellen die Akademie für Ehe und Familie vor (Foto: Brehm)

Ehepaar Angelika und Ulrich Calegari stellen die Akademie für Ehe und Familie vor (Foto: Brehm)

Cbre. Bischof Dr. Stephan Ackermann, Trier, überreichte in Schönstatt sechs Ehepaaren das Zertifikat als Familientrainer für Ehe und Familie. Statt wie heute üblich von Ehe nur in Verbindung mit Schwierigkeiten zu reden, werde hier, bei der Akademie für Ehe und Familie die Ehe als große Erfüllung, als Geschenk Gottes, als wunderbarer Weg, der gelingen könne, als Weg des Glücks gesehen.  „Ein Dankeschön an die Schönstattbewegung für diesen Dienst, den sie anbietet, der die Kursteilnehmer wachsen lässt. Das ist ein wunderbares Zeugnis.“ Mit diesem Dank beschloss der Bischof die Sendungsfeier für die Familien des 12. Ausbildungskurses der Akademie für Ehe und Familie in Schönstatt.

Freunde der Absolventen und Mitglieder der Akademie sowie  interessierte Schönstätter waren unter den Teilnehmern der Veranstaltung (Foto: Brehm)

Freunde der Absolventen und Mitglieder der Akademie sowie  interessierte Schönstätter waren unter den Teilnehmern der Veranstaltung (Foto: Brehm)

Eine Ausbildung von Ehepaaren für Ehepaare

Angefangen hatte die Sendungsfeier am Nachmittag im Haus der Familie auf Berg Nazareth in Vallendar-Schönstatt. Die Absolventen des 12. Familientrainerkurses der Akademie für Ehe und Familie, Mainz, hatten sich mit einem großen Kreis von Freunden und Verwandten sowie Mitgliedern der Akademieleitung und weiteren Absolventen der Akademie für Ehe und Familie getroffen. Maria-Theresia Brantzen, die gemeinsam mit ihrem Mann Hubertus die Akademie gegründet hatte, begrüßte den Trierer Bischof und machte deutlich, "dass die Akademie für Ehe und Familie auch einen Bezug zur Ortskirche hat. Dafür ist Ihr Besuch ein Zeichen."

Ziel der Akademie für Ehe und Familie, die ihren Sitz in Mainz hat, sei nicht einfach Lobbyarbeit für Familien, sondern die Förderung und gezielte Stärkung von Ehepaaren, die sich für Ehe und Familie engagieren wollen. Das machten Ehepaar Angelika und Ulrich Callegari, Leiter des zwölften Ausbildungskurses der Akademie, im Rahmen der Sendungsfeier im Haus der Familie, Vallendar-Schönstatt, deutlich: „Unter dem Motto ‚Damit die Zukunft eine Zuhause hat‘ führt die Akademie eine Ausbildung von Ehepaaren für Ehepaare durch, in der gelungene Lebenspraxis, wissenschaftliche Erkenntnisse und Impulse aus der Schönstattbewegung miteinander verknüpft werden.“ Voraussetzung für die Teilnahme sei der wertschätzende Umgang miteinander, um als glaubwürdige und kompetente Ansprechpartner Menschen in ihrer Lebenssituation wahrzunehmen und zu begleiten, die Sehnsucht nach gelingenden Beziehungen haben. Jedes Ehepaar suche sich dann, den eigenen Anliegen und Stärken entsprechend sein persönliches Einsatzfeld in der Kirche, im Bereich der Erziehung oder im nachbarschaftlich-beruflichen Lebensumfeld. Die Akademie befähigt zu einem kompetenten Auftreten als Ehepaar, vermittelt fundiertes Wissen zu relevanten Themen von Ehe und Familie sowie Know-how in Rhetorik, Präsentation und Moderation.

Ehepaar Biegner (Foto: Neiser)

Ehepaar Biegner (Foto: Neiser)

Ehepaar Irsch (Foto: Neiser)

Ehepaar Irsch (Foto: Neiser)

Ehepaar Kowalski (Foto: Neiser)

Ehepaar Kowalski (Foto: Neiser)

Ehepaar Schilling (Foto: Neiser)

Ehepaar Schilling (Foto: Neiser)

Ehepaar Seul (Foto: Neiser)

Ehepaar Seul (Foto: Neiser)

Unser Thema, unsere Leidenschaft

Im ersten Ausbildungsjahr machen sich die Ehepaare auf die Suche nach dem je eigenen Thema, das Gott in sie hineingelegt hat, das ihre Identität ausmacht und welches sie auch später weitervermitteln möchten. In einer interessanten Runde stellten die Absolventen des Kurses den konzentriert lauschenden Gästen ihr „Lieblingsthema“ vor.

Ehepaar Simone und Michael Biegner sind dankbar für die Entdeckung neuer Fähigkeiten als Paar und jedes Partners: „Unser Wir ist stärker geworden, Türen taten sich auf, vieles wuchs, was am Anfang nicht erkennbar war. Und so wurde ‚Unser Eheweg - eine Spur Gottes in unserem Leben‘ zu unserem Thema.“

Sabrina und Bernhard Irsch haben entdeckt wie wohltuend Ritualen sich auf Partnerschaft und Familie auswirken. Den Eheabend würden sie als stärkend erleben und besonders das immer gleich ablaufende gemeinsame Abendritual mit ihrem kleinen Sohn: „Abendbrot, waschen, Zähneputzen, Abendgebet im Hausheiligtum, dann schläft der sonst so umtriebige kleine Kerl glücklich ein und wir haben einen freien Abend.“ Die Ausbildung prägte und veränderte ihr Leben, wie sie bekannten.

Gastfreundschaft, Gäste empfangen und Gastgeber sein, wurde zum großen Thema von Nicole und Paul Kowalski. „Wahre Gastfreundschaft kann man nur schenken, wenn ‚offene Herzen zu offenen Türen‘ kommen“, machten sie in ihrem Beitrag deutlich. Sie werden im Januar mit einem Ehevorbereitungsprojekt in ihrer Gemeinde beginnen.

Drei Mal umziehen in vier Jahren und je zwei Mal die Stelle gewechselt, das brachte Carolin und Thomas Schilling auf ihr Lieblingsthema, in Veränderungen hinein wachsen. Die Beachtung von fünf Punkte wäre ihnen dabei wichtig geworden: „Wie gehen wir mit unseren Ressourcen und Ansprüchen um? Wie lösen wir hilfreich Konflikte? Wo soll es hingehen? Wie kommen wir zu Entscheidungen als Paar? Finden wir eine gemeinsame Sprache, um mit Gott zu sprechen?“ Sie sind dankbar für den Erfahrungsschatz, den sie im Ausbildungskurs gefunden haben, machen beide überzeugt deutlich.

Das Bild vom Ehe-Tandem habe bei ihnen stark eingeschlagen, erzählen Ehepaar Rita und Anton Seul, „denn wir sind selbst leidenschaftliche Tandemfahrer.“ Nach 25 Jahren Ehe habe der Kurs ihnen geholfen, vieles hervorzuholen, was verschüttet gewesen sei. Durch das regelmäßige Praktizieren des Eheabends wären sie sich viel näher gekommen. „Wir danken den Mitabsolventen. Ihr wart uns tolle Impulsgeber.“

Ehepaar Claudia und Heinrich Brehm aus dem Leitungsteam der Schönstattfamilienbewegung Deutschland dankten den Absolventen-Ehepaaren für ihr Engagement und besonders auch Bischof Ackermann für seine Bereitschaft, die Aussendung der Absolventen zu übernehmen (Foto: Neiser)

Ehepaar Claudia und Heinrich Brehm aus dem Leitungsteam der Schönstattfamilienbewegung Deutschland dankten den Absolventen-Ehepaaren für ihr Engagement und besonders auch Bischof Ackermann für seine Bereitschaft, die Aussendung der Absolventen zu übernehmen (Foto: Neiser)

Predigt von Bischof Ackermann in der Hauskapelle der Bildungsstätte Marienland (Foto: Brehm)

Predigt von Bischof Ackermann in der Hauskapelle der Bildungsstätte Marienland (Foto: Brehm)

Übergabe der Zertifikate (Foto: Brehm)

Übergabe der Zertifikate (Foto: Brehm)

Die musikalische Umrahmung der Feier durch Ehepaar Schilling und ihre bewegenden Duogesänge wurde einmal mehr deutlich, was Ehepaare bewirken können, wenn sie um ihre Fähigkeiten wissen und sie gemeinsam einsetzen.

Ich lasse nicht nach in meinem Werben um dich

In der sich anschließenden Eucharistiefeier in die die kirchliche Sendungsfeier integriert war, verknüpfte Bischof Ackermann in seiner Predigt die Lesungen des Tages mit dem Anliegen der Sendungsfeier. Die Lesung (Hosea  ), die in wunderbaren Worten die bräutliche Liebe Gottes zu seinem Volk beschreibt, wo deutlich wird wie vehement und leidenschaftlich Gott immer und immer wieder um seine erste Liebe wirbt. „Das ist wichtig für unsere menschlichen Beziehungen“, so Bischof Ackermann. Ich kann mich nicht hinein hängen wie in eine Hängematte und der andere soll sehen, wie er klar kommt, sondern, ich lasse nicht nach in meinem Werben um dich, in meinem Lieben, ich bemühe mich um dich.“

Miteinander Ausschau halten über das rein Irdische hinaus

Der Evangeliumstext von den sieben klugen und törichten Jungfrauen, die mit ihren Öllampen den Bräutigam erwarten, passe sehr gut zur Sendungsfeier, so der Bischof. Wenn in der Bibel von Jungfräulichkeit die Rede sei, dann gehe es niemals um das sich Verschließen und Abschotten, sondern immer um Hingabe, um die Bereitschaft, sich selbst zu geben. Ehe und Familie heiße immer, die Bereitschaft zur Hingabe wach zu halten, daran zu glauben, dass Liebe lebendig bleibt. Jungfräulichkeit heiße auch, „Ausschau halten über das rein Irdische hinaus, offen sein für Gott, offen bleiben für das, was über uns hinaus geht“, sagte Ackermann. Die klugen Jungfrauen werden eingelassen in den Festsaal, weil sie überzeugt sind, dass es den Bräutigam gibt, auch wenn sie ihn nicht sehen, spüren und lange warten müssen. Der Fehler der törichten Jungfrauen war, dass sie nicht wirklich an die Existenz des Bräutigams geglaubt haben, erläuterte der Bischof. So wäre es auch in der Ehe wichtig, nicht nur aufeinander zu schauen, sondern gemeinsam auf Gott, der „uns übersteigt, der uns aus unseren Kleinkariertheiten hinaus führt in die Weite. Diese Sicht entzweit nicht, sie führt zueinander.“, so Ackermann. „Du wärst schnell mit mir am Ende, wenn ich nicht eins wäre, mit dem, der ohne Grenzen ist!“, dieses Wort Paul Claudels aus dem „Seidenen Schuh“ zeige deutlich, dass der Partner nicht nur der andere ist mit seiner Biografie, seinen Fähigkeiten und Grenzen, sondern in ihm auch ein Geheimnis liege, „das Gott mit ihm hat.“ Dieses Wissen bewahre davor, den andere auf eigene Wünsche festzulegen, und lasse Weite für die gemeinsame Beziehung und Respekt füreinander wachsen.

Die Kursleitung (jeweils außen), die Absolventen und Bischof Ackermann (Foto: Brehm)

Die Kursleitung (jeweils außen), die Absolventen und Bischof Ackermann (Foto: Brehm)

Aussendung

Die Übergabe des Zertifikates an die Absolventenehepaare, verband Bischof Ackermann mit den Worten: „Ich sende Sie, sich mit Gottes Hilfe in Kirche und Gesellschaft besonders für Ehe und Familie einzusetzen“. Für die Paare ein Höhepunkt eines zwei Jahre dauernden intensiven Zusammenseins, der Ausbildung und des persönlichen Wachstums.

Bevor es zum festlichen Ausklang mit Abendessen ging, bedankten sich die Teilnehmer des 12. Akademiekurses bei Bischof Ackermann mit einer originell gestalteten Lichtampel, die mit Symbolen geschmückt war, die den Familien während ihrer Ausbildungszeit wichtig geworden waren.

Mehr Informationen

  • Wer Interesse an einem Kurs hat, kann sich melden bei:
    www.akademie-ehe-familie.de
  • Motivations-Trailer der Akademie für Ehe und Familie:

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