Nachrichten

12. November 2014 | 2014 | 

Die Ur-Peregrina beim Jubiläum - ein Herzens-Magnet


Ein päpstlicher Blumenstrauß für die Urperegrina (Foto: sico2014)

Ein päpstlicher Blumenstrauß für die Urperegrina (Foto: SICO 2014)

SDF. Wenn Schönstatt Jubiläum feiert, darf SIE nicht fehlen: die Ur-Peregrina von Diakon Pozzobon, sein erstes Pilgerbild, mit dem er 1950 in Brasilien die Aktion der Pilgernden Gottesmutter begann. Durch dieses Bild sind auch die Millionen von Menschen, die die Gottesmutter im Zeichen des Pilgerheiligtums in ihre Häuser aufnehmen, beim Jubiläum in Schönstatt und Rom vertreten.

Einzug der Urperegrina auf die Pilgerarena am 16. Oktober (Foto: SICO2014)

Einzug der Urperegrina auf die Pilgerarena am 16. Oktober (Foto: SICO 2014)

Herzens-Magnet und Bühnenstar

Überall, wo die Ur-Peregrina hingetragen wird, zieht sie augenblicklich Herz und Blick auf sich. In Blick-Kontakt kommen mit IHR, die 35 Jahre lang und mehr als 140.000 km weit von Diakon Pozzobon in die Häuser, Schulen, Gefängnisse und Hospitale gebracht wurde. IHR begegnen, die ein Symbol für die missionarische Kraft Schönstatts ist, das sich durch die kleinen Pilgerheiligtümer oft erstmals in einem Land heimisch macht.

Der Einzug der Ur-Peregrina in die Pilgerarena bei der Eröffnung der Jubiläumsfeierlichkeiten am 16. Oktober bewegt. Symbolhaft soll IHRE Geschichte zum Ausdruck kommen: Ein Brasilianer trägt SIE herein, wie Diakon Pozzobon, er begegnet einer Familie, und der weltweite Strom der Pilgerheiligtümer beginnt.

persönliche Begegnung mit der Urperegrina (Foto: Nicolayczik)

Persönliche Begegnung mit der Urperegrina (Foto: Nicolayczik)

In der Hochschulkirche der Pallottiner (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

In der Hochschulkirche der Pallottiner (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Als die Ur-Peregrina auf der Bühne in die Höhe gehalten wird, heben viele ihr Pilgerheiligtum in die Höhe und ein kräftiger Willkommens-Applaus setzt ein.

Nach dem Ende der Hauptveranstaltung strömen die Pilger zur Bühne, um IHR zu begegnen, zu beten, sie zu berühren und natürlich diesen Moment im Bild festzuhalten. Maria, der Stern der Christenheit, ist wirklich ein „Star“.

Pilgernd unterwegs und stiller Zeuge des neuen Bündnisschlusses

Als „Pilgernde“ Gottesmutter wird sie ihrem Namen beim Jubiläum gerecht. Ständig ist sie auf Pilgerschaft: zu den Hauptveranstaltungen in der Pilgerarena, tagsüber in der Hochschulkirche der Pallottiner, abends auf der Bühne beim Urheiligtum. Einmal wird sie sogar von einer Gruppe lateinamerikanischer Pilger unter Gesang von der Hauskapelle bis zur Pilgerarena begleitet. Das Angelusgebet und der internationale Rosenkranz in der Hochschulkirche laden zum gemeinsamen Gebet bei der Ur-Peregrina ein, und auch viele stille Beter nehmen den Weg in die Hochschule auf sich. Der Pozzobon-Pilgerweg in der Hochschulkirche, das neu entstandene Video über das Leben und Wirken von Diakon Pozzobon und die Ausstellung der internationalen Kampagne der Pilgernden Gottesmutter zeigen die Wirkkraft der Gottesmutter im Zeichen dieses Bildes.

Im wohl wichtigsten Moment des Jubiläums, der Liebesbündnisfeier, hat die Ur-Peregrina ihren Platz im Urheiligtum, um als stiller Zeuge bei der Liebesbündniserneuerung und anschließenden Anbringung des Vatersymbols dabei zu sein.

Leidvolle Spuren einer missionarischen Kirche

Die Begegnung mit der Ur-Peregrina weckt Freude und Dankbarkeit. Für diejenigen, die die vielen Kratzer auf dem Bild der Gottesmutter wahrnehmen, ist es aber auch erschütternd: Zur Vorbereitung auf die Jubiläumsfeierlichkeiten wanderte das Bild in Brasilien und hatte 2012 einen schweren Unfall. Man hat die Peregrina liebevoll restauriert, den Bilddruck aber original gelassen, weil der Unfall nun zur Geschichte dieses kostbaren Bildes gehört. Für den Betrachter spricht gerade dieses Unperfekte und Verwundete vom realistischen Schicksal des modernen Missionars und der Kirche allgemein.

Die Urperegrina im Urheiligtum (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Die Urperegrina im Urheiligtum (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Sankt Paul vor den Mauern, Rom (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Sankt Paul vor den Mauern, Rom (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Berührende und bekehrende Verehrung in Rom

Mit der Ur-Peregrina nach Rom zu fahren und sie – auf den Spuren von Diakon Pozzobon – an viele wichtige Orte in Rom zu tragen, sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre in der Buswallfahrtsgruppe vom Projekt Pilgerheiligtum. Manche Träger sind zu Tränen gerührt, als sie die Verehrung der Gottesmutter in diesem besonderen Bild so hautnah erleben dürfen.

In „Sankt Paul vor den Mauern“ schenkt die Gottesmutter offensichtlich ganz besondere Gnaden. Plötzlich gerät in die beiden deutschen Pilgergruppen, die dort am Hauptaltar der Basilika eine heilige Messe feiern, ein kleines Grüppchen von Brasilianerinnen aus der Schweiz. Eine von ihnen kann es nicht fassen: Sie hatte sich morgens von ihrer eigenen Reisegruppe getrennt, weil sie das Gefühl hatte, sie müsse an diesem Morgen unbedingt nach „Sankt Paul vor den Mauern“ fahren. Hier begegnet ihr als erstes die Ur-Peregrina aus Brasilien, aus ihrer Heimat, und die Frau ist zutiefst berührt und bekennt: „Eigentlich war ich entschlossen, nicht mehr für die Pilgernde Gottesmutter zu arbeiten. In meinem Gebiet gibt es so viele Schwierigkeiten! Aber nun bin ich bekehrt. SIE hat mich bekehrt!“

Ein päpstlicher Blumenstrauß und die Pilgermutter auf dem Nachttisch

Höhepunkt der Rom-Feierlichkeiten ist die Begegnung mit Papst Franziskus in der Schönstatt-Audienz am 25.10. Wie deutlich spricht der Heilige Vater von seiner Marienliebe und bestätigt mit warmen Worten die Bedeutung der Gottesmutter für das Leben und Wirken eines jeden Christen!

Gegen Ende der Audienz bringt Papst Franziskus nach der gemeinsamen Erneuerung des Liebesbündnisses in Stille einen Blumenstrauß zur Ur-Peregrina, berührt das Bild und verweilt kurz. Anschließend verrät er der Schönstatt-Familie noch, wie er es selber formuliert, ein Geheimnis: „Vor einiger Zeit hat ein Priester von Schönstatt mir ein Bild der Pilgernden Gottesmutter geschenkt. Und das habe ich auf meinem Nachttisch stehen, und jeden Morgen, wenn ich aufstehe, berühre ich das Bild und bete zu Maria.“

SIE ist mittendrin dabei (Projekt PIlgerheiligtum)

SIE ist mittendrin dabei (Projekt Pilgerheiligtum)

Die besondere Jubiläums-Pilgerin

Direkt nach dem Aussendungs-Gottesdienst im Petersdom, wo die Ur-Peregrina ihren besonderen Platz auf der Brüstung der Confessio einnehmen darf, wird sie wieder an die brasilianische Pilgergruppe übergeben. Mittlerweile ist die Ur-Peregrina wieder wohlbehalten an ihren Ursprungsort nach Santa Maria, Brasilien zurückgekehrt, aber die Erinnerungen an diese besondere Jubiläums-Pilgerin werden bleiben. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Worte von Bischof Ivo Lorscheiter bewahrheitet haben, die er bereits 1979 bei der ersten Reise der Ur-Peregrina nach Schönstatt und Rom äußerte: „In diesem Pilgerbild ist so viel Hochherzigkeit und eine so große Summe von Gnaden versinnbildet, dass man sagen kann und sagen muss: Ein wirkliches Kleinod begibt sich auf Reise.“


Top