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22. Oktober 2014 | 2014 | 

Zum Abschluss der Jubiläumswallfahrt kommen 7000 Schönstätter nach Rom


Peterskuppel, Rom (Foto: Brehm)

Peterskuppel, Rom (Foto: Brehm)

Hbre. Der abschließende Teil der großen internationalen Jubiläumswallfahrt der weltweiten Schönstatt-Bewegung hat begonnen. Nach den erlebnisreichen Tagen am Ursprungsort der Bewegung in Vallendar-Schönstatt und einigen Tagen dazwischen, die von den Pilgergruppen aus Übersee vor allem genutzt wurde zu Besuchen an schönstattgeschichtlich wichtigen Stätten wie z.B. dem Geburtsort Pater Kentenichs in Gymnich oder der KZ-Gedenkstätte in Dachau oder auch zu Abstechern an zentrale touristische Orte in Europa, kommen seit Mittwoch immer mehr Pilgergruppen mit Schönstättern in Rom an. Zu den fast 7.000 Pilger aus aller Welt, die sich über die zentrale Registrierung angemeldet haben, kommen noch Pilger aus der Schönstatt-Familie Italiens sowie Pilger und Gäste aus befreundeten Geistlichen Gemeinschaften, die mit bei der Audienz mit dem Heiligen Vater dabei sein werden.

Reisesegen im Flughafen Köln/Bonn (Foto: Brehm)

Reisesegen im Flughafen Köln/Bonn (Foto: Brehm)

Bischof Felix Genn, Münster, (l) ist mit im Flieger (Foto: Brehm)

Bischof Felix Genn, Münster, (l) ist mit im Flieger (Foto: Brehm)

An ihren Fahnen werdet ihr sie erkennen (Foto: Brehm)

An ihren Fahnen werdet ihr sie erkennen (Foto: Brehm)

Wolkenloser Himmel über dem Lago Maggiore (Foto: Brehm)

Wolkenloser Himmel über dem Lago Maggiore (Foto: Brehm)

Pilgergruppen-Treffen im Flieger nach Rom

Auf dem Flughafen Köln/Bonn treffen sich um die Mittagszeit insgesamt drei Pilgergruppen, die auf den selben Flug nach Rom gebucht sind. Neben einer fast 20köpfigen Gruppe des Schönstatt-Priesterbundes sind zwei weitere jeweils etwa 20 Personen umfassende Gruppen im Flieger, so dass dieser überwiegend mit Schönstättern besetzt ist. Dass auch noch der Münsteraner Bischof Felix Genn, zwar zu einem Arbeitstreffen und nicht zu einer Pilgerfahrt, mitreist, ist wohl - vorsehungsgläubig gedeutet – ein Hinweis auf die Verbundenheit der Schönstatt-Bewegung mit den Vertretern der Kirche und schon einmal eine Andeutung, dass die Schönstatt-Familie an der Schwelle zu ihrem zweiten Jahrhundert vor allem in die Ortskirche gesandt sein wird.

Begeisternde Internationalität im Gepäck

Obwohl der Start dieser Gruppe in Köln/Bonn nach einer regnerisch-stürmischen Nacht unter wolkenverhangenem Himmel erfolgte, hat dieser letzte Teil der Wallfahrt schon einmal eines mit dem ersten Teil gemeinsam: Spätestens nach der Überquerung der Alpen war der Himmel so blau wie beim Fest in Schönstatt. „Aus Schönstatt bringen wir den blauesten Himmel mit nach Rom, den wir je an einem 18. Oktober hatten“, meint Rektor Egon M. Zillekens, Mitglied der internationalen Leitung des Schönstatt Priesterbundes, mit einem Lachen bei der Ankunft in Rom. Außerdem hätten die Pilger die „Erfahrung einer weltweiten Gemeinschaft, eines internationalen Schönstatts, eines vernetzten Schönstatts“ im Gepäck. Auch Ehepaar Margot und Heinrich Vandenberg aus der Siegburger Ecke sind begeistert von der Internationalität, die sie in Schönstatt erlebt haben. „Wir waren sehr angetan von den vielen jungen Familien mit ihren Kindern“, sagte Margot Vandenberg. Mechthild Wanschura aus der Diözese Münster, gemeinsam mit ihrem Mann Mitglied im Schönstatt-Familienbund, schwärmt von dem „ganz tollen, harmonischen und so internationalen Fest“ in Schönstatt. Der Esprit der Südamerikaner oder auch der Leute aus dem Osten, sei für sie „unheimlich anregend“ gewesen. „Sprachbarrieren gab es gar keine. Man hat sich immer irgendwie verstanden“, meinte Frau Wandschura. Und Hedwig van Almsik, von der Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter SbFuM, ergänzt: „Mein stärkster Eindruck der Jubiläumsfeier in Schönstatt ist, dass wir uns um die internationale Schönstattfamilie keine Sorgen machen müssen, weil unheimlich viel Jugend bei den Feiern in Schönstatt da war. Das war richtig erfrischend und Mut machend.“

Ein Geschenk: Beim Anflug auf den Flughafen ist der Vatikan und die Innenstadt Roms herrlich zu sehen (Foto: Brehm)

Ein Geschenk: Beim Anflug auf den Flughafen ist der Vatikan und die Innenstadt Roms herrlich zu sehen (Foto: Brehm)

Vorfreude auf die Begegnung mit dem Heiligen Vater

Gefragt nach den Hoffnungen und Erwartungen, die die Pilger mit dieser Wallfahrt in die ewige Stadt verbinden, steht bei den allermeisten die Begegnung mit dem Heiligen Vater, Papst Franziskus, an erster Stelle. „Von der Wallfahrt hierher nach Rom erwarte ich mir neue Impulse für den Glauben und eine Aussendung, natürlich besonders durch den Heiligen Vater“, betont Hedwig van Almsik. Pfr. Sigbert Baumann, Friedrichshafen, ehemaliger Landeskurat im Schönstatt-Priesterbund, hofft, dass durch die Audienz mit dem Heiligen Vater „die Beziehung der Schönstattfamilie zur Kirche ganz stark deutlich wird“ und er erwartet für die nächsten Jahre für Schönstatt wegweisende Worte des Papstes.

Auch Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Schönstatt-Institutes Diözesanpriester, betont die Vorfreude auf die Begegnung mit dem Heiligen Vater. „Ich denke, er hat etwas, was uns unheimlich mit ihm verwandt sein lässt und ich hoffe, dass viele Schönstätter spüren, dass wir uns innerlich ganz zusammen tun können und müssen, damit Schönstatt für die Kirche ein Segen wird.“ Das Bild, das Papst Franziskus von der Kirche habe, sei dem Kirchenbild des Gründers Schönstatts, Pater Josef Kentenich, sehr ähnlich. „Da gibt es so viel Übereinstimmungen: Z. B. das was Franziskus von der Einfachheit einer Kirche ohne Pomp sagt. Eine Kirche, die eine Freundin der Armen ist – das ist z.B. eine Formulierung von Pater Kentenich. Oder das, was er über die marianische Kirche sagt, über diese innere Selbstverständlichkeit, dass die Kirche mütterlich sein muss, oder dass die Kirche ein offenes Haus sein soll, wie ein Vaterhaus, in das man jederzeit zurückkommen kann. Das sind alles Gedanken und Formulierungen, die unserem Gründer ganz nahe sind“, sagt Wolf. Pater Kentenich habe eine zutiefst apostolische Bewegung gegründet, was sich decke mit dem missionarischen Verständnis von Kirche bei Papst Franziskus. Dieser wolle eine „Kirche unterwegs“, die zu den Menschen geht. Pater Kentenich habe sich in der Spur Vinzenz Pallottis dieses Anliegen einer missionarischen Kirche voll zu eigen gemacht. „Und dieses Wort Pallottis von Maria als der großen Missionarin, die Wunder wirken wird, ich glaube, das ist ein Wort, das Schönstatt ganz mit den Pallottinern verbindet und das auch unser Papst voll unterschreibt“, so Peter Wolf.

Der erste Wallfahrtsabend an einem der berühmtesten Orte der Welt (Foto: Brehm)

Der erste Wallfahrtsabend an einem der berühmtesten Orte der Welt (Foto: Brehm)

Vielfältige Programmmöglichkeiten

Natürlich freuen sich die Pilger auch auf die Begegnung mit den Schönstatt-Heiligtümern Roms, dem Matri-Ecclesiae Heiligtum im internationalen Schönstatt-Zentrum Belmonte und dem Cor-Ecclesiae-Heiligtum der Schönstätter-Marienschwestern. Hoch im Kurs stehen auch die Teilnahme an einem der Marienpilgerwege, am gemeinsamen nächtlichen Pilgerweg aller Wallfahrer vom Generalat der Pallottiner zum Petersplatz, das Unterwegssein auf den Spuren Pater Kentenichs in Rom, der Besuch eines der nach Sprachgruppen organisierten Gottesdienste und der Aussendungsgottesdienst am Sonntag im Petersdom. Und selbstverständlich wird es auch Begegnungsmöglichkeiten mit dem antiken Rom und den römischen Hauptkirchen geben. Aber wie sagt es Abbe Simeon Nibarota, aus Burundi, Präses der Schönstattfamilie der Diözese Bobansa: „Zunächst weiß ich, wenn man nach Rom kommt, dann ist das der Sitz des Papstes. Deshalb erwarte ich zuerst eine Botschaft des Papstes, eine Botschaft, die Schönstatt betrifft und weiterbringt.“ Und seinen großen Wunsch, dass der Seligsprechungsprozess des Gründers Pater Josef Kentenich endlich vorangehe, teilt er sicher mit manchem anderen Pilger im Jubiläumsjahr Schönstatts.


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