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23. Juli 2014 | International | 

Chilenische Schülerinnen am 17. Juli in der KZ-Gedenkstätte Dachau


Block 14, KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: Grimm)

Block 14, KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: Grimm)

Sr. M. Elinor Grimm / Hbre. Sehr beeindruckt waren sowohl Schülerinnen und Lehrpersonal des Colegio Mariano de Schoenstatt, Santiago de Chile, sowie des Colegio Madre Admirable in Temuco von ihrem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau, der Teil ihrer Pilgerreise im Rahmen des Jubiläumsjahres „100 Jahre Schönstatt“ war. Dachaureferentin Sr. M. Elinor Grimm konnte, unterstützt durch Sr. Maria Julia vom internationalen Sekretariat, Vallendar-Schönstatt, die als Dolmetscherin fungierte, die Besucher aus Chile am 16. Juli 2014 fachkundig durch die Gedenkstätte führen und ihnen einen bedeutsamen Abschnitt im Leben des Gründers Schönstatts, Pater Josef Kentenich, nahe bringen.

Schülerinnen und Lehrpersonal des Colegio Mariano de Schoenstatt, Santiago de Chile, sowie des Colegio Madre Admirable in Temuco an Block 14 in der KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: Grimm)

Schülerinnen und Lehrpersonal des Colegio Mariano de Schoenstatt, Santiago de Chile, sowie des Colegio Madre Admirable in Temuco an Block 14 in der KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: Grimm)

Geheime Gemeinschaftsgründungen im Konzentrationslager

Angesichts der Konfrontation mit den grauenvollen Auswüchsen nationalsozialistischen Größenwahns war die Gruppe überrascht vom Mut Pater Kentenichs, im Geheimen zusammen mit Mitgefangenen im KZ zwei Gemeinschaften des Schönstatt-Werkes zu gründen. Dass sich die chilenische Gruppe gerade an dem Ort aufhielt, wo am selben Tag vor 72 Jahren, also am 16. Juli 1942, dieser Gründungsvorgang stattfand, machte ihnen das Geschehen besonders präsent. Genau am 16. Juli 1942, am Fest „Maria vom Berge Karmel“, nachmittags auf Block 14, kam es im Geheimen während des Strohsackflickens zur Gründung der Gemeinschaft der Schönstätter Marienbrüder und stellvertretend für das Schönstatt-Familienwerk, das Institut der Schönstattfamilien. Beeindruckend war für Schülerinnen und Lehrer auch davon zu hören, wie Pater Josef Kentenich - angesichts der schlimmen Verhältnisse im Konzentrationslager - sich bemühte, die eigene Würde zu bewahren und die der Mitgefangenen zu achten.

Schönstatt Internationale als Kontrapunkt zur marxistischen Sendungsergriffenheit

Bereits am Vormittag dieses Tages war Sr. Elinor mit einer Gruppe Asylbewerber aus der Berufsschule Eichstätt in der Gedenkstätte unterwegs. Auch diese jungen Leute waren sehr interessiert und gleichzeitig stark betroffen von der Begegnung mit diesem Abschnitt der deutschen Geschichte und manche wurden an eigene traumatische Erlebnisse erinnert. Auch hier beeindruckte das Beispiel des Schönstatt-Gründers, sein Bemühen um Würde und Unterstützung anderer Gefangener, besonders auch seine Offenheit Menschen anderer Nationen gegenüber. Immerhin breitete sich die Schönstatt-Bewegung auch durch den Aufenthalt Pater Kentenichs in Dachau in andere Nationen hinein aus. Am 18. Oktober 1944, also noch während seiner Gefangenschaft im KZ (13. März 1942 bis 6. April 1945), gab Kentenich dieser Entwicklung in der Proklamation der "Schönstatt Internationale" einen offiziellen Ausdruck, der auch als Kontrakunkt zur sozialistischen Internationale (London 1864) und zur kommunistischen Internationale (Moskau 1919) beschrieben werden kann. Die marxistische Sendungsergriffenheit sollte von der schönstättischen Sendungsergriffenheit überwunden werden. (vergl. Schönstatt-Lexikon)

Im Jubiläumsjahr der Schönstatt-Bewegung waren bereits internationale Schönstattgruppen aus Brasilien, Argentinien, USA und Chile in der KZ-Gedenkstätte Dachau auf den Spuren Pater Kentenichs unterwegs. Weitere Gruppen werden vor allem im Oktober folgen.

Weitere Stationen der Pilgerreise der Schülerinnen: Schönstatt, Köln, Gymnich, ...  (Foto: privat)

Weitere Stationen der Pilgerreise der Schülerinnen: Schönstatt, Köln, Gymnich, ...  (Foto: privat)

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