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18. Juni 2014 | Worte des Bewegungsleiters | 

Das Urheiligtum - ein Zeichen für die Zukunft des Glaubens


Jahresmotto 2014 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland

Jahresmotto 2014 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Schönstatt-Bewegung,

mit unserem Heiligtumsplakat verbindet sich das Motiv des Endspurts auf den kommenden Oktober 2014 hin: Bündniszeit als Intensivzeit unserer Liebe und unseres Zeugnisses. „Aufhänger“ dafür ist unser Heiligtumsplakat. Inzwischen haben die verschiedenen Ausgaben alle unsere Zentren erreicht – an uns ist es nun, selber zu „streuen“ in unsere weitere oder engere Umgebung!

Ich denke, dies tun wir bewusst im Rahmen des Liebesbündnisses, das wir im vergangenen Herbst „für die Menschen in unserem Land“ geschlossen haben. Dazu zwei aktuelle Gesichtspunkte im Kontext dieser Wochen und Monate.

Das soziale Miteinanders in unserem Land mitgestalten

Unser Liebesbündnis für die Menschen hat ja vor allem eine doppelte Ausrichtung:

1. Da geht es zunächst um die Mitgestaltung des sozialen Miteinanders in unserem Land; dass jeder Mitbewohner sich vorbehaltlos angenommen weiß. –

Dass dies nicht selbstverständlich ist, wird unter anderem aus dem neulich erfolgten Bericht des Bundesinnenministers deutlich, wonach die politisch motivierten Straftaten in der letzten Zeit um etliches zugenommen haben. Eine Nachricht, welche im Spektrum der politischen Meinungen und Kräfte Nachdenklichkeit ausgelöst hat.

Eine ganz andere Dimension kommt in den Blick – die Kehrseite der modernen Technologie –: Die Tatsache, dass die deutsche Bundeskanzlerin vom amerikanischen Geheimdienst überwacht wurde (ob mit oder ohne Wissen des amerikanischen Präsidenten, sei offengelassen), erscheint wie die Spitze eines Eisberges, welche darauf hindeutet, wie viel Menschenwürde auf dem Spiel steht im Bereich der modernen Medien; aber nicht nur dort, sondern auch im Bereich des Gesundheitswesens oder des Berufslebens allgemein gesagt.

Wir sehen: Von verschiedenen Fragestellungen liegt mit der Zielsetzung dessen, was wir Bündniskultur nennen, eine Aufgabe vor uns, die wir wahrscheinlich erst mit der Zeit einigermaßen in den Blick bekommen ...

Den Glauben weitergeben

2. Das Liebesbündnis für die Menschen in unserem Land umfasst für uns als apostolische Bewegung selbstverständlich vor allem auch die Aufgabe der Weitergabe des Glaubens oder das, was die letzte Synode und unsere Päpste in den letzten Jahrzehnten uns als Aufgabe einer neuen Evangelisierung signalisiert haben. Wenn es – in diesem Lande – Zeichen gibt, welche für die Zukunft des Glaubens in Deutschlands (und darüber hinaus!) stehen, dann darf das Schönstattheiligtum mit Sicherheit dazugerechnet werden: das Urheiligtum, aber auch seine Vervielfältigung in den Filialheiligtümern hierzulande und in aller Welt.

Das Wort vom „Schatten des Heiligtums“

Ich denke an das Wort Pater Kentenichs aus dem Jahr 1929 vom „Schatten des Heiligtums“: Dass sich im Umkreis des Heiligtums die Geschicke der Kirche wesentlich mitentscheiden würden. Ich frage mich, liebe Schwestern und Brüder im Liebesbündnis, ob es nicht an der Zeit ist, dieses Zeichen verstärkt ins Gespräch zu bringen – über unsere engere Familie hinaus. Das Urheiligtum als Zeichen für die Zukunft des Glaubens. Selbstverständlich: äußerlich gesehen ein kleines Zeichen, aber, wie wir der Überzeugung sind und sein dürfen: ein kleines Zeichen, eine „kleine Wohnung Gottes“, welche mit den Augen des Glaubens betrachtet, aufgeladen ist mit Kraft und Energie.

Mit dem Wort vom Schatten des Heiligtums ist auch, aber nicht nur gemeint, dass die Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung in aller Welt zahlenmäßig zunehmen werden und dadurch „der Kirche weite Hallen“ neu oder überhaupt füllen helfen – eine Entwicklung, welche bei uns in Europa und in den anderen Kontinenten sehr unterschiedlich verlaufen kann und tatsächlich verläuft ...

Auch hier bei uns in Deutschland haben wir nicht nur Rückgänge zu verzeichnen, sondern in den letzten Jahren Apostolatsfelder geschenkt bekommen, die uns in die Weite locken und in die Weite führen. Ich denke an das Apostolat der Pilgernden Gottesmutter, an „unsere“ 5.000 Bilder, welche in den verschiedenen Kreisen und Diözesen unterwegs sind, und an die ca. 10.000 Freunde Pater Kentenichs, welche regelmäßig über das Sekretariat Pater Kentenich mit der Bewegung in Kontakt sind.

Das Wort vom Schatten des Heiligtums meint aber, wenn ich richtig sehe, entschieden mehr.
Es meint, dass die dreifache Botschaft Schönstatts – und dafür steht ja zentral das Heiligtum! –,

  • die Botschaft vom praktischen Vorsehungsglauben (und damit die Praxis der Spurensuche),
  • die Botschaft vom Bund Gottes mit dem Menschen (und darin das Liebesbündnis der Christen mit der Mutter des Glaubens),
  • schließlich die Botschaft vom originellen Sendungsglauben (und darin das Geschenk einer gottgewollten und existenziell fruchtbaren Lebensperspektive)

so elementar und zentral ist, dass sie allen Gläubigen auf dem Weg in die Zukunft lebensdienliche, das heißt vitale Impulse schenken kann.

Das (Ur-)Heiligtum ist offensichtlich der Kirche und Christenheit zugedacht als Kontakt-Stelle für ihre Zukunft, es ist eine Lebensquelle auf dem Weg in die Zukunft, welche ihrer Natur nach über das organisierte Schönstatt weit hinausgeht.

Wie weit der Schatten des Heiligtums fällt im Kairos unserer Bündniszeit im Umkreis unseres Jubiläums 2014, hängt wesentlich ab von unserer Glaubensfreude und unserer Zeugnisbereitschaft.

In diesem Sinne herzlichen Dank für alles Engagement in diesen Wochen und Monaten,
verbunden mit herzlichem Segensgruß vom Urheiligtum,

Ihr
P. Dr. Lothar Penners

Leiter der Schönstatt-Bewegung in Deutschland

 


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