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8. November 2013 | Fest 2013 | 

Workshop: „Am Anfang waren Maienblüten …“


Ulrich Goldbach. Zu einem Workshop, der die personalisierende Kraft des schönstättischen Liebesbündnisses thematisieren und erfahrbar machen wollte, hatte Dr. Daniela Mohr-Braun, Kastellaun, am 19. Oktober 2013 im Rahmen des Festes der deutschen Schönstatt-Bewegung zum Beginn des Jubiläumsjahres „100 Jahre Schönstatt“ in die Bildungsstätte Marienland eingeladen. Unterstützt wurde sie von Mitgliedern des „Jungen Sion“, einigen Studenten der Schönstatt-Patres aus München.

Blüten sind Hoffnungsträger - sie stehen für eine Verheißung der Natur, dass etwas Frucht bringen wird. Dr. Daniela Mohr-Braun verwies in ihrer Einführung zum Workshop „Am Anfang waren Maienblüten …“ auf ein Detail der Marienerscheinung von Lourdes am 11. Februar 1858. Bernadette Soubirous berichtet: „Ich hörte ein Geräusch ähnlich einem Windstoß, ich erhob die Augen zur Grotte und sah eine weißgekleidete Dame, welche ein weißes Kleid, einen blauen Schleier und auf jedem Fuß eine goldene Rose trug.“

Die Erde berührt vom Himmel

Warum sieht Bernadette die „Dame“ ausgerechnet so? Die Rosen sind sicher nicht nur ein hübsches, modisches Detail, sondern können auch als Sinnbild für die Menschwerdung des Gottessohnes durch Maria betrachtet werden, wie Daniela Mohr-Braun in ihrem am Ende des Workshops solistisch vorgetragenen Lied „Deine Füße, Maria“ schreibt: „Diese Erde, berührt vom Himmel. Gottes Gold spiegelt sich darin, auf deinen Füßen, Maria, kommt Gott in die Welt.“ In seinem „Song of Bernadette“, gesungen von Jennifer Warnes, greift auch Leonard Cohen dieses Motiv auf.

Die jungen Männer aus der Gründungszeit Schönstatts erleben zwar über ein halbes Jahrhundert später keine sichtbare Marienerscheinung, jedoch spielen auch für sie Blumen eine zentrale Rolle, wenn sie ihre Bemühungen Maria in Form von „Maienblüten“ schenken. So vermerkt beispielsweise Josef Engling 1916 in seinem Tagebuch, dass er das Verzeihen von Beleidigungen, für viele Menschen auch heutzutage eine große Herausforderung, mit der durch das Veilchen symbolisierten Demut und Bescheidenheit verbindet.

Das schönstättische Liebesbündnis oder: wenn Glauben persönlich wird

Während des Ersten Weltkriegs mit seinen traumatisierenden Ereignissen legen diese jungen Männer Aspekte ihres individuellen Erlebens und Bemühens in Form von Blüten in die Hände Mariens, was dazu beiträgt, ein Persönlichwerden ihres Glaubens zu ermöglichen.

Nach dieser Einführung wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops zu einer kurzen Besinnung „Was heißt das heute für mich?“ und anschließenden moderierten Tischgesprächen eingeladen, wobei die Workshopleiterin, wie auch bei den Liedbeiträgen, von den Studenten der Schönstattpatres unterstützt wurde.


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