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23. Oktober 2013 | Fest 2013 | 

20. Oktober 2013: Eucharistiefeier am dritten Tag des Fest-Triduums


Erzbischof Dr. Robert Zollitsch bei der Eucharistie am Sonntag (Foto: Kröper)

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch bei der Eucharistie am Sonntag (Foto: Kröper)

Sr. M. Nurit Stosiek. Der dritte Tag des Festtriduums der deutschen Schönstatt-Bewegung beginnt mit einem feierlichen Gottesdienst mit Erzbischof Dr. Robert Zollitsch und Weihbischof Dr. Michael Gerber in der Pilgerkirche. Wieder ist die große Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Obwohl die meisten Anwesenden schon zwei sehr intensive Tage des Feierns und Begegnens durchlebt haben, ist eine freudige Offenheit zu spüren für das, was dieser dritte Tag wohl bringen wird.

Schönstatt im Dialog

Pater Theo Breitinger bei der Begrüßung (Foto: Kröper)

Pater Theo Breitinger bei der Begrüßung (Foto: Kröper)

Dialog, das ist der Akzent dieses dritten Tages. Pater Theo Breitinger, der Vorsitzende des deutschen Landespräsidiums, begrüßt zu Beginn die Anwesenden, vor allem Erzbischof Dr. Robert Zollitsch und Weihbischof Dr. Michael Gerber sowie alle, „die sich von nah und fern aus Kirche und Gesellschaft, Politik, Orden und Geistlichen Gemeinschaften heute hierher aufgemacht haben“. Stellvertretend für alle Gäste begrüßte er den Abt von Maria Laach, Benedikt Müntnich, und Dr. Matthias Leineweber, St. Egidio. „In einer globalisierten Welt sind wir gemeinsam unterwegs, um die Zukunft unseres Landes und unseres Kontinents aus dem Geist des Evangeliums zu gestalten. Uns leitet die Vision einer Bündniskultur, die ein menschenwürdiges Leben für alle ermöglicht“, so Pater Breitinger.

In der Eröffnung des Gottesdienstes greift Erzbischof Dr. Robert Zollitsch nochmals auf die Erfahrung des gestrigen Tages zurück: „Wir haben gestern das Liebesbündnis für die Menschen unseres Landes geschlossen und schauen über die eigene Familie hinaus.“ Erzbischof Zollitsch weist darauf hin, wie wichtig es in der Gegenwartsgesellschaft ist, immer neue Bündnisse zu knüpfen und so vielen zu helfen, den Weg mit Christus und der Gottesmutter zu gehen.

Es ist noch Platz frei am Urheiligtum

Weihbischof Michael Gerber (Foto: Kröper)

Weihbischof Michael Gerber (Foto: Kröper)

In seiner Predigt versteht es Weihbischof Dr Michael Gerber, manche Motive und Worte der letzten Tage aufzugreifen und zu verbinden mit dem Jubiläumsjahr Schönstatts. So bringt diese Predigt noch einmal auf den Punkt, was diese Tage prägte und was die deutsche Schönstattfamilie in dieses Jubiläumsjahr begleitet.

„Es geht um weit mehr als einen dankbaren Rückblick, es geht darum, dass wir uns mit allen Kräften hineinnehmen lassen in diesen Gründungsvorgang, dass die Mentalität des Gründers unsere Mentalität wird“, so betont der Weihbischof. Er erzählt, wie er in der Pfingstwoche die SchönstattMJF Freiburg auf einer Cambraifahrt begleitete. Auf dieser Fahrt kam die Nachricht von dem großen Geschenk des Urheiligtums, und so fuhr die Gruppe von Cambrai aus spontan über Schönstatt nach Hause. An den Heldengräbern beim Urheiligtum stehend, sei ihm der Gedanke gekommen: „Es sind noch Plätze frei beim Urheiligtum – die Heldengeschichte ist noch nicht zuende geschrieben.“ Heute eine Heldin, diese Parole der Schönstatt-MJF bringt das zum Ausdruck, worauf es jetzt ankommt: Im eigenen Leben, in der aktuellen Situation unserer Kirche und Gesellschaft Ernst zu machen mit der Hingabe im Liebesbündnis.

Der Erosionsprozess der Kirche in unserem Land als Anruf

„Wir spüren den Erosionsprozess der Kirche in unserem Land. Kaum einer, der in den letzten Wochen Gespräche mit verunsicherten Christen geführt hat“, betont Weihbischof Gerber. Er knüpft daran die Frage, ob uns nicht mit dem Liebesbündnis und der Betonung personaler Bindungen ein Charisma geschenkt ist, das unsere Kirche hierzulande so dringend braucht. Hier gilt es, das Geschenk des Urheiligtums tief zu erleben: „Es ist ein Ort, wo wir gewachsen sind und weiterwachsen dürfen, ein Ort der steht, und dessen Tür offen ist, wo ich hinkommen darf, gerade wenn es draußen stürmisch ist. Uns ist ein Fixpunkt geschenkt, lokal und personal, der Polarstern, an dem wir uns festmachen können, wenn es turbulent wird.“

Steht noch ein weiterer Schritt in diesem Jubiläumsjahr an?

Weihbischof Gerber stellt den Anwesenden die Frage, ob nach dem Geschenk des Urheiligtums nicht noch ein weiterer Schritt „dran“ sei: „Das Urheiligtum als lokale und personale Mitte neu zu erobern.“ Dazu gehöre auch der Vater und Gründer. Das Heiligtum, die Gottesmutter und er gehören im Liebesbündnis zusammen. Der Weihbischof stellte die Frage: „Drängt das Geschenk dieses Urheiligtums nicht zu einem inneren Vorgang und vielleicht auch zu einem äußeren Ausdruck?“

Er schloss mit dem Gedanken: „Das ist eine Kraft, die unsere Gesellschaft und Kirche dringend braucht: Das Liebesbündnis - unsere Weltanschauung ... Wir schauen die Welt, und vor allem konkret die Menschen, die gerade vor uns stehen, aus dieser Perspektive des Liebesbündnis an: Gott steht zu seinem Bund, die Welt ist vor allem Ort seines Bundes, die Welt, so wie sie ist. Wo möchte sein Bündnis heute leuchten? Der oder diejenige, die vor mir stehen: Ich sehe in ihnen zuallererst den Menschen, zu dem Gott 'Ja' gesagt hat.“

Am Ende stand noch einmal ein Wort aus dem Musical des Vorabends: „Wir dürfen uns entzünden lassen von Gott, so wie es unsere Fackelläufer zum Ausdruck bringen. „Gott liebt das Abenteuer“.

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