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3. Dezember 2009 | International | 

Ein Dekalog ziviler Verantwortung: Argentiniens “Zweihundertjahr-Pakt“


 P. Javier Arteaga beim Schlussakt der Delegiertentagung- Foto: Silvia LosadaARGENTINIEN, Silvia Losada/mkf. Er zieht Kreise weit über die Schönstatt-Bewegung Argentiniens hinaus: der "Zweihundertjahr-Pakt", von Vertretern aller Gliederungen, Diözesen und Initiativen am Schluss der Delegiertentagung in Nuevo Schönstatt auf dem Altar des Heiligtums unterschrieben. Argentinien begeht im kommenden Jahr zweihundert Jahre Unabhängigkeit; Schönstatts Beitrag ist dieser Pakt, konkreter Ausdruck einer Bündniskultur.

 

 

Unterschrift unter den Zweihundertjahr-PaktAm Ende der Delegiertentagung unterzeichneten alle Teilnehmer den Zweihundertjahr-Pakt auf dem Altar des Landes-Heiligtums, des Heiligtums in Nuevo Schoenstatt, das Pater Kentenich selbst eingeweiht hat; dann segnete und überreichte P. Javier Arteaga, Leiter der Schönstatt-Bewegung in Argentinien, eine Landesfahne für jede Gemeinschaft. Im Blick auf die Zweihundertjahr-Feier soll die Fahne Argentiniens bei allen Feiern und Tagungen Schönstatts präsent sein und das ganze Jahr  über in jedem Heiligtum des Landes stehen.

Die Schönstattfamilie schenkt der Kirche ein aktives Engagement für Argentinien im Sinne zivilen Engagements; Ausdruck dafür ist der Zweihundertjahr-Pakt, der über Schönstatt hinaus verbreitet werden soll - ein Bündnis für Argentinien, getragen von Eigeninitiative und Einsatz im Sinne eigentlich selbstverständlicher staatsbürgerlichter Pflichten.

Symbolischer Ausdruck dafür soll die Krönung der Gottesmutter zur "Mutter und Königin eines Argentinien für alle" sein in einer Feier, die simultan im ganzen Land am 8. Mai 2010 stattfindet. In schwierigen Situationen, so wurde erinnert, habe Pater Kentenich Maria gekrönt, damit sie sich verherrliche.

Argentinien - Land der Gottesmutter

Während der TagungSchönstatt möchte durch diese Krönung im Sinne des "Nichts ohne dich" Argentinien der Gottesmutter zur Zweihundertjahr-Feier 2010, neu zu Füßen legen - dem Jahr, das mit dem hundersten Jahrestag der Priesterweihe Pater Kentenichs zusammenfällt, Auftakt für den Weg zum 100. Schönstattjubiläum am 18. Oktober 2014.

Das kommende Jahr soll besonders geprägt sein von Solidartität, Wahrhaftigkeit und Einheit. In der Jahreslosung kommt das so zum Ausdruck: "Bauen wir mit Maria, der Königin, ein Argentinien für alle!"

"Etwas Schöneres könnten wir Argentinien doch nicht schenken als gemeinsam anzufangen, Hoffnung zu säen und uns aktiv zu engagieren, als Kinder Gottes und Brüder und Schwestern aller Argentinier", so ein Kommentar.

Der Zweihundertjahr-Pakt

Was ist der Zweihundertjahr-Pakt? Etwas, das eigentlich nicht notwendig wäre, weil es um Dinge geht, die selbstverständlich sind. Doch in einer Gesellschaft mit einem so gravierenden Werteverlust wie Argentinien ist es notwendig, sich diese eigentlich selbstverständlichen Werte und Normen bewusst zu machen, weil vieles durch ständige Wiederholung normal und sogar "richtig" geworden ist. "Als Schönstätter, als Familie des Vaters, haben wir die Pflicht, diese treu zu erfüllen und in unserer Familie und unseren Lebensräumen entsprechend zu wirken. So tragen wir unsern Anteil bei am Aufbau eines neuen Argentinien, mit neuen Werten und mit engagierten Bürgern statt nur Bewohnern dieses schönen Landes", heißt es.

Es geht um einen Dekalog ziviler Werte, die entscheidend sind für das Sozialgefüge jeden Landes - von "Nein zur Bestechung" bis zum Sauberhalten von Parks, Straßen, Plätzen und Pfarrkirchen. Verändert man ein Land, indem man aufhört, Papier einfach auf den Boden zu werfen? Ja. Es gibt soziologische Studien, nach denen die Kriminalitätsrate in New York drastisch absank, als die Stadt begann, die U-Bahnhöfe, Straßen und Plätze regelmäßig zu reinigen…

Und wenn eine ganze Bewegung, die in allen Diözesen des Landes präsent ist entsprechend dem Zweihundertjahr-Pakt handelt und jeder "eine soziale und solidarische Initiative umsetzt mit Geld oder Zeit seinen Beitrag leistet, sich an den Hilfsaktionen für Opfer von Naturkatastrophen beteiligt und täglich ein Vater unser, ein Gegrüßet seist du Maria und Ehre sei dem Vater für die Regierenden betet", ja, dann ist es möglich, ein ganzes Land zu verändern.

Text des Zweihundertjahr-Paktes

Überreichung der Landesfahnen


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