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18. September 2013 | Europawallfahrt | 

Ein glanzvoller Tag in Rom für eine glanzvolle Frau


Jugendliche und ein Ehepaar tragen das geschmückte Bild der Gottesmutter von Schönstatt zur Krönungsfeier (Foto: B. Neiser)

Jugendliche und ein Ehepaar tragen das geschmückte Bild der Gottesmutter von Schönstatt zur Krönungsfeier (Foto: B. Neiser)

Sr. Johanna-Maria Helmich. „Un applauso!“ – Immer wieder brandet Applaus und Jubel auf für die königliche Frau, die in ihrem irdischen Leben so schlicht und einfach war und gerade dadurch die Herzen erobert hat und weiterhin erobert: für Maria! Applaus für sie, die in der italienischen Schönstattfamilie seit dem vergangenen 7. September 2013 nun ganz ausdrücklich als „Mutter und Königin der Familien“ verehrt wird.

Geliebte Madonna Pellegrina

Die „Madonna Pellegrina“, wie die Pilgernde Mutter von Schönstatt in Italien heißt, wird von den Menschen sehr verehrt und geliebt. Das zeigt sich besonders im Blick auf das große Bild, das seit ungefähr zwei Jahren in Italien wandert und alle Regionen besucht hat, in denen es die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter gibt.

Das Festzelt auf dem Gelände vor dem Heiligtum (Foto: Helmich)

Das Festzelt auf dem Gelände vor dem Heiligtum (Foto: Helmich)

Als die Gottesmutter in diesem Bild in das große Festzelt in feierlicher Prozession einzieht – getragen von Jugendlichen und Erwachsenen und begleitet von vielen Kindern mit großen weißen Gladiolen – kommt sie nur im Zeitlupentempo voran, weil so viele Pilger sie berühren und fotografieren möchten.

Die „Carabinieri a Cavallo“ – berittenes Musikchorps der italienischen Polizei (Foto: B. Neiser)

Die „Carabinieri a Cavallo“ – berittenes Musikchorps der italienischen Polizei (Foto: B. Neiser)

Kinder mit Gladiolen begleiten den Einzug der Gottesmutter (Foto: B. Neiser)

Kinder mit Gladiolen begleiten den Einzug der Gottesmutter (Foto: B. Neiser)

Jugendliche und ein Ehepaar tragen das geschmückte Bild (Foto: B. Neiser)

Jugendliche und ein Ehepaar tragen das geschmückte Bild (Foto: B. Neiser)

Programm im Festzelt (Foto: B. Neiser)

Programm im Festzelt (Foto: B. Neiser)

Ein Meilenstein für Schönstatt in Italien

Mehr als 1.000 Pilger haben sich an diesem 7. September 2013 auf Belmonte eingefunden – mit ca. 800 hatte man gerechnet. Strahlender Sonnenschein und das weitläufige, schön angelegte Gelände am Heiligtum bieten ein passendes Ambiente für diesen Meilenstein der italienischen Schönstattbewegung.

Heute soll die Gottesmutter endlich die Krone erhalten, die sie ehrt als „Mutter und Königin der Familien“. Damit schaltet Italien sich ein in den 8. September 2012, an dem Menschen aus 19 europäischen Nationen der Gottesmutter als „Königin der Neuevangelisierung Europas“ in Schönstatt eine Krone geschenkt haben. Wo wird die Neuevangelisierung konkret? Wo braucht Italien sie am nötigsten? In den Familien!

Wir brauchen Maria in den Familien

Davon ist auf jeden Fall Francesca Signorini überzeugt, die als langjährige Koordinatorin der Pilgernden Gottesmutter in Italien an den zentralen Überlegungen beteiligt war: „Wir Italiener sind von Natur aus ein familienfreundliches Volk, wir denken als Familien, wir kennen eine starke Verbundenheit. Aber genau hier bricht zurzeit vieles auseinander.“ So führt sie vor Familien aus Deutschland aus. „Darum“ – so Francesca S. weiter – „brauchen wir Maria in den Familien. Sie kann uns den Glauben zurückschenken, der nötig ist, damit wir wieder besser lieben können und zu unseren Wurzeln zurückfinden, damit unser Familienleben besser gelingt.“

Umso erfreulicher ist es, dass unter den vielen Pilgern besonders viele junge Familien mit Kindern sind, die während des ganzen Nachmittags den Belmonte-Hügel spielend erobern.

Krüge aus den Regionen Italiens

Ein beeindruckender Gabengang mit Krügen aus vielen Regionen Italiens – gefüllt mit Gaben der Liebe für die Königin – macht deutlich, dass dieser Tag lange vorbereitet ist. Die Menschen kommen mit offenen Herzen und gefüllten Händen – aus Sizilien, Apulien, aus der Toskana, aus Umbrien, Latium …

Auch sonst gibt es viele äußere Zeichen der Verehrung und eine feierliche Gestaltung der verschiedenen Programmpunkte an diesem Nachmittag, der drei Anlässe miteinander verbindet: die Einweihung des „Matri-Ecclesiae-Heiligtums“ auf Belmonte vor neun Jahren (8.9.2004), die Eröffnung des internationalen Jubiläumsjahres Schönstatts und eben die Anbringung der Krone am Bild der Pilgernden Gottesmutter für Italien.

Eine Familie stellvertretend für alle Familien (Foto: B. Neiser)

Eine Familie stellvertretend für alle Familien (Foto: B. Neiser)

Erzbischof Sanna überreicht die Krone (Foto: B. Neiser)

Erzbischof Sanna überreicht die Krone (Foto: B. Neiser)

Auch die jüngsten Pilger ehren die Königin (Foto: B. Neiser)

Auch die jüngsten Pilger ehren die Königin (Foto: B. Neiser)

Im Heiligtum: die Mutter und Königin der Familien (Foto: B. Neiser)

Im Heiligtum: die Mutter und Königin der Familien (Foto: B. Neiser)

Carabinieri a Cavallo zu Ehren der Pilgermutter

Besonders feierlich wird die Prozession des großen Bildes der Pilgernden Gottesmutter für Italien vom Heiligtum in das Festzelt durch das vierte Regiment der „Carabinieri a Cavallo“, die zuvor den Hügel hinabgeritten sind und vor dem Heiligtum begleitende Prozessions-Musik machen. Sogar das Lied der „Mãe Peregrina“, das internationale Pilgerheiligtumslied, gehört zu ihrem Repertoire!

Sie lassen es sich auch nicht nehmen, am Abend, nach dem Festgottesdienst, nochmals ein Konzert vor dem Heiligtum zu geben. Im Licht der untergehenden Sonne auf Belmonte gibt das eine besonders schöne Stimmung. Und – wie Sr. M. Vera Lucia, eine der Hauptverantwortlichen für die Festvorbereitung verrät – die Carabinieris haben selbst so viel Freude an dem dankbaren Publikum und der familienhaften Atmosphäre, dass sie viel mehr Stücke zum Besten geben als ursprünglich ausgemacht.

Königin der Familien – Zeugnis von der Liebe geben

Angebracht wird die schöne Silberkrone von Erzbischof Ignazio Sanna, Oristano, Sardinien, der selbst zur Schönstattfamilie gehört, und der zuvor am Nachmittag auf drei wichtige Punkte hingewiesen hatte: 1. dass Gott selbst uns Familie vorlebt (er ist Dreifaltigkeit und lebt so immer in liebender Gemeinschaft), 2. dass ein Christ allein kein Christ sein kann – immer nur in Gemeinschaft mit anderen und dass es 3. der Auftrag jedes Christen, jeder christlichen Familie ist, Zeugnis von der Liebe zu geben.

Das gekrönte Bild wird anschließend vom Erzbischof mit Weihrauch verehrt. Danach werfen Mädchen in festlichen Kleidern Blütenblätter auf das Bild und geben dadurch offensichtlich dem Empfinden der Pilger einen angemessenen Ausdruck, die das Tun mit kräftigem Applaus begleiten.

Starke Einschaltung in das Friedensgebet auf dem Petersplatz

Die Moderatoren und Verantwortlichen des Nachmittags weisen immer wieder darauf hin, dass die Schönstattfamilie auf Belmonte sich geistig intensiv mit dem Friedensgebet von Papst Franziskus auf dem Petersplatz verbindet. Dass diese beiden Termine ineinsfallen sei ein Zeichen der inneren Zusammengehörigkeit.

Einen ganz konkreten Beitrag für das Friedensgebet können die Pilger auch dadurch schenken, dass sie auf die Anwesenheit von Erzbischof Paglia, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Familien, und Diözesanbischof Reali verzichten müssen, die beide wegen der spontan geplanten Gebetsvigil auf dem Petersplatz nicht nach Belmonte kommen konnten. Erzbischof Paglia hat der italienischen Schönstattfamilie aus diesem Grund einen Brief geschrieben, in dem seine ganze Verbundenheit und sein warmes Interesse zum Ausdruck kommen.

Papst Franziskus grüßt die Teilnehmer der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter

Manche der Pilger lassen sich nach den intensiven Feierlichkeiten nicht davon abhalten, selbst noch zum Peterplatz zu pilgern und wenigstens ein bisschen direkten Anteil am Friedensgebet mit dem Heiligen Vater zu haben. Auch die Schwestern vom Cor-Ecclesiae-Heiligtum brechen zielstrebig dorthin auf und erleben eine dichte, gesammelte Gebetsatmosphäre auf dem Petersplatz – mit auffallend vielen jungen Leuten aus allen Nationen.

Am anderen Tag – dem 8. September 2013 – also am eigentlichen Geburtstag der Gottesmutter, sind noch gute hundert Pilger vom Vortag in Rom und machen sich schon früh von Belmonte aus auf den Weg, um rechtzeitig auf dem Petersplatz zu sein für das Angelusgebet.

Welch eine Freude, dass Papst Franziskus dann tatsächlich nach dem Gebet bei den eigens begrüßten Pilgergruppen auch die Teilnehmer der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt begrüßt! Ein würdiger Abschluss eines großen Festes in Rom zu Ehren der Gottesmutter, der Mutter und Königin der Familien und der Mutter der Kirche.


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